31 Dezember 2019

Nullnummernjahr in Zahlen, Worten und Bildern

Zuerst zurück (geblickt und geklickt) auf's Laufjahr. Das im Kilometerspiel - weil wochenorientiert - gestern schon ins neue Jahr gestartet ist und daher 2019 diesbezüglich und dieses Mal seit Sonntag als beendet gilt. Nicht nur die Asiaten leben also nach zwei Kalendern, die LäuferInnen im kmspiel tun es ebenfalls.


Mit 1728 Laufkilometern bei im Schnitt 9km pro Läufchen bin ich für mich recht zufrieden.




Ein wenig mehr hätten es werden sollen aber einige Infekte  und ein kleines Miniunfällchen gegen Jahresende bremsten etwas aus. Harmlos insgesamt und auch in diesem Jahr kam ich wieder um jegliche Artzkonsultationen, die über die üblichen Kontrolle hinausgingen und ebenfalls zur Zufriedenheit ausfielen, komplett drumherum. Weitgehend gesund und fit. Gefühlt und bestätigt.

Die Wettkampfteilnahmen waren wahre Funläufe und durchaus auch mit Erfolgen versehen.

Insbesondere der B2run, bei dem ich alte dreifach-Umwelts  ... ähm .. ich meine .. -Oma ... firmenintern Dritte von 20 Teilnehmerinnen wurde und einen km-Schnitt von 5:16 Minuten hinlegte. In der Gesamtwertung der WÜ55 Platz 10 von 107 Teilnehmerinnen. Ohne gezieltes Training dafür und nicht als Durchstarterin sondern aus dem Massenfeld startend. Kam ins Ziel mit hochroter Birne und der spontanen triumphalen Äußerung: "Verdammt, ich kann's noch!" auf den Lippen. Zahlte den Triumph allerdings mit einer komplett schlaflosen Nacht und Herzstolpern. Für solche Aktionen wäre etwas mehr Training im Vorfeld ratsam - ich sehe es ein und gelobe ... gar nix ;-)


Nachdem ich mir im Jahr 2018 einen - sehr schlichten und unkomplizierten -  Schrittzähler zugelegt hatte, fasste ich den Beschluss, ein Jahr lang konsequent die Schritte und den Schlaf zu tracken. Bis auf seltene Ausnahmen und kleine Mini-Vergesserchen wurde der Plan 2019 konsequent durchgezogen. Das Jahresergebnis (s. Foto oben) weist eine tagesdurchschnittliche Schrittzahl von etwas über 18.000 Schritten aus.

Die durchschnittliche Entfernung im Screenshot entspricht dabei allerdings nicht den Tatsachen sondern wäre deutlich hochzusetzen, da ich aus praktischen Gründen irgendwann nie mehr auf den "Lauftrainingsmodus" umgestellt habe, wenn ich denn joggen war. Dadurch wurde die Schrittlänge ebenfalls nicht umgestellt und ein Halbmarathon (amtlich vermessen) erscheint auf meinem Schrittzähler mit nur gut 16 Kilometern. Aber egal, die zurückgelegten Kilometer zu tracken war ja auch nicht die Absicht. Die mögen real bei täglichen knapp 15 Kilometern liegen.

Was weiß ich mehr dadurch als vorher? Nicht wirklich viel: ich bewege mich ausreichend und schlafe - von Ausnahmen abgesehen - genug, weitgehend gleichmäßig und gut. Wusste ich vorher auch. Lebe weckerlos - ein *Hoch* auf die Gleitzeit! - Trotzdem freuen mich die Bildchen und Statistiken und im nächsten Jahr werde ich vielleicht den Schrittzähler dann in die Ecke feuern.

Plan durchgezogen - das reicht :o)

Einen weiteren Plan allerdings habe ich nicht durchgezogen ;-(  Das mit dem Gewicht, der Abnehmerei und dem Wunsch, mit 60 unter 60 zu landen ... das steht nochmal in weit entfernten Galaxie-Sternen. Denn hier ist das im Titel erwähnte Nullnummernjahr zu verorten. Kaum hatte ich den Plan, weiter abzunehmen, in die Öffentlichkeit posaunt, lief es langsam aber stetig wieder aus dem Ruder und so endet das Jahr mit einem Gewicht, das fast auf den Punkt mit dem Startgewicht identisch ist.



