29 September 2012

Karwendelherbst




Ein Donnerstag Ende September. 4  Busse voller Münchner Betriebsausflügler fahren in die Eng im Karwendel. In einem von ihnen sitzt: Lizzy. Geschultert der Rucksack für bis zu 3 Bergtage. Fast alles ist möglich.

Das Wetter an diesem Donnerstag im September ist hässlich für eine Wanderung im Gebirge: grau, nass, Dauergefiesel und -geniesel.

Viele derjenigen, die sich ebenfalls angemeldet hatten zum alljährlichen Betriebsausflug versuchten schon im Vorfeld und angesichts dieser desaströsen Wettervorhersage, ihre Karten - die Fahrt muss mit 12 Euro selber bezahlt werden, den freien Arbeitstag gibts gratis - zu verkaufen. Nicht so die Lizzy. Die - ganz im Gegenteil - sah, dass für den folgenden Freitag ein schöner Herbsttag vorausgesagt war, nahm sich einen zusätzlichen Tag frei und hoffte auf einen dann eben nach hinten verschobenen Herbsttag im Karwendel.

Doch zunächst blieb erstmal der Donnerstag auszufüllen, der sich an seine hässliche Wettervorhersage hielt. Viele der Businsassen blieben in der Nähe der Einkehrziele rund um den Ahornboden. Doch einige unermüdliche Kollegen hatten sich klamottentechnisch für das nasse Wetter gerüstet und zogen los in Richtung der diversen näheren und ferneren Almen und Hütten.  

So begleitete ich während der ersten Stunde noch eine kleinere Kollegengruppe, die sich in Richtung Lamsenjochhütte aufmachte ... allerdings nach einer Stunde im Regen, die Binsenalm lockte am Weg mit warmer trockener Stube und darin diversen Leckereien, die Regenwanderung abbrach und auf Einkehrjause umschwenkte.



Mir war das doch zu früh für eine Aufgabe der gefassten Wanderpläne. Nur knapp zwei weitere Wanderstunden später - inzwischen alleine in Regen und unwirtlicher Bergwelt fast ohne Fernsicht - erreichte ich die Lamsenjochhütte.

Von hier gäbe es mehrere schöne Gipfel zu besteigen. Doch alle gelten eher als kniffelig und sind von der "schwarz" markierten Sorte der Schwierigkeitsstufe "hoch". Nicht empfehlenswert im Alleingang bei glitschigen Steinen und rutschigen Steigen. Soll niemand behaupten können, die Lizzy sei gänzlich lernresistent. Außerdem: was soll eine z. B. auf dem "Sonnjoch" bei Regen und Null Aussicht? Die leise Resthoffnung auf späteres Aufklaren noch am Donnerstag wurde von den Hüttenangestellten endgültig zunichte gemacht.





Nach einem warmen Kakao in der Lamsenjochhütte brach ich also auf und wanderte zurück. Alle anderen Alternativen würden ins Inntal - nach Schwaz oder sonstwo da unten - führen und raus aus dem Karwendel. Für andere Gegenden - wie schön auch immer - hatte ich aber keine Ideen und Offlinekarten dabei.



Auf dem Rückweg begegneten mir noch einige kleinere Kollegengruppen mit Ziel Lamsenjochhütte. Doch ich blieb auf dem Rückweg. 

Latsch' ich eben wieder runter.



Irgendwann - angekommen in der Wolken-Zwischenweltenschicht - zeigte sich, dass es unten tatsächlich etwas klarer und trockener sein könnte und netter als hier oben im nassen Nebelregen.

Wandern im Nebel kann aber auch einen ganz eigenen Reiz entfalten. Und für mich tat es das heute nach einer Weile - zumal meine neu erstandene Regenjacke sich als Volltreffer erwies: bequem, dicht und trotzdem atmungsaktiv -  und mir der Regen nicht viel anhaben konnte.

