23 Februar 2012

Außenannäherung


 Jacko: "oh neeeee - diese Fremdlinge sind ja immer noch daaa. Die eine, die seit Sonntag auch draußen rumstromert, Kitty heißt die wohl .. ich glaub', die hab' ich früher schonmal gesehen. Als sie noch so'n winziges vorwitziges Ding war. Ist wohl 'ne Tochter von Schwester Gretchen ... Aber was ist DIE da wieder für eine kleine Gifthexe?  Bleiben die jetzt? Und diese Menschin ist auch noch nicht zur Arbeit gefahren - die kommt doch zu spät ins Büro ... neenee - kann nicht alles sein wie früher ...?"

Bubi: "Hey Jacko, mein Freund! komm doch rein. Können wir alle zusammen 'ne Runde toben. Das ist meine Nichte Flocke. Die ist ganz okay - ziemlich taffe Kämpferin."

Flöckchen: "puh - der war doch am ersten Tag schonmal hier drin. Was hab' ich mich erschrocken! Dachte schon, ich müßte ihm die Nase zerkratzen .. Ist aber auch ein Riesenkater .. "




Flocke: "Andererseits scheinter ja ganz friedlich, der Riese. Hübscher Kerl auch ... und soll ja Verwandtschaft sein ... Setz' ich mich einfach mal gemütlich hin und warte ab, was der macht."




Flocke: "Huch, wohin isser denn jetzt verschwunden? Um die Ecke in dieses Tunnelding gekrabbelt, aus dem die anderen auch immer reinkommen und durch das sie wie von Geisterhand verschwinden."

Jacko: "Soll ich oder soll ich nicht .... ? ... Die Kleene war neulich ganz schö giftig - nicht, dass die mir meine Augen auskratzt. Zutrauen tät' ich der das ..."




Jacko: "Nee, nee - ich geh' erstmal lieber wieder. Ist mir zu unsicher ... wer weiß, wer weiß ... kann morgen ja nochmal reinschau'n".

Flocke:  "Nun geht er wieder ... und ich hab' immer noch nicht rausgefunden, wie die das machen, wenn sie durch die Wand gehen. Bestimmt gibt's ein Zauberwort und die kennen das alle. Nur ich nicht ... und niemand verrät es mir. Dabei hat meine Mama das gleich am zweiten Tag hier verraten bekommen. Gemein ist das!"

(Anmerkung der Verfasserin: natürlich haben wir Kitty NICHT das Zauberwort verraten oder ihr irgendwas gezeigt. Sonntag abend spazierte sie mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit auf die Klappe zu und marschierte - ohne vorher zu zögern, zu probieren oder daran herumzuspielen - schnurstracks nach draußen. Wo sie - wir hatten es innen schon immer wieder mehr als nur vermutet - alles nahtlos wiedererkannte. Mehrmals ging sie kurz raus und bald wieder rein ... bis sie abends für eine Stunde verschwand. Ein bisschen besorgt waren wir schon ... aber als sie wiederkam, war sie unbeschreiblich ausgeglichen, fröhlich und zufrieden. Seitdem nutzt sie die Klappe mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie unsere beiden. Flöckchen - zu Hause auch Freigängerin aber hier nunmal nicht vertraut mit der Umgebung - möchten wir aber nicht ohne Not auch noch rauslassen. Sie ist drinnen im Grunde sehr zufrieden und macht keine großen Anstalten, mehr Freiheit einzufordern. Würde sie es kapieren, wäre es aber okay. Ganz sicher käme auch sie zurück.

Anmerkung 2: die Terrassentür ist weder richtig geöffnet noch richtig geschlossen. Zwischen Flocke und Jacko befindet sich zum Fotozeitpunkt  eine Fliegengitter-Tür. Sie konnten sich also sehen, hören und riechen - trotzdem hatten sie den "Schutz" einer Barriere)

19 Februar 2012

ich brech' die Herzen der stolzesten ...

oder: er kriegt sie ALLE rum!


nix mehr Brüderchen und Schwesterchen. Bzw. nicht mehr nur. Wer hätte das gedacht, dass unser kleiner Bubi den Casanova mimt, der alle Miezen auf seinen Teppich zerrt ;-)

Die bekannte Masche (s. o.): erstmal ganz unverbindlich so tun als läge man ganz zufällig in der Nähe rum. Sollte die Annäherung an die fauchende Spröde - in diesem Fall Nichte Flocke -  daran scheitern, dass sie - trotz offenkundigen Interesses auch ihrerseits -  nicht so schnell Nähe zulassen kann, so folgt Stufe II.