Kein Grund für wirkliche Unzufriedenheit, alle wichtigen und mir lieben Klamotten passen weiterhin, - aber auch kein Anlass zum Jubeln. Lautet der Slogan für 2020 also: "Nächster Versuch!"




 Und das Restleben neben Sport und Schlaf? Bieder! Die Hauptthemen: Immobilie, Mobilie, die drei besten Enkel_innen der Welt, Beziehung, sonstige Familie und ein paar andere wichtige Menschen. Alles mit Bewegung drin. Auch mal rauf und runter.  Aber Privat- und Berufsleben insgesamt ohne nennenswerte oder allzu belastende Höhen und Tiefen und damit weitgehend harmonisch und zufriedenstellend. Katzen natürlich. Weiterhin drei davon und auch die harmonieren und waren durchgängig fit und gesund.

Gibt's was wirklich Neues? So richtig wirklich nicht - das Hobby der Fermentation (bisher ausschließlich Sauerkraut) wird momentan um diverse andere Fermente erweitert. 
Soll ja gesund sein und schmeckt auch.


2020? - darf gerne so in etwa weitergehen! Einige Läufe im Halbmarathonbereich mit drumherum geplanten Urläubchen in netter Landschaft bzw. bislang unbekannten Städten sind bereits geplant und angemeldet. Die noch offenen Baustellen im Haus schon in Arbeit.

Wäre schön, wenn Gesundheit und Restleben weiterhin so gut mitspielen.


Ein Dankeschön ans gnädige Schicksal und Universum!






03 November 2019

SteinklammSpaziergang bei Spiegelau

und wieder einen Haken hinter einen seit Jahren offenen todo-Punkt. Die Steinklamm bei Spiegelau.


Auch wenn das Herbstgold schon weitgehend verschwunden ist ...


... ist die Steinklamm auf jeden Fall auch zu dieser Jahreszeit einen Spaziergang wert


 Der Rundweg "Steinforelle" (und tatsächlich waren sehr viele dieser Tiere unterwegs zu sehen) führt noch um den Stausee Großarmschlag.


Ein bisschen auch noch durch den Wald aber schon 7 Kilometer mit um die 150hm später ist die Runde beendet. Das ging mal flott. Aber es sind auch noch genug weitere Punkte auf der Liste ;)


27 Oktober 2019

Ein Schloss! Es wurde mir ein Schloss geschenkt!

Immerhin mit der Sicherheitsstufe 6 und hoffentlich behütet es den neuen Schatz: ein birdy Faltrad *schmelz* allezeit zuverlässig. Beim ansehnlichen Preis des Vögelchens rangiert die Zugabe eines Schlosses eher unter der Rubrik „peanuts“. Gefreut hat‘s mich trotzdem!




Als ich beim Kauf erwähnte, schon seit mehr als einem Jahr ebendieses Gefährt zu umschleichen, mich aber aufgrund der doch gehobenen Preiskategorie - und eine Rohloff-Nabe wollte ich dann eben auch dazu haben - nicht entschließen konnte. Das letzte Kaufentschlussfünkchen gezündet wurde von einem sportlich ziemlich verrückten (was als Ehren- und Bewunderungsbezeichnung gemeint ist) Promi-birdy-Radler, in dessen Blog ich zuweilen reinklicke und der mit dem birdy mal eben 150 Kilometer zum Arbeitsauftritt radelte („wenn das Rad zu sowas taugt, dann taugt es auch für mich“ - so meine messerscharfe Schlussfolgerung aus dem Blogbericht und endlich ein unwiderlegbares Argument für den Kauf). Als ich das erwähnte, wurde ich vom Händler mit großen Augen angesehen. Setzte an zur Erklärung, wer dieser Wigald Boning ist, um unterbrochen zu werden mit der Information, dass er im Laden durchaus bekannt sei. Weil guter Kunde. Okay, das wusste ich noch nicht. Dass er nicht nur - ohne es zu ahnen - Lockerer meiner Kaufbremse war sondern auch beim selben Dealer den Radelstoff bezieht. Vielleicht habe ich auch ihm und der Erwähnung seines unbewussten Werbeblogbeitrags ein bisschen die Schlosszugabe zu verdanken?