Zieht sich die Außenwelt mit ihren Gipfeln hinter blickdichte Nebelmauern zurück, dann bleibt beim gleichmäßigen Wandern immer auch der Weg nach Innen. Zu den Gipfeln des eigenen Wesens. Den Höhen, Tiefen, Abgründen. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind auch hier nicht selten vonnöten ;-)

Neue und bisher nur aus der Ferne erspähte Höhen lassen sich ausgiebiger und mit viel Gelassenheit erforschen, scheinbar bisher unüberwundene Schluchten lassen sich mit ein bisschen Wagemut plötzlich doch bewältigen. Mit ein wenig Übung wird mensch vertraut mit der Orientierung im inneren Labyrinth, findet neue Wege und Schlupflöcher, Freude an Stellen, die ehemals Furcht auslösten. Es kann jedem nur geraten sein:  das gelegentliche Wandern im äußeren Nebel auf inneren Pfaden.



Wieder im Tal angekommen: Nässe auch hier - aber tatsächlich freier die Sicht.


Für die volle Herbstfärbung scheint es noch zu früh im Jahr. Lediglich einige wenige bunte Herbstfarbinseln lassen sich mit der Kamera herauspicken und heranzoomen.

Inzwischen bin ich zwischen drei und vier Stunden wandernd unterwegs - überlege, ob ich später doch mit dem Bus zurückfahren und das Verlängerungsvorhaben aufgeben soll. Entscheide mich dagegen und breche in die andere Richtung auf zur Falkenhütte.



Latsch' ich eben wieder rauf!

Auf dieser Seite des Tals sind die hohen Felswände und Bergmassive zwar ebenfalls in den Wolken versteckt, die Sicht ist insgesamt aber besser und es hat aufgehört zu regnen.

Ich durchwandere den "Märchenwald" mit hübschen Anblicken und Baumformationen.


Erreiche größere Höhen und gelange auch hier zu wunderbaren und abwechslungsreichen Aus- und Fernblicken unterhalb der Wolkendecke.

Auch auf diesem Weg begegnen mir einige Kollegengrüppchen, die die Falkenhütte direkt als Ziel hatten und sich nun auf dem Rückweg zu den Bussen befinden. Irritierte Reaktionen angesichts meiner für die Busrückfahrt viel zu späten Wanderung gen Hütte und jeweils meine Erklärung zum um mindestens den Folgetag "verlängerten Betriebsausflug". Fast jedesmal die identische Reaktion: "DAS ist ja eine gute Idee - Morgen soll's ja schön werden!" gefolgt von meiner immer identischen Antwort - ein fröhlich triumphierendes: "Eben drum!" :-D

Irgendwer weist mich auf die mit Busabfahrt endende Versicherung über die Firma hin. Weil ich aber bei meinen sonstigen Wanderungen im Gebirge auch eher nicht über selbige versichert unterwegs bin - außerdem über den Alpenverein eine sehr umfangreiche Berg- und Unfallversicherung besitze, sehe ich dieser Tatsache gelassen ins Auge und wandere - irgendwann alleine und ohne weitere Menschenbegegnung - weiter Richtung Falkenhütte.



Als diese nach ca. 6 Tages-Wanderstunden und ca. 1.200 Tageshöhenmetern - weit sichtbar vor mir in der Ferne auftaucht (s. o. im Bild rechts), entfährt mir laut ein erstauntes: "na, das war ja jetzt einfach!" ... wobei es von der Fotostelle aus dann doch nochmal eine gute Stunde bis zur Hüttenankunft brauchte.

Tatsache bleibt: "einfach" und "schwierig" sind auch in den Bergen relativ. Und mitten im Marathontraining (ja, ich weiß: ich sollte eigentlich lange Läufe absolvieren anstatt im Gebirge rumzukrauchen ... aber wenn doch die Gelegenheit so günstig ist und dann noch im Herbst... ;), nur knapp zwei Monate nach einer Weitwanderung mit gut 14kg auf dem Rücken, fühlt sich ein kühler, feuchter Wandertag mit ca. 7-8 kg Gepäck auch bei mehr als 1.200 Höhenmetern noch "einfach" an.