Hiervon gibt es keine Bilder, daher eine geraffte Schilderung des Geschehens. Gerafft deshalb, weil es sich über ca. 1/2 Stunde hinzog.  Stattgefunden hat Stufe II der männlichen Trickkiste - Jungs, hier könnt ihr noch was lernen! - im Flur zwischen Küche und Wohnzimmer.

Die spröde Prinzessin sitzt auf unterster Treppenstufe nach oben. Also leicht erhöht über dem lässig und in voller Coolness vorbeischlendernde Prinzenbub. Vorbeischlendernd in ca. 1/2m Entfernung. Kurzer Blickkontakt zur Umworbenen. Sie faucht böse. Sofort senkt der brave Bub seinen Blick und sagt damit: "Niemals werde ich einen Machtkampf mit dir entfachen. DU sollst meine Herrin bleiben. Devot werde ich zu deinen Pfötchen sinken, jeden Wunsch aus den wunderschönen grünen Augen ablesen..." ... Gesenkten Blicks aber mitnichten schüchtern oder verängstigt schlendert er weiter.

Um anschließend in umgekehrter Richtung das Spiel zu wiederholen. Sie faucht. Und nochmal vorbeigeschlendert .. und wieder ... und nochmal ... es wird ihr zu blöd. Sie faucht nicht mehr. Also verringert er die Vorbeischlenderdistanz um ca. 10cm. Sie faucht. Er senkt den Blick, schlendert vorbei. Kehrt um. Fauchen. Weiterschlendern. Umkehren. Wieder vorbei. Sie faucht nicht mehr. Distanz erneut um weitere 10 cm. verringert ... So ging das Spiel über eine gefühlte Ewigkeit (ich habe aus sittsamer Entfernung und ohne mich zu rühren geschweige denn zu knippsen ganz leise Mäuschen gespielt ;). Der Prinz - scheinbar devot aber von keiner Macht der Welt abzuschütteln aus der  Nähe der Angebeteten - zeigt Engelsgeduld, Geschick und - wie ich finde - auch ein gewisses Maß an Tücke. Ein Herzensbrecher. Ein Frauenversteher.

Irgendwann ist er auf max. 20 cm. Entfernung auf den Katzendamenpelz gerückt. Sie - statt nur zu fauchen - führt einen schnellen Hieb in seine Richtung. Er - geschickt und als hätte er genau damit gerechnet - tut einen flotten und eleganten Sprint zur Seite, duckt sich. Sie springt hinterher, er weicht nochmal aus, duckt sich wieder. Sie legt sich lauernd in seiner Nähe ab und ... guckt etwas irritiert: "Hab' ich jetzt etwa mit DEM Blödmann gespielt?!" "Nö, ich doch nicht ... der Typ ist doch doof ..." ... Aber es ist zu spät. Er lockt und gurrt und hechtet voran die Treppe hoch ... und schon ist es wild im Gange. Das "Hasch-mich-ich-bin-die-Frühlingsmieze" - Spiel.





Und schon hat der Schwerenöter auch das zweite  Mädel dort, wo er es hinhaben wollte: auf seinem Teppich.



Macht natürlich weiterhin einen auf kleiner Bub und nee, was sind wer alle süß und lieb ....



Naja - sindse ja auch alle: komplettamente süß und lieb!