Bleibt zu hoffen, dass nicht auch die Verrücktheit der Touren ansteckend ist. Oder vielleicht im Gegenteil? Die ersten ca. 50 Fahrkilometer zeigten jedenfalls: es ist eindeutig tourentauglich!

Fährt sich fast besser und geschmeidiger als mein vsf-Manufaktur-Treckingrad, das sich in Generalüberholungskur befindet für eine Weile. Aber auch nach 12 Jahren heiß und innig geliebt wird und dem ich ebenfalls treu bleiben werde.  Eine Schwachstelle ist (noch) der Sattel. Fahre ich gewöhnlich und mit anderen Rädern locker dreistellige Kilomterzahlen ohne Popoprobleme, drückte der Sattel des Vögelchens - obwohl hochwertig und mehrfach nach- und umjustiert - schon nach 20 Kilometern erstmals leicht unangenehm. Nicht dramatisch ... aber es bleibt noch Baustelle: bisschen rumprobieren und zur Not ein anderer Sattel ... schaunmermal ..

03 Oktober 2019

Istrien und die Babystrecke beim Valamar-Traillauf

Eine Finisher-Medaille aus Kroatien. Hübsch!

Wie war der entsprechende Lauf dazu? Für mich trifft "kommt auf die Betrachtungsebene an" am besten zu.

Küste und Landschaft in Rabac (sprich: Rabatz) wirklich toll. Wobei diese riesige Urlaubs-Resort-Anlage schon ziemlich dominant daherkommt. Andererseits: da ich nicht die einzige bin auf der Welt, die sich in schöner Landschaft aufhalten und erholen möchte, kann ich mich über andere (Menschenmassen), die das auch möchten und tun, kaum beschweren. Und um die alle unterzubringen, braucht's nunmal viel Fläche. Aber anderes Thema.

Der Lauf gut organisiert, die Wege so trailig, wie Trailwege nunmal sein können.Wobei mich die Tatsache, dass meine als locker angenommene "Baby-Strecke", der Green course über 11,2 km , sich zum Berglauf auswuchs, in der Praxis dann doch schockierte. So langsam und schneckengleich, wie ich mir vorkam bei pfeifenden Bronchien, stolperndem Herzen und dem permanenten Gefühl, beim Notarzt besser aufgehoben zu sein,  so unangenehm war mir der Gedanke, möglicherweise als letzte ins Ziel zu kriechen. Reingehauen, was ging. Bisschen Risiko beim bergab-Sprint über Felsen darf schon sein. 

Dass ich es tatsächlich fertiggebracht habe, unterwegs MitläuferInnen zu überholen und bei den Frauen mittig auf der Ergebnisliste  (Platz 34 von 65) zu landen, war eine Riesenüberraschung. Kann frau ja auch nicht ahnen, bei einer Zeit von 1:42:45 für 11,2 Kilometer ;o)

Danach ein Bad im klaren und noch angenehm temperierten Meer, dann konnte die Rückfahrt nach dem gut einwöchigen Istrien_Urlaub beginnen.

Besonders hat mir gefallen, dass keine Wegwerfbecher verwendet wurden. Alle Läufer mussten sich Becher oder nachfüllbare Flaschen mitbringen, die an den Versorgungsstellen aus großen Flaschen und Wassertanks befüllt wurden. Das sollte zum Standard bei allen Läufen werden!





Die übrige Urlaubswoche bestand aus einem Aktivitäten-Relax-Mix mit vielen Spaziergängen und Wanderungen, Trüffelgerichten, dem passenden Wein dazu - Schokolade natürlich ebenfalls -  und vielen genussvollen Schwimm- und Sonnenstunden im und am Meer.


Viele Campingplätze bieten in der Nachsaison eine große Auswahl an wunderbaren Stellpätzen.



