04 Dezember 2014

Stadt in Pastell

Liebe Anja!  Seit Jahren wollte ich mir die Stadt schon anschauen und irgendwie schob es sich immer wieder ins Off. Danke für den  kleinen inspirierenden Anschubbser, der zufällig gut ins Programm passte. Schön war's!











07 November 2014

Eine Schneeflocke macht noch keinen Winter

nun, ein wenig mehr als nur eine Schneeflocke war das schon gestern am Brenner: 


aber nur wenige Tage vorher gar nicht so viele  Kilometer entfernt:


 




leuchtende Herbstfarben in leuchtender Sonne:



 



Wie diese Schafsfamilie wohl zu weißen Schafen steht?:








Es tat schon ein bisschen weh angesichts der Kälte - aber was muss, das muss:




Er war nicht mehr in Betrieb, der Korblift. Sonst hätte ich probiert, wie sich das anfühlen mag, in einem durchsichtigen Körbchen stehend in die Höhe geschwebt zu werden:



28 Oktober 2014

TimeWarp zum dritten: bekloppt, behämmert und total abgefahren

Ein Bericht wie beim ersten Mal in 2012  wird das nicht. Gab's von mir - obwohl am Versorgungsstand dabei gewesen - auch schon im letzten Jahr keinen.  Aber ich habe bei Volker-Deichläufer was von "Fotos" erzählt, die ich beim dritten Bestzeitmarathon im Zeittunnel am letzten Sonntag aufgenommen habe (ich war nicht ganz so bekloppt wie die 100 Läufer bzw. die Veranstalter dieser irren Geschichte und nur Streckenposten bzw. Unterstützungsschlussrundenmitläuferin und hinterher ein bisschen Streckenaufräumerin. Oder ist das womöglich noch bekloppter? *grübel*) . Hier bitteschön sind sie, die wenigen Bilder, auf denen überhaupt was zu erkennen ist. Die anderen sind komplett verwackelt - viel mehr hab' ich aber auch gar nicht versucht.

Wer gerne auch noch Berichte zu dieser total bekloppten Veranstaltung lesen will, der möge das beim Deichläufer oder aber auf der Seite des Bestzeitmarathon tun. Viel Vergnügen :)


Umkleidezelte im Theatron



Startnummernausgabe und Versorgungsstand, alles perfekt durchorganisiert

TimeWarp-Schaltzentrale

Start und Ziel - fast ein bisschen zu aufgeblasen, aber chic ;)

Herrscher über den Zeittunnel

Außerirdische auf Durchreise im Ostpark?

die Versorgung wie immer luxoriös

wie hieß er noch? war er nun Groundcrew oder Läufer oder beides?

Groundcrewreflexionen

die meisten Läufer meist mit guter Laune

die Mädels in der Minderzahl

Jungs, ihr habt eindeutig die Komiker-Sonderwertung haushoch gewonnen. Und das bis zur letzten Runde :o)

TimeWarp auf schottisch?

Eins ist klar - ich bin seit Bestzeitmarathonzeiten eindeutig für die Beibehaltung der Sommerzeit incl. Zeitumstellung. Allein diese total beknackte Veranstaltung ist's wert - und das sagt eine üblicherweise Frühzubettgeherin, die den Sonntag nach durchgemachter Nacht im halbverdämmerten Jetlag zugebrachte und eigentlich zu alt für den Quatsch ist  ;)

19 Oktober 2014

zum Kotzen

War der Tag des verpassten Marathon denn SO schlimm? Aber ganz im Gegenteil :-) Wunderschön war die Bergtour zum "Kotzen".  

Als ich mit der besten aller Freundinnen im Jahr 2007 eine Wanderung zum Schafreuter unternahm, sah ich auf einer Karte, den Gipfel "Kotzen" und sagte, dass man sich den ja eigentlich mal irgendwann angucken müsse. M konstatierte: "Für einen Blogtitel machst du wohl alles" ;o) und spätestens da war mir klar: ich will da rauf!

