26 September 2017

i balconi di Verona


 Julias Balkon. Für viele offensichtlich die Hauptattraktion Veronas.


und deshalb sieht es wochentagsüber so aus - an Wochenenden angeblich mehrfach überfüllt

und drumherum so:


*


Auch vom Balkon meiner durchaus empfehlenswerten Unterkunft aus sah ich weitere Balkone. Nicht ganz so poetisch aber durchaus ebenfalls in gewisser Weise stimmungsvoll.

Hätte ich mir schon dort vorgenommen, die Balkone ins Zentrum eines Blogbeitrags zu rücken (ich hatte nicht) dann käme die Fotoausbeute hier evtl. ein wenig glamouröser daher. Die Idee kam mir erst hier als mir plötzlich so war, als wolle ich doch keine - obgleich vorhandenen - Kalenderkitschfotos von Fluss, Brücken, Festungen und Kirchen samt Kreuzgängen posten. Wer sie sehen möchte: auf Facebook gibt's welche von mir - im Internet von anderen reichlich ;)

Um nochmal auf den "eigenen" dortigen - nicht geknippsten - Balkon zurückzukommen: er war nicht nur von meinem Zimmer sondern auch von der Küche der Unterkunft aus zugänglich. Und natürlich ist mir bewusst, dass insbesondere junge Mädels - und nicht nur die Italienerinnen - noch dazu, wenn in Grüppchen unterwegs - Nächte durchquasseln, dazu Wein trinken und auch die eine oder andere Zigarette rauchen müssen. Was nicht sein müsste: dass sie das auf dem Balkon vor dem Fenster tun, hinter dem ich zu schlafen versuche :-/ Aber die Spielverderberin wollte ich natürlich auch nicht geben ... 


Balkone wie verschlossene Festungen


hoheitsvolle Ausguckspunkte an Kirchenpforten


unter derartigen Fassaden verbergen sich oft die chicsten Restaurants mit nobler Küche


Nicht immer scheinen sie vertrauensvollen Halt zu bieten


Edle Lagen mit Blick über's komplette Stadtpanorama


Bepflanzungen von Balkonkästen nicht Standard - aber hier und da doch vorhanden


die spartanische Variante


 bürgerlich im Vorort


auch Trabanten- und Migrantenviertel gibt's in und um Verona.

Unter anderen Vorteilen ein Pluspunkt für's Alleinreisen: ich muss niemandem gegenüber ein schlechtes Gewissen haben oder Rechenschaft ablegen, wenn ich z. B. einen von knapp drei Tagen durch staubige und triste Vororte wandere, entlang oft abgasstinkender Straßen (redet in Italien eigentlich jemand über Dieselemissionen?  - es sollte mich wundern ;o) , rein in schlafende Vororte, um in gammeligen Hinterhofsupermärkten einige Einkäufe zu tätigen und ansonsten Hochhausfassaden abzuknippsen. Statt in den reichhaltigen todchicen Boutiquen der marmorgepflasterten Altstadt nach Klamotten oder anderen italienischen accessoires zu suchen oder in den dicht gedrängten und gut besuchten Bars und Osterias bunte Cocktails zu schlürfen.


 Bars sind auch in den Vororten und kleinen Dörfern gut besuchte Treffpunkte nicht nur für Touristen


Letztlich finden sich auch in Kirchen balkonartige Baukonstruktionen. 

Würde ich gefragt, was in meinen Augen typisch am Italienischen Baustil ist, dann fielen mir als erstes die Balkone ein.


Balkone für die Zuschauer und Zuhörer auch in der Arena 



mit etwas interpretatorischer Freiheit kann auch eine Bühne als großer Balkon durchgehen.

denn:

Ein Balkon laut Wikipedia: "ist eine Plattform an einem Gebäude, die über dem Geländeniveau liegt und aus dem Baukörper herausragt. Ein Balkon wird von einer Brüstung oder einem Geländer eingefasst."

So war's in Verona. Und für den Urlaub natürlich von immenser Wichtigkeit: super Wetter gehabt. Reichlich Mitbringsel: Wein, Olivenöl, diverse Aufstriche, Kuchen, Musik-CDs, Bücher und Filme. 
Und Zeit genug auch, das alles zu genießen, anzugucken und anzuhören. So lange, wie der - nicht in Italien sondern direkt nach Rückkehr zu Hause - gebrochene Zeh brauchen wird, um gescheit zu verheilen. Lerne ich eben weiter Italienisch anstatt gleich wieder loszusporteln *püh* Nötig hab' ich das noch - die Erfolge meiner Bemühungen stellen sich zwar ein - wenn aber weiter in diesem Schneckentempo, dann werde ich frühestens als Rentnerin eine flüssige italienische Unterhaltung bestreiten können ;o)