Für’s Sonntagsessen heute gleich aus der Rubrik: “Italien - schnelle und einfache Gerichte” eins ausgeguckt, bei dem irgendein Rest verwertet werden konnte. Der ausgewählte Artischocken-Kartoffel-Salat perfekt geeignet, die wenigen noch vorhandenen festkochenden Kartoffeln aufzubrauchen. Um’s noch ein bisschen schneller und einfacher zu gestalten, kamen die Artischocken nicht frisch selber zubereitet aus dem Kochtopf, sondern eingelegt aus dem Glas ;-) und wurden mit in Olivenöl gebratdünsteten Fenchelspalten und Backcamembert vergesellschaftet. War lecker.
Insgesamt war es ein ruhiger, unspektakulärer und zufriedenstellender Januar. Mit einem kleinen Badedip zu Neujahr in der Isar, ersten Sonnenbädern von Mensch und Katz’ auf der Terrasse. Vielen Spaziergängen und kleinen Joggingeinheiten einfach nur “um den Pudding” - also von zu Hause aus in der Umgebung. Die Füße spielen wieder besser mit; die diversen Zipperlein daran ziehen sich gemächlich zurück.
Viel gelesen habe ich. Wenn auch schon vorher die Lesemenge deutlich zugenommen hatte - ich schrieb es im vorherigen Post - scheint mir die neue Gewohnheit des Leseliste-Führens hier im Blog zumindest in diesem ersten Monat der Praxis die Leselust noch einen Gang höher zu schalten. Warum auch immer.
Denn: diese unscheinbare und für Publikum verständlicherweise wenig interessante Auflistung mit nur wenigen und dann auch noch eher persönlich gehaltenen Bemerkungen und Auszügen hat kaum Zugriffe und wird vermutlich genauso übersehen, wie ich dererlei Listen anderswo jahrelang übersehen habe.
Trotzdem: für mich selber scheint durch das Bewußtsein des später ein paar Worte dazu schreiben Wollens eine weitere Wahrnehmungsebene für das Gelesene dazugekommen zu sein. Die mir gefällt.
Ich merke mir die Inhalte besser und bewusster. Füge durch die Fragen: wie kam ich drauf? Was gefällt mir und was nicht? Was macht es mit mir und meinen Reaktionen? … kleine Zwischenwahrnehmungen und bewusste Schlaglichter darauf hinzu. Erinnert mich ein bisschen an die Zeit, in der ich bei langen, lustigen, besonderen aber auch mal langweiligen und zähen Laufteilnamen meinen Kopf unterwegs schon den Bericht für hinterher schreiben ließ. Der war oft schon nahezu fertig wenn ich über die Ziellinie lief und hatte meine Wahrnehmung bewusster und intensiver werden lassen.
Auch dadurch vielleicht das wieder viel häufigere “Verfolgen von Seitenthemen und Themenhoppen”, durch das ich wieder auf noch mehr interessante Ideen komme und auf wieder andere Bücher, Artikel, Filme … aus oft völlig unterschiedlichen Genres stoße. Das macht im Moment schon Spaß. (Über)füllt aber auch alle Merklisten - bei digitalen Buchhandlungen (meistens Geniallokal mit dem lokalen Handel in Zwiesel ;) genauso wie die Merkliste der Onleihe und der Stadtbibliothek. Soviel kann ich unmöglich wirklich lesen, wie ich gerade draufschaufele.