Klippenspringer beobachten


und auf der Rückfahrt noch ein Zwischenstop in Klagenfurt am Wörthersee


10 August 2019

Gipfelmixsturm im Bayerischen Wald

.

Gipfel Nummer 1 war am Donnerstag der Grosse Osser


mit Blick auf den Großen Arber


viele Wald-, Wurzel- und Steinpfade


viele Steine, viel Grenze und viele Schilder zu beidem


Fast fühlt es sich manchmal wie Gebirge an ;)


Weit, und Ausblicke


und ein Rückblick zum Gipfel, der inzwischen von Gleitschirmen umschwebt wird.


viele Gedenk-Totenbretter am Wegesrand


und die genialste Bank überhaupt quer über den eiskalten Bach


Am Freitag dann vom Berggasthof Eck aus wird entlang des Goldsteig losgejoggt:


auf den Mühlriegel


 auf den Ödriegel




auf den großen Riedelstein mit Denkmal statt Gipfelkreuz


auf die Rauchröhren


und auch hier: viel Wald, viel Weitblick


ein bischen Fels mit Hand anlegen im engen Röhrenweg





 moderne Spuren der Tierwelt
 

wo, wenn nicht hier, sollten Luchse und Wölfe Reviere finden?!



Platz war auch noch für ein Rahmenprogramm mit Kultur, Kirchen und vielen Früchtchen.


11 Juli 2019

Verdünnisieren oder: "mit 60 unter 60!"

Deichläufer Volker ist in seinem Blog der Meinung, ich hätte mich lange "dünne gemacht". Ein bisschen hat er Recht damit. Im ungewöhnlich langen Urlaub, der von Ende April bis Anfang Juni sechs Wochen lang dauerte, hatte ich summa summarum nochmal 2 kg, also von vorher 65kg auf danach 63kg abgenommen.

Hier schnell vorweg ein bisschen Urlaubsgeschnippel aus Slowenien und Kroatien. Dieser Teil (mit Wohnmobil und Freundin unterwegs) dauerte drei Wochen und obwohl ich im Vorhinein davon ausging, darüber massenhaft bloggen zu wollen, war im - immer noch urlaubstobenden Trubel -  nicht der Hauch von Bloglust vorhanden. Nachträglich doch noch einige Impressionen.


Die übrigen drei Wochen enthielten ein buntes und reiches Sammelsurium aus Familien- und Freundesbesuchen, Wanderungen und Laufrunden sowohl zu Hause in München als auch in unterschiedlichen Gegenden Deutschlands (romantische Straße, Allgäu, Eifel, Ahrtal, Sauerland, Hessen, Bayerischer Wald) Wanderungen, Laufründchen Radtouren und auch zwei Halbmarathonläufen an extremen Hitzetagen (in Ingelheim und in Oy-Mittelberg). Auch davon einige Impressionen im Zusammenschnitt:



Der zweite Part enthielt reichlich Grill- und Alkoholkalorien, so dass trotz viel Bewegung  die Gewichtstendenz schnell wieder nach oben ausreißen wollte und nun mit Alltag, den üblichen Versuchungen, Stressoren und auch dem aktuellen gefühlt hundertdreiundneunzigsten Nikotinentzug immer noch weiter ausreißen will.

Um die Motivation meiner schon über viele Jahre mehr oder weniger erfolgreich stattfindenden Gewichtskontrolliererei per Gewichts- und häufig auch Kalorientracking mittels Ernährungstagebuch weiterhin aufrecht zu erhalten und womöglich noch ein Fitzelchen anzufeuern, starte ich hiermit ein Wettbewerbsspiel. Einzige Mitspielerin bin ich selber. Angelehnt an den  im Jahr 2011 gestarteten und 2014 erfolgreich abgeschlossenen  Wettbewerb mit dem Titel "mit 50 unter 50", soll der neue Titel lauten:

Mit 60 unter 60!