Jahre zogen ins Land, der Plan schlummerte vor sich hin - komplett vergessen wurde er nicht und nun endlich ausgegraben und in die Tat umgesetzt. Stellte sich das Anreiseproblem: die Bayrische Oberlandbahn wurde zwar nicht bestreikt, doch von Lenggries aus ist sind es noch ca. 20km bis zum Einstieg in die Tour. Der Bergsteigerbus, der im Sommer diese Strecke bedient, fuhr nur bis zum vergangenen Wochenende, Trampen würde funktionieren - aber weil der Einstieg in die Tour noch einige Kilometer vom Örtchen Fall am Sylvensteinspeicher entfernt ist, plante ich eine Kombitour aus Radeln, Zug, Wandern und Laufen.


Schon die morgendliche Radfahrt durch den Englischen Garten: berückend!

Einige Verzögerungen durch Streikauswirkungen beeinträchtigen auch die BOB,  verspätet erreichte ich samt Fahrrad in von Menschen (unglaublich viele sehr junge Leute mit Wanderausrüstung - Wandern scheint aboslut "hip" zu sein) und Fahrrädern überfüllter Bahn gegen 10:30 Uhr Lenggries, von wo aus ein größtenteils komfortabler Radweg zum Sylvensteinspeicher führt.


Gut 20 Kilometer waren zu radeln bis zum Einstieg in die Tour und auch diese Kilometer schon mit optischen Leckerbissen versehen.

Auf dem Radweg  nur wenige Mitradler. Umso voller mit Autos die Straßen. Ein unaufhörlicher Strom an Ausflüglern ergoss sich Richtung Berge. Kein Wunder! BilderbuchBergWetter!
Der sehr große Parkplatz bei Fall voller Autos, aus denen Wanderer stiegen oder von denen Räder abgeladen wurden. Ich stellte mich auf viel Wanderbetrieb ein und das Gegenteil von stiller Bergwelt.

Für die Wanderung hatte ich im Internet - aber nicht auf den bekannten größeren Portalen - zwei Beschreibungen gefunden, die zumindest im Anstieg identisch waren. Bei einer war ein Track downloadbar, was ich - incl. einiger Offlinekarten - tat. Einen Kartenausschnitt und die Wegbeschreibung druckte ich mir aus und steckte das Blatt in eine Bauchtasche. Der beste Einfall überhaupt,wie sich herausstellen sollte.

Auf keiner Karte im Ort und am Weg war von einer Tour zum Kotzen die Rede. Null! Kein bisschen. Die Beschreibungen hatten erwähnt, dass es eine wenig ausgeschilderte Tour ist, auf der die Wege oft schwer zu finden sind. Da nicht markiert und streckenweise nicht zu erkennen.


Genau so ist es: es gibt diesen Weg offiziell nicht! Im ersten Anlauf fuhr ich auf einem asphaltierten Forstweg am unscheinbaren Waldweg und Startpunkt vorbei. Irgendwann wurde ich stutzig, holte Beschreigung und Track hervor und stellte fest: zu weit. Ich hätte längst abbiegen müssen. Aber da war doch gar kein Weg *grübel* Also zurück und den Wegrand abgescannt. Tatsächlich: ein Waldweg genau da, wo der Track ihn verkündete.

Aber keinerlei Schild oder Wegweiser. Als ob es nur ein Forstweg ins Nichts wäre. Unten sah man immer wieder eine tiefe wilde Schlucht zwischen steilen Berghängen. Ohne Brücke ginge es da keinesfalls rüber. Aber auch eine Brücke war nirgendwo ausgeschildert oder zu erahnen.

Ich riskierte es und fuhr in den Weg. Etwas weiter - von der breiteren Forststraße oben, von der ich abgebogen war, nicht mehr zu sehen, waren zwei Fahrräder an einen Baum geschlossen. Also würde es hier doch irgendwo hingehen. Ich schloss mein Rad ebenfalls ab, zog mir meine Laufsachen an  - Laufrucksack und Trailschuhe einweihen :), packte die übrigen Klamotten in die dort verbleibende Radtasche und machte mich auf den schon bald sehr schmal werdenden Weg.


