30 Oktober 2022

Diverse „lagos“ im Oktober. Oder: zwei sweet little sixties auf Reisen

 Bisschen noch Sonne und Süden tanken, so war die Devise. Der Anfang am Kochelsee mit einem runden Geburtstag in den dortigen Trimini-Thermen. So gingen denn für die weiteren 12 Tage eine fast noch und eine ganz  und gar frische Sechz‘gerin auf Seenreise.


Standplatz der ersten beiden Nächte auf der Mistplatte einer ziemlich alternativ daherkommenden Hofgemeinschaft in Schlehdorf, die unter dem Label „Alpacacamping“ auf eher privater Basis Stellplätze für kleinere Wohnmobile vergibt. Am ersten Abend mit mehrstündiger Brass-Banda-Band-Beschallung aus der offenen Scheune und der offen gebliebenen Frage: „Wo kommen eigentlich die vielen Alt-Neu-Hippies im 60er-70er-Jahre-Wollpullover-Outfit her? Hüpfende Kinder mit orangebunt gestrickten Mützen inclusive. Ein bisschen wie aus der Zeit gefallen.


So leer blieb die Mistplatte nur sehr kurze Zeit. Denn am zweiten Abend fand ein Kontakttanz-Event statt, deren TeilnehmerInnen unser Mobil dicht an dicht zuparkten. Großzügiger Stellplatz geht anders. Der Spaß für einen stolzen und eher futuristisch aus der Zeit fallenden Preis von 40 Euro pro Nacht. Ohne WLAN! („Funktioniert im Moment nicht“)  aber immerhin mit Strom und sauberen Toiletten. Der Stellplatzmangel der Umgebung macht‘s möglich ;)

Weil das aber schon irgendwie wieder ziemlich speziell und unsere Laune gut war, ging der Spaß als prima Urlaubsstart durch :o)


Nächster Stellplatz auf 1300m üNN in der Schweiz. An selbigem nix zu meckern. Spitzenaussicht, nette Leute, Dusche und Toilette im Container sauber, neu und beheizt.

Zu meckern lediglich generell an der Schweiz  (irgendwas ist ja immer): Sämtliches Guthaben auf allen drei im Auto befindlichen Handys war anschließend auch dort leergelutscht, wo nicht einmal irgend etwas genutzt, angewählt oder versucht wurde. Schon das bloße Einwählen ins Netz ohne jegliches sonstige Tun verbrauchte an dem einen Tag in der Schweiz stolze fünfzig Euro. Und auch nur deshalb nicht mehr, weil keine automatische Aufbuchung aktiviert war. Uff! Schwein gehabt. Telefonieren, Surfen also an diesem Tag nicht möglich da von den Schweizer Datenwegelagerern ausgeraubt.


Ein herrlicher Sonnenaufgang beim morgendlichen Joggingründchen.


Cannobio. 

Trotz vier dort verbrachter Tage und Nächte habe ich es versäumt, den Stellplatz oder die durchaus sehenswerte kleine Stadt mit Flair am Lago Maggiore zu fotografieren.


Bilder gibt‘s also nur von den Ausflügen und Spaziergängen.



Palmen, Eidechsen, Maroni, viel Sonne, viel Aussicht.



Ein Ausflug - mit dem Bus allerdings - führte in die größte Stadt am Lago Maggiore: Verbania.



Einige hübsche Blickfänge und Eindrücke gab es … neben viel Autokrach und Autostink und enger, wenig ansehnlicher Stadt. Fazit: nett, dort gewesen zu sein. Für die Zukunft aber verzichtbar.




Ein abendliches Joggingründchen zur malerischen Brücke.

Den mit einer Fähre besuchten Markt auf der gegenüberliegenden Seeseite … habe ich wieder nicht geknippst. War aber irgendwie nicht anders als jeder Straßenmarkt in beliebiger anderer Stadt Europas, würde ich sagen. Wer sowas mag, mag Spaß haben. Für mich: wieder nett, es gesehen und erlebt zu haben aber künftig auch eher verzichtbar.

Für den Folgetag sind Regenmassen angesagt. Wir packen zusammen und ziehen weiter.



Stellplatz am Lago d‘Iseo. Sehr nett. Platz unter Pinien- und Olivenbäumen. Gute Pizza.


Schöne Umgebung, atmosphäroische Spaziergänge mit trotz trüben Wetters wunderbaren Ausblicken.



Wir begnügten uns mit den Höhen und verzichteten auf Versuche, über‘s Wasser zu gehen.


Auch hier: rundherum viel Bergwelt.



Am Folgetag der Beschluss: nicht wieder über von Industrievierteln umsäumte und tunnelreiche Autobahnen Richtung Trentino bzw. Südtirol weiterzufahren sondern einen serpentinenreichen Bergpass mit durchaus auch engeren Straßen gewählt. 

Kleines nervenraubendes Zwischenspiel: eine verklemmte und in Folge qualmende und stinkende Kupplung. Glücklicherweise letztlich glimpflich ausgegangen.

Unterschlagen werde ich weitestgehend den „Kalterer See“ - der ist in meinen Augen nunmal gleich komplett und gänzlich verzichtbar. Schwamm drüber. Auch über den Umstand, dass sowohl in Meran als auch in der näheren Umgebung alle Stell- und Campingplätze auf Wochen ausgebucht waren und wir weiterziehen mussten. Dann eben nicht … und einmal über den Brenner gestaut.


… ins Stubaital. 

Stellplatz prima, schöne Tour aufs Kreuzjoch.




Irgendwie hab‘ ich die Bergtouren ja doch vermisst.


Und war und bin noch immer glücklich, dass 1200 Höhenmeter auf typischen Bergpfaden wieder problemlos klappen.


Immer dabei natürlich: die „Majas“ der EnkelInnen und der Lisa-Tragestock. Poliert und beschriftet zum Geburtstag vom besten Ehemann von allen. 


Herbstgold und Muskelkater am Folgetag zum Urlaubs(erster Teil)ende. So gehört das!