Die Falkenhütte mit ihren 28 Zimmer- und 120 Matratzenlagern ist stark frequentiert. An einem regnerischen Donnerstag im Herbst, außerhalb aller Ferienzeiten, waren die Zimmerbetten alle belegt und lediglich im Matratzenlager, dort aber noch recht viele, Plätze frei. Es werden  an diesem Abend wohl zwischen 30 und 40 Übernachtungsgäste gewesen sein. Viele von ihnen Biker, die in dieser an Mountainbike-geeigneten Strecken reichen Gegend stark umworben werden und hier oben auch im Bedarfsfall fachkundige Hilfe und Reparaturmaterial finden.

Der Hüttenwirt telefoniert nahezu pausenlos mit Voranmeldern, die Angestelltentruppe (bestehend aus Betreiberfamilie + einigen serbischen und einigen tibetischen Mitarbeitern) ist unentwegt dabei zu kochen, zu bedienen, zu putzen und zu organisieren. Es sieht nach viel Arbeit aus hier oben und ist nicht vergleichbar mit der ruhigen Abgeschiedenheit des Piemont. Wer an einem GutWetterWochenende im Karwendel übernachten möchte - womöglich sogar in Ferienzeiten -  dem sei angeraten, sein Bett vorzubestellen.

Im Matratzenlager, in das ich einquartiert werde, kann ich trotzdem einen "Dreierabschnitt" ganz alleine belegen und stelle fest: die Handgriffe sitzen noch! Tüten ausgepackt und aufgereiht, Klamotten an Haken und auf Regalen verteilt, Kissenbezug und Kissen bezogen.  Inzwischen habe ich mich - und diese Tour ist eine Art Testlauf für einige der Neuerwerbungen - mit diversen speziellen Profi-Wanderartikeln eingedeckt: neuen Wanderblusen im Ultraleichtmaterial, trotzdem super angenehm auf der Haut, in Kurz- und Langarmvariante zu tragen, großem Reisehandtuch, so klein zusammenfaltbar wie eine Faust und trotzdem irre Wasseraufnahmekapazität ... und ähnlichem teuren aber wie sich heute zeigt: sehr nützlichem "Wandererschnickschnack". Alles zeigt heute Sinnhaftigkeit und bewährt sich.

Abends in der Stube, nach dem reichhaltigen Essen + Weizenbier, lade ich die Fotos des Tages aufs iPad, lese die offline-Süddeutsche (am Vortag zu Hause schon runtergeladen - hier oben gibt es weder Internet- noch Handyempfang) und begebe mich - nun doch rechtschaffen müde - gegen 21:00 Uhr ins Schlaflager.

Stelle liegend fest: die Höhe (auf fast 1.800m) und etwas über 7 Wanderstunden führen zu den bei mir in diesem Fall typischen - aber diesmal nur sehr leichten - Kopfschmerzen. Ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die fast NIE Kopfschmerzen haben. Aber doch ab und zu ganz spezielle in speziellen Situationen, die ich auch an der jeweiligen Schmerzform gut erkennen kann. Da gibt es die "Koffein-Entzugs-Kopfschmerzen", die "ich-werde-oder-bin-krank-Kopfschmerzen" und eben die "es war vielleicht doch ein bisschen viel Anstrengung heute"-Kopfschmerzen, die sich besonders gerne nach schnellem Höhenmeter-Zugewinn ohne Gewöhnungszeit einstellen und das Ein- und Durchschlafen erschweren.

Da gilt es, den beschleunigten Puls runterzubringen und so übte ich mich liegend in der aus dem Yoga bekannten "Tiefenentspannung" per Körperreise. Bei Kopf, Gehirn, Ohrläppchen und irgendwo in Zungengegend angekommen spürte ich, wie ich - begleitet vom aufs Hüttendach trommelnden Regen und Hagel - langsam und sanft in die Welt des Schlafs hinüberglitt. Nur kurze und als eher angenehm, warm und heimelig empfundene Wachmomente während der Nacht zeigten das seltene Glück:  keiner der ca. 10 Mitbeleger des Schlaflagerraumes schnarchte :o)

Bis auf den Regen außen war es still und friedlich, so dass ich - sonst ausgesprochene Kurzschläferin - am Freitag  nach ca. zehnstündigem Schlaf erholt und frisch erwachte und - im Gegensatz zu meinen sonstigen Gewohnheiten bei Wanderungen - nicht sofort aufstand, nicht zu den ersten im Frühstücksraum gehörte, nicht in Aktionismus verfiel ... sondern eingekuschelt in meinen Hüttenschlafsack unter den warmen und sehr gemütlich-weichen Alpenvereinsdecken den Geräuschen der wach werdenden Hüttenbelegschaft und Mitwanderer lauschte.


