Wieder eine Fahrt über die A92 (heute nachgereicht - schon vor einer Woche stattgefunden) und wieder ein Rückweg-Zwischenstopp am Rande der Autobahn. In Dingolfing. In Bayern und vermutlich auch darüber hinaus ist die Kreisstadt zwischen Landshut und Deggendorf vor allem bekannt für das große BMW-Werk. Im Gegensatz zur Dingolfinger Alt- und Innenstadt von der Autobahn aus gut zu sehen.
Dem obigen Foto unschwer zu entnehmen: das Städtchen sieht sich ein wenig als Nabel ... wenn nicht der Welt, dann doch zumindest von Niederbayern. Was einen wahren Kern hat. Als größter Arbeitgeber der Region dominiert die Präsenz des Münchner Autobauers viele Bereiche und so ist auch die Innenstadt und sind die umgebenden Anlagen und Einrichtungen deutlich besser in Schuss als die der unweit gelegenen und kürzlich besuchten Stadt Landau. Auch die Landschaft mit Radwegenetz an Isar und über Land mit den umgebenden und oft bewaldeten oder felsigen Höhenzügen und Hochufern im Umfeld macht einen lebenstauglichen Eindruck. Genauer überprüft habe ich es (diesmal noch) nicht. Es blieb beim ca. 3stündigen Kurzbesuch des Städtchens.
In der sonntäglich sehr ruhigen Oberstadt befindet sich in attraktivem Gebäude ein Museum, das "spannend statt verstaubt" zu sein verspricht. Kurzentschlossen trete ich ein, bin einzige Besucherin und stelle mit Erstaunen fest, dass Besucher gänzlich von Eintrittspreisen für das mit Museumspreisen ausgezeichnete Haus befreit sind. BMW lässt grüßen ;)
Es besteht aus zwei thematisch und räumlich getrennten Bereichen und beide erweisen sich als recht lebendig dargestellt, interessant und unterhaltsam. Auch ich als nicht sonderlich autoaffines Menschenwesen fühle mich von der Rad-geprägten technischen Ortspräsentation unterhalten. Ich lerne unerwartet viel über Geschichte und Hintergründe dieses schon seit der Steinzeit von Menschen bevölkerten, oft besetzten und umkämpften, technisch immer findigen und lebendigen Landstrichs. Der Besuch war eine gute Entscheidung.
Den nachhaltigsten Eindruck des Tages hat allerdings ein kleiner unscheinbarer Zettel im Glaskasten für Aushänger der Klosterkirche des Klarissenklosters auf mich gemacht.
Unter relativ leichten Auflagen und ganz ohne Geld können hier - so das Versprechen - innerhalb einer Woche bis zu 8 Sündenablässe für Verstorbene "erarbeitet" werden durch Beichte, Kirchen- bzw. Kapellen- und Friedhofsbesuche etc. Als Kirchenabtrünnige wird das Versprechen für mich nicht gelten - bin ja dadurch auch nicht mehr zur Kommunion zugelassen. Kann also wohl niemanden durch Bußübungen vom Fegefeuer in den Himmel befördern. Ob das mal jemand für mich versuchen wird?
Leider begegnet mir dort niemand, den/die ich fragen kann, wie sicher sich der/die Aushang-AufhängerIn bzgl. des Gelingens der Übungen ist. Woher die Zuversicht rührt. Sonst hätte ich das gefragt.
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