Die Lesefrequenz wird mit Sicherheit wieder etwas nachlassen - spätestens mit dem Frühling, den Urlauben und neuen Hypes. Zumal mein Vorsatz nicht eingehalten wird, auch weiterhin regelmäßig so viel Spanisch zu lesen, lernen, hören und trainieren, dass wenistens der A2-Status-Quo gehalten werden kann. Ein Kompromiss wäre es, Spanische Literatur zu suchen. Habe ich auch schon getan. Muss aber zugeben, dass meine Sprachfähigkeit noch nicht so weit reicht, dass ich anspruchsvolle Texte locker und genussvoll runterlesen kann. Und die Texte, die locker klappen … sind schlicht nicht die wirklich niveauvollen. Aber nützt ja nix … da müsste ich durch um zu höheren Spanischweihen zu gelangen *seufz*
Die kurz in der Liste festgehaltenen Erinnerungsmarker zu jedem gelesenen - oder ggf. auch mal abgebrochenen, wenn schon nennenswert weit gelesen - Buch werde ich erstmal weiterbetreiben. Ein “Sorry” an dieser Stelle an diejenigen, die doch mit- oder hier und da reinlesen und dabei das Kraut&Rüben-Layout der Unterseiten über sich ergehen lassen. Irgendwie fehlt mir eine passende Form, die leicht zu bedienen ist und gleichzeitig sortiert aussieht. Tabelle hat nicht funktioniert und Einheitslook mag ich eh nicht sonderlich. Mir dafür allzu viel Mühe geben auch nicht.
6 Kommentare:
Ein Januarmix wie aus dem echten Leben – von Artischockensalat bis Jogging um den Pudding, abgerundet mit einer Prise Leseliste!
Dein Januar klingt ideal: unspektakulär, aber erfüllt – mit Besuch, entspannten Joggingrunden und dem erfreulichen Fortschritt deiner Füsse. Wenn die Zipperlein schon den Rückzug antreten, kann das doch nur ein gutes Omen für 2025 sein!
Wir sind gespannt, was da noch kommt!
Geanu Catrina, behäbig dahinfließend wie das echte Leben es oft tut, der Januar ;-) Und ideal insofern als ich zugestehe, im Luxus zu leben. Kann man wohl nicht anders sagen.
Ein bisschen Gesportel im Verein war auch noch dabei, einmal Schwimmen, mehrere kurze Saunagänge - Luxus eben!
Liebe Lizzy,
ach der Jänner eignet sich doch wunderbar, um sich durch Bücherberge zu wühlen (und zu lesen!). Wie herrlich!! Sehr bewundernswert ist deine Liste, besonders, dass du deine Gedanken dazu notierst. Ich kenne zwar auch das Phänomen, dass ich mir mehr merken kann, wenn ich nach dem Lesen noch mal darüber rede/schreibe, verfolge aber die Taktik, das in unserem Lesekreis zu machen oder ich "nötige" andere Vielleserinnen dazu, die gleichen Bücher zu lesen, um mit ihnen darüber sprechen zu können. ;D
Ach ja, die Unterseiten der Blogs ... ich habe die auch in grauer Vorzeit eingerichtet und sie dann einfach so gelassen, wie sie sind. Ob jemand sich dorthin verirrt? Mittlerweile egal.
Toll, dass sich die Zipperleins verabschieden! Hier ist die Lauferei leider wieder komplett zum erliegen gekommen - dh. es kann nur besser werden! :)
Liebe Lizzy,
dein Post passt irgendwie zum Januar. Häuslich - kochen, lesen und ein wenig spazieren gehen. Ich finde Buch-Kommentierungen immer interessant, weil sie doch ein Gegengewicht zu den -seltsamerweise oft ähnlichen- Büchertischen und -empfehlungen in Buchhandlungen darstellen. Es finden sich Titel, auf die man sonst nicht stößt. Und jedes Buch zu Ende lesen muss man ja auch nicht. Wenn einen der Autor nicht bis Seite 100 gefesselt hat, verdient er meine weitere Aufmerksamkeit nicht...
(PS: Bonings Badeaktivitäten gehen mit in den Skiurlaub.)
Auch was andere so auf dem Teller haben, finde ich spannend! Man ist ja so seinen eigenen Trott gewöhnt, und so bekommt man mal andere Anregungen. Wobei, Artischocken und Fenchel sind gerade gar nicht meins. Ansprechend angerichtet (sagen die in Bayern nicht "hingerichtet"?) hast du es !