Als dann aber durch's Dachfensterchen des Hüttenlagers rötliches Morgenlicht drang, konnte ich der Neugierde nicht widerdstehen. Stand auf und sah auf eine in Morgenrot getauchte klare Bergwelt, wie sie schöner kaum denkbar ist. Die Luft noch frisch und kalt, die Berggipfel von Schnee überzuckert, die Sicht frei und klar. Nur einige kleine Wölkchen an einigen Berggipfeln verankert.

Dafür liebe ich Hüttenübernachtungen am meisten: die Morgenstimmung so hoch im Gebirge mit Klarheit, Morgengeräuschen von Vögeln, die am Tag schweigen. Eine Luft, so sauber, klar und frisch wie sie sonst unerlebt bleibt, die findet sich nur in den ganz ganz frühen Morgenstunden hier oben. Bergwanderungen von irgendwo unten gestartet mögen auch ihren Reiz haben. Ja, haben ihn mit Sicherheit. Aber DAS, dieses Morgengefühl in Frische und Stille, das erlebt nur, wer auch oben übernachtet hat.



Nach ausgiebigem Frühstück in der Gaststube der Hütte breche ich zu einer frühen Wanderung ohne Rucksack auf.


Weite Sicht rundum - ausgeschlafen, gut gefrühstückt, ohne Rucksack, der in der Hütte auf mich wartet, fühle ich mich kraftstrotzdend und stürme los gen Mahnkopf.



Um aber schon nach kurzer Zeit - die Hütte liegt noch im rötlichen Morgenlicht in Sichtweite -unter mir -  mein Tempo wieder zu verlangsamen. Bleibe immer wieder stehen. Geniesse. Fotografiere. Schaue einfach nur. Statt die Kraft gleich wieder nach außen zu schleudern, habe ich im Gegenteil das Gefühl, noch mehr davon in mich aufzusaugen. Durch die Schönheit, die Klarheit, die Weite.

Warum nicht ein paar Kraftdepots anlegen für "schlechte Zeiten"?! Muss ja nicht immer gleich wieder alles verausgabt werden. Wer weiß, wie viele innere Tiefen und Abgründe - noch unbekannt und in der Ferne der Lebnszeit wartend - sich damit lockerer und geistig leichtfüßiger  werden bewältigen lassen?



Der Mahnkopf ist ein kleiner runder Gipfel. Leicht zu erwandern und hervorragender Aussichtsgipfel mit weitem Rundumblick.


Einige Gemsengruppen weiden an den Hängen, lassen sich von den wenigen Frühwanderern kaum beeindrucken.


Tirilierende Finkenschwärme fliegen im Auf- und Abschwung vom Baumgipfel zu Baumgipfel, lassen sich nieder, verweilen, schwingen sich auf zum nächsten - über Tag habe ich sie so noch nie zu Gesicht bekommen.



Zwar ist der Gipfel einfach zu besteigen, doch gibt es heute einge Tücke, die im Bild nicht wirklich eingefangen ist: der starke Regen am Vortag hat die Wiesen und Wege verschlammt, die Nacht mit Schnee und leichtem Frost diesen Schlamm mit einer dünnen gefrorenen Schicht überzogen. Diese Kombination macht die Wege ganz ganz extrem rutschig. Leicht angefrorener Schlamm ist glitschig wie Seife, so dass ich doch hier und da vorsichtig gehen und auf die Schritte achten muss. Dabei trotzdem schonmal ins Schlingern und Trudeln gerate.



Auf Seiten der Eng ziehen dichte Morgennebel auf - doch die Gipfelwanderer, drei sind es heute früh - stehen über den Wolken.



und knippsen sich gegenseitig ;)


Zur andren Seite hin, die Seite, über die ich heute wieder runterwandern werde, ist es klarer und freier. Wunderbare Aussichten.