Diesmal allerdings geht es dabei nicht um eine zu erreichende Laufzeit. Sondern um das zu erreichende Körpergewicht. Liest sich für die meisten vielleicht wenig anspruchsvoll. Doch für mich war es schon immer leichter, einen Halbmarathon zu laufen als dauerhaft und stabil ein halbes Kilo abzunehmen. Und unter 60 kg habe ich im Erwachsenenalter nur wenige Wochen lang gewogen. Das war im Jahr 1984, als ich mich anlässlich der Hochzeit eines Bruders in ein damals etwas zu enges Kleid reinhungerte und einige Wochen lang um 59kg wog. Wie meistens, wenn so ein Ziel mit radikaler Kalorienreduktion gezielt erreicht wurde, hielt es nicht lange an und niemals in den folgenden 35 Jahren wog ich wieder so wenig. Meistens deutlich mehr.

Das Kleid existiert noch - aufgehoben immer als Maßstab und Mahnung dafür, wo ich gewichts- und körperformtechnisch eigentlich immer sein wollte - und ein Foto von damals auch. Es passt sogar wieder. Obwohl ich noch mehrere Kilo mehr wiege als damals und einige Zentimeter kleiner geworden bin. Dafür aber auch sportlicher und muskulöser als damals. Leicht vergilbt, sitzt es noch etwas spack.  Damals und heute:



Mein Höchstgewicht betrug in 2011 82kg und lag damit im adipösen Bereich. Seitdem reduziere ich langsam und ohne Brachialmethoden. Zwischen 2015 und 2017 gab es einen Teilrückschlag bis auf 75kg, im September 2017 begann ich wieder mit den Aufzeichnungen und damit der "Überwachung" meines Gewichts. Eine "Diät" im üblichen Sinn fand nie statt und soll auch nie stattfinden. Die Methode besteht lediglich darin, das errechnete und per Beobachtung "feingetunt-nachgewiesene"  Kalorienlimit einzuhalten und gleichzeitig ein etwas wachsames Auge auf die Zusammensetzung zu haben (ich neige zu moderater Kohlehydratreduktion bei gleichzeitig reichlich Protein und als gesund geltenden Fetten).

Nehme mir hier und jetzt das Ziel vor, den Aufwärtstrend sofort! zu stoppen und dann   noch "ein bisschen" weiter abzunehmen in den kommenden gut drei Jahren. Auf stabile! sub 60kg spätestens dann, wenn ich im September 2022 das sechste Lebensjahrzehnt einläuten werde.  Hoffe auf einen Körperfettanteil von ca. 25%. Zuletzt gemessen wurde dieser ärztlicherseits vor einem Jahr und betrug bei 66kg Gewicht leicht über 30%.

Im Moment sieht es so aus:


Außerdem läuft schon seit zwei Jahren unten im Blog ein jährlich neu startender BMI-ticker mit, in dem ab Stand 1. Januar das Ziel des laufenden Jahres zu erkennen ist. So möchte ich das weiter handhaben. Möge die Öffentlichmachung mir die nötige Motivation erhalten :o)



02 Mai 2019

Zwischenstation Goldsteigschnippsel

Aber es war nur eine Zwischenstation von vielen vollkommen unterschiedlichen.





und weiter geht‘s!

07 April 2019

Back on track - Halbmarathon Bad Staffelstein

Endorphine? Kann ich! Muskelkater aus der Hölle? Auch ;o)

13 Jahre ist es her, dass ich an der zweiten Austragung des Bad-Staffelstein-Marathons teilnahm und dort meinen zweiten Marathon lief. Und erstmals die volle Wucht der Endorphine erlebte.

Meine Wiederholneigung beim Laufen ist an sich eher gering. Noch dazu, wenn die Strecken kürzer, die Höhenmeter weniger werden (beim Marathon knapp 700hm, der Halbmarathon bietet nur 120 davon) und ich mich deutlich langsamer als damals wähne. Wie gut, dass ich Ausnahmen zulasse!