Und tatsächlich: eine Brücke! 



Selfie muss schon sein ;)


Der Weg wurde schmaler und bald zum steinig-wurzeligen Singletrail, führte durch Kiefernwälder und Berggrashänge, matschige Passagen, ein kleiner Wasserfall tauchte auf, streckenweise gluckerte und gluckste es, dann wieder war es sonnig und trocken.

Das Wetter hielt, was der Bericht versprochen hatte.

Ich joggte langsam und gemütlich die lauschigen Wege entlang und genoss trotz *Ächz* und *Keuch* jede Sekunde. Gewann schnell an Höhe.



Ein Weilchen lang war ich schon unterwegs, da tauchte es tatsächlich auf: das Schild "Kotzen". Halleluja!

Zwar war ich inzwischen sehr zuversichtlich, auf dem richtigen Weg zu sein: die - allerdings recht kurze - Beschreibung aus dem Portal passte zu allem. Trotzdem ist es ein seltsames Gefühl, in einer Gegend, in der jede Tour völlig idiotensicher ausgeschildert und markiert erscheint, einen Weg zu latschen, für den es NullkommaNull Hinweischilder gegeben hatte. 

Tatsächlich blieb dieses Schild das einzige überhaupt. Auf der gesamten Strecke gibt es keine Markierungen - nicht an Steinen, Bäumen oder sonstwie. Der Weg existiert größtenteils nur weil er nun eben gelegentlich gegangen wird. Und über viele Teilstrecken ist gar kein Weg sichtbar.

Auch das hatte in der Beschreibung gestanden incl. extrem guter Hinweise, mit deren Hilfe es mir gelang, mit nur kurzen Irr-Abschweifungen zielsicher den Gipfel zu finden. Ohne Track und Text hätte ich garantiert aufgegeben bzw. wäre falsch durch Wälder oder Felsen geirrt. 


Es ist keine allzu schwere Tour. Aber auch keine für absolute Anfänger. Streckenweise wird es steil und rutschig, die Pfade eng bzw. nicht vorhanden.


Kleine Mini-kniffelige Momente gibt es auch. Aber insgesamt harmlos. Und vor allem: AUSNAHMESCHÖN!


Hier gilt es - zum Foto stehe ich mittig -  den ziemlich steilen weglosen Grashang hochkraxeln und nicht in die falsche Richtung abzudriften. Ohne Beschreibung wäre an dieser Stelle nicht ersichtlich, wo es langgehen könnte oder müsste. Ein "Hoch" auf den Beschreiber, der sich vermutlich irgendwann selber irrend im Try and Error- Modus durch die Bergwelt gehangelt hat (oder jemanden dabei hatte, der sich auskennt ;)


Oder sich durch die Latschenkiefern quetschen - dabei immer wieder etwas neu orientieren. Nur ein einziges Mal bin ich in einer Sackgasse gelandet und musste zurück.


Wie viele Touren bin ich schon gegangen, die mit Schildern und Markierungen zugepflastert waren - aber nicht annähernd so eine gigantische Aussicht boten!?  

Um nicht zu sagen: "Voll krass, die Tour!" "Total der Geheimtipp" ... wobei die Weglosigkeit natürlich mit sich bringt, dass Hänge und Wegansätze einem Massenansturm im derzeitigen Zustand nicht gewachsen wären. Insofern kein Wunder, dass es diesen Weg offiziell nicht oder kaum gibt und er von allen Wander- und Hinweisschildern schlicht ignoriert wird.


Absout der Gipfel. Als ich oben ankomme, ist es 14:00 Uhr - genau die Zeit, die ich mir als Marathonzielzeit im Optimalfall vorgenommen hatte. Ein würdiger Ersatz :o)



Bis hierher war mir in den zwei Stunden, die ich gebraucht hatte (eine Pause und viele Fotostops incl. - ausschließlich wandernd würde man länger brauchen. Ich habe die Teile, die sich laufen ließen, zwar langsam - aber gejoggt) niemand begegnet.