"Na du zweibeiniger ungeschickter Tölpel, soll ich dir mal zeigen, wie das geht?!" ... "Wart's du nur ab, du vorlaute Gams. In einem unserer nächsten Leben sehen wir uns wieder und dann bist du der Mensch und ich die Gemse ... ;-p"



Zurück an der Hütte werden dem dort abgeholten Rucksack die Sommerklamotten entlockt. Der Blick in den Spiegel zeigte zwar schon jetzt eine Gesichtsrötung - aber sei's drum. Wann wenn nicht heute wäre je wieder so eine gute Gelegenheit, Endorphin-, Dopamin- und VitaminD-Depots für den dunklen Winter aufzufüllen. Fühlt sich zwar noch etwas kühl an die Luft aber nichtsdestotrotz wird die Trekkinghose auf kurzbeinig entzippt, Socken und Wanderschuhe verschwinden im Rucksack genauso wie Regenjacke, Weste und andere Kalt- oder Schlechtwetterutensilien. Die Füße stecken strumpflos in neuen Trekkingsandalen, die Wanderbluse ist auf kurzärmlig hochgeknöpft.



Und los geht's auf den langen Weg durchs Johannestal über den kleinen Ahornboden nach Hinterriss.


Es ist ein Herbsttag so schön, wie er schöner kaum sein könnte. 

Hat der Frost die Blätter über Nacht stärker eingefärbt? oder liegt es nur daran, dass ich jetzt auf der anderen Bergseite wandere? Denn: plötzlich und über Nacht ist Herbst geworden im Karwendel.


Bunte Farbtupfer und Augenschmaus überall an der Strecke


Es leuchtet herbstlich in der Sonne und eins ist gewiss: heute ist sicher einer der schönsten Herbsttage diesen  Jahres hier im Karwendel.

Ich frage mich, ob ich vielleicht doch irgendwann früher im Leben einer guten Fee begegnet bin, dir mir Wünsche freistellte. Und - anders als in den meisten Märchen - habe ich das richtige gewünscht, so dass die schützende Feenhand jetzt über mir schwebt und immer wieder derartig wundervolle Erlebnisse und Gefühle möglich macht. Eine Geschichte ganz ohne mahnenden Moralinhalt und daher nach außen nicht erzählenswert, die aber für mich umso märchenhafter endete. Denn: ich fühle mich beschenkt. Erinnere mich aber leider nicht bewusst an die Feenbegegnung und daher auch nicht daran, wie der geäußerte richtige Wunsch gelautet haben mag.



Mit vielen Foto- und sonstigen Verweilpausen ganz ohne jede Eile schaffe ich es, die eigentlich nur ca. 3stündige Wanderstrecke auf gut 5 Stunden auszudehnen :o)



Wie es sich für ein ordentliches Bergtal gehört, ist auch hier viel Wasser von Bergwänden und in rauschendem Bach zu sehen, zu hören, zu fühlen.



Von Stille kann angesichts der Wassermassen kaum noch die Rede sein. Diese Art von "Lärm" lasse ich mir jedoch gerne gefallen.


Kann es auch wie immer nicht lassen, das Wasser zu erfühlen. Der ein oder andere Leser mag ahnen oder wissen, WIE kalt die Wasser solcher Bergbäche sind, die sich aus Schneefeldern des Vorjahres speisen oder heute nacht vor einigen Stunden noch als Hagelkörner vom Himmel gefallen sind.



diverse weitere Eindrücke ...



... und herbstliche Farbspiele später ...



erreiche ich kurz vor Hinterriss den Ausgang des Johannestals, wo die junge Isar noch frei und ungezähmt vor sich hinmäandert. Angesichts der für den nächsten Tag wieder schlechten Wetterprognosen beschließe ich, es bei den zwei Tagen zu belassen und keinen weiteren Bergwandertag anzuhängen.

In Hinterriss die Wartezeit auf den Bus nach Lenggries mit gutem Essen und Trinken - auffüllen der Speicher ganz leiblicher Art also - verbracht, ist es zwar eine kleine ewig dauernde Weltreise mit Bus, BOB und S-Bahn von der Eng bis zurück nach München. Aber eine, die sich allemal gelohnt hat.