Nach einem wunderbaren Kurzurlaub mit Tag-Nacht-Stopps in Nürnberg und Bamberg, steuerte ich das Mobil gen Bad Staffelstein, holte meine Unterlagen ab, besuchte die Läufermesse in der grandiosen Basilika Vierzehnheiligen, gönnte mir eine ausufernde Brotzeit mit frisch gezapftem Rauchbier (nicht zum ersten Mal an diesem Wochenende im Brauereienparadies Oberfranken mit seinen viel zu vielen  herrlichen Gasthäusern) und nächtigte an einer Ortsrandstraße nahe den Mainauen.

Um 8:45 Uhr sollte der Halbmarathon gestartet werden. Draußen herrschten noch kühle 8°C aber da der Tag sonnig und wärmer werden sollte, wollte ich in kurz-kurz laufen. Verließ erst um 8:30 Uhr das inzwischen auf dem Parkplatz der Obermain-Therme geparkte kuschelig warme Mobil und sprintete von dort zum ca. 1 Kilometer entfernt gelegenen Start. Schon wenige Minuten später ging's los. Was hatte ich geplant? Hatte ich Pläne? Wechselhafte ... eigentlich nicht aber vielleicht doch ...?

Stellte mich zwischen den Zugläufern für 1:59 Stunden und 2:14 Stunden auf. Sie standen erstaunlich nah beieinander angesichts der 1000 Halbmarathonis am Start. Das Display meines Schrittzählers ist bei Sonneneinstrahlung nicht ablesbar. Gedankengang also: "Halte dich an die sub2-Pacemaker und bleib so lange dran, wie es geht. Wenn es nicht mehr geht, lässt du dich zu den sub 2:15-Pacemakern zurückfallen, mit denen es eigentlich ins Ziel zu schaffen sein sollte. Denken, selber kontrollieren: dadurch unnötig!"

Gedacht, getan. Immer schön bei dem jungen Pacemakerpärchen geblieben und mir von ihnen das Tempo vorgeben lassen. Es knubbelte sich dort zwar ordentlich, doch die Laufwege sind breit und komfortabel. Ungefähr bei Kilometer 3 kam der Gedanke auf: "Ist mir zu schnell, kann ich nicht länger mitgehen." Kaum gedacht, sagt der männliche Part des Duos zum weiblichen Part:  "ich glaube, wir sind etwas zu schnell unterwegs und müssen ein bisschen langsamer werden."

Na prima! Zu schnell loslaufen kann ich auch alleine - dafür brauche ich keine Zugläufer :p

Sie werden geringfügig langsamer. Eigentlich ist mir das immer noch zu flott aber ich schaffe es, dranzubleiben. Es tut weh. Die Beine werden hart, hintere Oberschenkel und Po meutern schon früh. Als wir beim Kilometerschild 13 eine schöne Bergabstrecke laufen und ich es nicht schaffe, dort wie üblich rollen zu lassen und das Tempo anzuziehen weil meine Muskeln strikt dagegen sind, ist mir klar, dass ich überziehe. Und weil ich die Zielzeiten der Vorjahre aus meiner Altersklasse kenne, weiß ich auch: HIER lande ich auf keinem Siegertreppchen. Aber mein Muskelkater, DER wird Chancen auf einen persönlichen Treppchenplatz bekommen. 

Bis Kilometer 16 schaffe ich es irgendwie, an den sub2 Pacemakern dranzubleiben. Dann ist der Ofen aus und ich muss abreißen lassen. Kämpfe weiter unter Schmerzen in fast allen Gliedmaßen, widersetze mich jedem, der zum Überholen ansetzt. Warum das? Keine Ahnung! Vielleicht aus der Erfahrung heraus, dass Glück und Schmerz nur im Doppelpack mit Härte und Leiden zu haben sind. Nicht unbedingt gleichzeitig und leider lässt sich auch keine Gesetzmäßigkeit ableiten. Nicht jede Härte beschert auch Endorphine, nicht jeder Schmerz führt auf den Weg zum Glück. Doch zeigt die Erfahrung des Lebens: diejenigen Dinge, die zur höchsten Freude und Glückseligkeit beitragen, haben auch ihren Anteil am tiefsten Leid und Schmerz in diesem irdischen "Jammertal".