Liebe Grüße
Elke
Liebe Doris,
auf das Stichwort “Lesekreis” springe ich mal sofort und spontan stark an. Das finde ich interessant und der Gedanke, an einem solchen teilzunehmen, kam mir auch schon. Ich kenne aber keinen (gleich nachher mal googlen). Ist deiner real vor Ort oder digital? Hybrid ginge auch noch … Wie werden von wem die Texte ausgesucht? Lesen alle das gleiche oder stellt jede/r was eigenes vor?
Ich weiß zwar gar nicht, wo ich so etwas zeitlich auch noch unterbringen sollte … aber reizen würd’s mich schon!
Deine hartnäckigen Zipperfüße ringen mir ein tiefes Seufzen der Teilnahme ab. Sowas ist so … niederdrückend … wenn sich Ursachen nicht finden lassen und die positive Perspektive nicht auszumachen ist. Mein Halluxfuß hat auch weiterhin hinten eine Haglundbeule an der Ferse aber mit vielen, vielen Übungen zum Drehen, Strecken, Dehnen von Füßen, Sehnen und Beinrückfront (schon morgens im Bett vor dem Aufstehen mehrere Minuten lang gegen die Anlaufschmerzen und dann mehrmals am Tag), Bandagen, Polstern, Schuhausmusterungen und viel, viel Aufmerksamkeit …. gibt er sich kompromissbereit. Sehr mühsam das alles, sehr mühsam … zumal der Körper nicht nur aus Füßen besteht sondern auch das eine oder andere der übrigen Körperteile ebenfalls Aufmerksamkeitsanteile einfordert …. aber nützt ja nix.
Dir drücke ich alle Daumen und Zehen, dass auch deine Füße bald einlenken und sich auf Kompromisse einlassen können.
Hallo liebe Elke,
Tatsächlich mochte ich Fenchel auch lange nicht und konnte Artischocken wenig abgewinnen. Weil beide aber zur empfohlenen Basenernährung gehören, baue ich sie seit Jahren - genau wie den vorher ziemlich verabscheuten Sellerie - in meine Ernährung großzügig ein. Und was soll ich sagen: Geschmack ändert sich zuweilen auch im Alter noch gravierend. Nicht nur, dass ich diese Gemüse aus Vernunftsgründen esse - es gibt inzwischen Zubereitungen, mit denen ich sie wirklich, wirklich sehr genieße und liebe!
Wer das nicht hinbringt … lässt im oben Fall eben nur das Auge alleine essen ;-)
Wie sagen die Bayern zu “angerichtet”? Hmmm … gute Frage … müsste ich weitergeben. Hingerichtet (*lach*) eher nicht - ich tippe auf “ò’gricht” - analog zum “o’zapft” - bin aber mit in Feuer gelegten Händen ohnehin vorsichtig. Bayrisch wird in München ja gar nicht allzu häufig gesprochen.
Was die Büchertische und -empfehlungen, Beststellerlisten etc. angeht … sind zwar ab und zu wirklich interessante Anregungen dabei. Insgesamt gebe ich dir aber recht, dass es zu wenig Abwechslung gibt und manche zumindest mir komplett schleierhaft bleiben. Ich setze da ebenfalls lieber auf eine bunte Mischung von allem: diese Listen, Auslagen, Besprechungen in Zeitschriften, Hörensagen, Zufallslesen oder noch zufälligeres Finden … das Gute ist ja: es gibt keine Pflicht mehr für irgendwas. Nicht für niveauvolle Lektüre noch für einen bestimmten Zeitgeist, der bedient werden soll. Nichtmal Tages- und Weltgeschehen muss noch mitverfolgt und Kenntnis darüber nachgewiesen werden. Alter hat schon auch Vorteile ;-)
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