Doch DA! auf dem Plateau: zwei Gestalten! Beim Näherkommen entpuppen sie sich als zwei etwas freakige junge Männer in Radklamotten. Die Besitzer der beiden anderen auf dem Weg angeschlossenen Räder vor der Brücke. Sie gehen die Tour in entgegengesetzter Richtung und  bleiben die einzige Begegnung auf der - für mich - gut dreistündigen "reinen" Kotzentour (an Anfang und Ende - nochmal ca. 1,5 Stunden dazu -  wo sich mein Weg mit anderen Touren überschneidet, begegnen mir umso mehr Wanderer und Biker).



Der Rückweg glänzt vielerorts wieder durch Unsichtbarkeit (nicht immer - teilweise ist der Verlauf gut zu erkennen) und die Hinterlassenschaften - Fladen und Matschmassen - der inzwischen schon abgetriebenen Kühe, die den Sommer auf diesem Abschnitt geweidet haben.

Die Mizuno Evo Ferus haben ihren ersten Traileinsatz wunderbar gemeistert. Der Grip an der Sohle lässt etwas zu wünschen übrig, viel kniffeliger sollten Strecken für sie nicht sein. Dafür sind sie biegsam, leicht und lassen den Füßen viel Freiheit. Genau richtig für mich.



Irgendwo zwischen dieser "Steinwüstenpassage" und der Alm (s. u.) habe ich den eigentlich geplanten Weg aus der Beschreibung, wieder mit dem Zusatz "Weg schwer zu finden" - verpasst. 

Als Track hatte ich ihn nicht, der gemeinte Wanderweg ist zwar hauchdünn eingezeichnet, real war da nicht der Hauch von abzweigendem Weg. Zurück? Ochnö - müsste ich wieder bergauf und - schade zwar um die "wildromantische Klamm", die dort versprochen wird - die Aussicht auf menschenleere Einsamkeit bei nicht sichtbaren Wegen und rutschignassen Steinen zwischen hohen Felswänden ohne GPS-Empfang (er setzt gelegentlich aus bzw. zeigt starke Abweichungen an Stellen, wo viel Fels und gleichzeitig Wald ist) .. nee, so richtig war mir danach jetzt nicht mehr.



War ja auch genug an gigantischer Schönheit eigentlich - mehr kann ein Mensch vielleicht an einem Tag gar nicht verarbeiten?!


Kleine Pause und dem Selbstauslöser was vorgelacht.


Der Rückweg zwar wesentlich komfortabler als eine nasse Klamm - aber auch wesentlich weiter weil noch um eine Berggruppe herum in weitem Bogen und endlose Serpentinen, die sich ziehen und ziehen .. Wieder jogge ich. Mit inzwischen sehr schweren Beinen und schmerzenden Oberschenkeln. Die Luft ist raus.

Fahrrad abgeholt - alles noch da, die beiden anderen schon weg - und wieder nach Lenggries geradelt. Zum Glück fast nur bergab.

Kleine Pause noch an der in Nachmittagssonne leuchtenden Isar mit ihrem glasklaren Wasser. Das immer rattenkalt ist und hier noch in den Bergen erst recht.

Füße ins Wasser? Will ich das wirklich? Hmmm ... nö, eigentlich nicht wirklich. Aber nützt ja nix: Tradition ist Tradition!


Lange dauert's, bis ich zu Hause ankomme, stockdunkel ist's, meine Adduktoren krampfen zum ersten Mal schon im Zug - vom Ostbahnhof nochmal radeln bis nach Hause  ...

Das waren dann für heute:


  • ca. 60km mit dem Rad
  • knapp 20 Laufkilometer
  • noch'n paar gewanderte und gekraxelte Kilometer dazu
  • das Ganze mit mehr als 1.000 Höhenmetern

war toll - aber reicht!