Irgendwann kommt Gegenwind auf, er killt mich nahezu. Die Beine sind Blei, die Füße kleben am Boden, es fühlt sich an als käme ich nicht mehr vorwärts. Dafür und für die wie Schneckentempo empfundenen letzten Kilometer finde ich meine Zielzeit von netto 2:02:30 (5:48min/km) schier unglaublich!

Und es hat funktioniert: Endorphine satt! Wie damals anno 2006 nach dem Marathon, so fluteten sie mich auch heute. Reichten noch für die fast dreistündige Rückfahrt, reichten sogar noch für die Tanzstunde am Abend. Lediglich die Treppenstufen, die sind ein wenig kritisch. Auch beim Aufstehen und aus dem Auto steigen entfleuchen mir Ächzen, Stöhnen und es sieht eher unelegant aus inzwischen. Ob der Muskelkater einen Treppchenplatz ergattert hat ... das weiß er dann vermutlich morgen ;)


Platz 128 von 250  bei den Frauen - Siegerin: Sandra Haderlein (Jg. 84) in 1:20:39
Platz 6 von 20 der AK W55 - Siegerin: Heike Niggemann (Jg. 63) in 1:50:14



Fazit und Plan: das Gequatsche von "nur noch Genussläufe", "keine Tempoambitionen", "auf's Altenteil zurückziehen" .. verschiebe ich nochmals auf unbestimmte Zeit. Es macht mir wieder Spaß und ich denke: mit ein bisschen gescheitem Training, hier und da wieder mehr Tempo, längeren Läufen, ein bis zwei Kilo weniger auf den Rippen - da sollten die sub 2 Stunden beim Halbmarathon nochmal drinsitzen. Auf flacher Strecke auch schon in diesem Jahr. Wir werden sehen ...

31 März 2019

Leiblachlauf 2019 - nicht nur Käse im Allgäu



Wie am Schnürchen lief es für mich beim Leiblachlauf in Hergensweiler im Allgäu am Samstag den 30. März 2019 auf größtenteils sehr trailiger Strecke über ca. 11,7 Kilometer am warm-sonnigen Frühlingstag. Es war seit fast einem Jahr meine erste Volkslaufteilnahme.


Die Vorfreude groß, die Zuversicht im Mittelmaß.


Ohne Zeitvorgabe oder Zeiterwartung rein nach Gefühl laufend, flog der erste Teil dahin

Irgendwann im Laufe der ersten drei Kilometer lief ich hinter einem - wie ich im Nachhinein weiß - Ehepaar aus demselben Geburtsjahrgang wie ich. Da die Frau auch meiner Einschätzung nach in meiner Altersklasse lief, war der Gedanke, sie irgendwann abhängen zu können, durchaus präsent. So kommt ja doch immer wieder völlig ungeahnt und ungerufen mein Wettkampfanteil ein bisschen durch mit Ehrgeiz, Biss und wider alle Genusslaufabsicht.

Als auch noch der männliche Part des Paares im wenige Sekundentakt freiluft-ausschneuzte, spuckte und dabei sogar für mich in dieser Hinsicht nicht extrem empfindlichen Wesen immer wieder ein Schaudern auf's Trommelfell zwang, blieben mir zwei Möglichkeiten, diesen wenig appetitlichen Beschallungen und Sprühattacken zu entgehen: zurückfallen lassen oder überholen.

Nun hatten die beiden aber ein Tempo drauf, das sich für mich angesichts des frühen Laufstadiums schon eher übergrenzwertig anfühlte. Aber zurückfallen lassen? Ging gar nicht! Also vorbei!

Tatsächlich hatte ich auf diese Art die im letzten Jahr AK-Dritte abgehängt und ich glaube: ohne den Ehrgeiz, die beiden, die mir immer wieder im Nacken klebten und nur knapp eine Minute nach mir ins Ziel einliefen, nicht wieder überholen zu lassen, hätte ich länger gebraucht. 



Hier an der Brücke - ungefähr bei Laufhalbzeit ? (oder auch schon drüber - es war jeder Kilometer vorbildlich ausgeschildert aber ich habe sie mir nicht gemerkt) - hatte ich mich zwar freigelaufen aber das Lachen war doch eher nur für meinen Lieblingsfotografen ins Gesicht gezaubert.


Angeblich hat die Strecke irgendwas um die 150 Höhenmeter zu bieten. Angefühlt hat es sich nach deutlich mehr. Vielleicht aber auch, weil Treppen und Anstiege jeweils ordentlich steil waren.



Der Zieleinlauf in Hergentsweiler



Meine Zeit von 1:11:11 (≙ 6:05 min/km) brachte mich als Altersklassendritte (von fünf Frauen der AK W55)  auf's Siegertreppchen.

Damit Platz 47 von 76 bei den Frauen gesamt  -  Siegerin war  Alexandra Gundel (Jg. 1969 in gigantischen 0:51:37)



Und dann war doch etwas Käse ... nämlich in der Siegerprämientüte :-) 
Und auch den Gutschein der Bäckerei in Lindenberg über 4 Euro konnte ich am folgenden Sonntagmorgen noch einlösen und uns dadurch im Rahmen eines wunderschönen, ungefähr acht Kilometer langen atmosphärisch ganz besonders entzückenden Natur-Morgenlaufes durch Feld, Wald und Fluren von Meckatz nach Lindenberg ein tolles Wohnmobil-Frühstück besorgen.



Doch die Siegerin der AK W 65 (Jg. 1951) - hier fehlt leider ein Foto -  und der Sieger der AK M75 (Jg. 1940) zeigen mir deutlich: da geht noch was! Runter: beim Gewicht und rauf nicht nur beim Alter sondern auch beim Tempo. Waren doch beide ersten Plätze dieser Altersklassen deutlich schneller als ich unterwegs ....

Im Moment allerdings unter den zur Zeit gegebenen Umständen bin ich extrem zufrieden mit dem Ergebnis. Hätte selber nicht damit gerechnet, diese anspruchsvolle Strecke schon wieder in dieser für mich superguten Zeit laufen zu können. Und Spaß hat's gemacht. Viel Spaß!

Besonders gefallen hat mir an diesem Traillauf auf extrem attraktiver Strecke auch der Umstand, dass keine Wegwerfbecher verwendet sondern alle Getränke in Mehrwegbechern ausgegeben wurden. Überhaupt waren alle Organisatoren dieses Laufs sehr engagiert, die Ausführung auf allen Ebenen perfekt! Der Leiblachlauf ist uneingeschränkt empfehlenswert.

Es war mein dritter Lauf in Baden-Württemberg. Und obwohl das Spiel "Lauf'die Länder" ja im Grunde beendet ist, füge ich den Bericht noch dort ein (s. u.)


Einen Teil der Strecke hatten wir schon am Vormittag des Laufes kurz nach tauglichen Fotoplätzen abgesucht (Volker war mit dem Rollerchen unterwegs und konnte mich so an diversen Stellen abpassen)


Das bot dann auch die Möglichkeit, einen der hübschesten Anblicke des Laufs, die Wasserfälle an der Leiblach, auch zu fotografieren. Ich selber war beim Lauf ohne Fotogeräte unterwegs.


Wie so oft: ein Teil meines Weges bestand auch diesmal aus Pilgerstrecke


Das Wohnmobil durfte bei diesem Ausflug gleich drei ihm zugedachte typische Stellplätze besetzen:

  • in freier Natur mit Aussicht und Weite drumherum
  • an Start und Ziel von Laufveranstaltungen
  • neben Brauereien und Brauhäusern als Bettstatt nach dem Genuss frisch gezapfter Biere und lokaler Spezialitäten


Isny, ein charmantes Städtchen im Allgäu


Spaziergänge, Genuss und Einkehr (geistlicher und genüsslicher Natur) mit Freunden und Familienteilen gehörte auch dazu, zum rundum gelungenen Wochenende im Allgäu.


der Frühling springt mit Macht aus allen Startlöchern


Ab und zu geht's auch ganz beschaulich zu


Farbenpracht


hohe Berge in der Ferne


und schöne Männer mit und ohne Hut -  beim perfekten Ausflug!

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