Kitty, eindeutig eifersüchtig, faucht nun allerdings wieder ihren treulosen Bruder an, wenn er ihr zu nahe kommt. Aber nur, solange er fremdspielt mit Flocke. Auch mit ihr geht die Hatz über alle Stockwerke. Sie toben und raufen. Flocke - so unschuldig und süß sie wirkt - ist eine ziemlich rabiate, energiegeladene und dominante Kämpferin. Gelegentlich sieht's aus als ginge das dem Bub fast ein bisschen zu grob zu ;) Die Geister, die er rief .......     Denn: er ist total geschafft. Drei Weiber, die untereinander von neutral (Samadhi zu Flöckchen und Kitty) bis ziemlich zickig (Kitty und Flöckchen) miteinander umgehen. Und alle wollen was von ihm bzw. mit ihm: spielen, toben, raufen ... Ist die eine müde, fordert die nächste ihr Recht und kaum ist die zweite befriedigt, will auch noch die dritte, nämlich Samadhi mit den ältesten Spielrechten, ein bisschen was vom Süßen haben  ... vielleicht sollten wir ihn umtaufen in "Tamino". So ein tapferer Held und schöner Prinz, der er ist  :-)


Brüderchen und Schwesterchen


Bei den beiden (Halb?)Geschwisterkatzen (Bubi, 1, 5 Jahre jung und Kitty, knapp 2 Jahre) merkte man vom ersten Begegnungsmoment an: da schwingt was! Zunächst zart und vorsichtig - man kennt sich schließlich nicht - beide waren sich nie vorher begegnet-  und allesamt sind sie plötzlich unter vier statt nur unter zwei Katzen. Fremde Katzen, für einige fremde Umgebung, fremde Menschen, neue Gerüche ... also wird vorsichtig erstmal Abstand gehalten.



Nicht zu übersehen aber: die beiden lassen sich nicht aus den Augen, nähern sich zusehends an, die Stimmung wird fast minütlich vertrauter und lockerer.


*


Bis mich dann heute nacht ein Mordsgerumpel weckte. Ein Toben und Krachen, ein fröhliches Spielen und lustiges Jagen durchs ganze Haus. Treppauf und Treppab ... bevorzugt aber - wie könnte es anders sein - im seit Katzengenerationen bewährten abgenudelten Flokati-Ring. Eindeutig: es ist Liebe zwischen dem Bub und seiner (Halb?)-Schwester Kitty. Schade, dass Gretchen, die Mama der beiden, das nicht mehr mitbekommt. Sie - die selber so harmoniesüchtig und freundlich war wie sonst höchstens noch ihr Bubi-Sohn, hätte sich sicher darüber gefreut.

Und die anderen beiden? Sind ein bisschen aussen vor bei soviel Geschwisterliebe und Begeisterungsstürmen. Samadhi etwas eifersüchtig weil plötzlich in die zweite Reihe verwiesen. Knaddert und knoddert, grummelt und geht eben viel raus oder kuschelt mit uns Menschen. Findet es aber schon auch spannend, dem Treiben ein bisschen zuzugucken. Sieht aus als würde sie auch gerne mal mitmischen ...
Kitty-Töchterchen Flocke dagegen hätte gerne die Gesamtregentschaft im Haus übernommen. Wehrt Annäherungen aller drei anderen knurrend und fauchend ab (zu ihrer Mama hat sie auch zu Hause ein eher angespanntes Verhältnis). Was lediglich dazu führt, dass keine der drei anderen Katzen sie überhaupt mehr beachtet. Sie wird ignoriert, bei kurzen Begegnungen höchstens ein kleines Fauchen hier, ein warnendes Knurren dort. Sie hält sich - wie Samadhi -  extrem verschmust und koboldig spielend und kosend an uns Menschen, aber natürlich nie gleichzeitig. Oder sie malträtiert ausdauernd die Kugelbahn. Macht dabei aber durchaus den Eindruck von Fröhlichkeit und guter Laune.

* * *

Kleine Nebenanekdote am Rande: gestern Abend bekamen wir Besuch von Jacko, dem Riesenkater von nebenan. Samadhis Sohn und somit Onkel von Bub und Kitty. Bubis Spielkumpel. Er guckt ja öfter mal bei uns rein. Unregelmäßig und meistens so, dass er uns nicht oder nur kurz begegnet. Dann wieder längere Zeit gar nicht.

Gestern also quetschte dieser Riese sich durch die kleine Katzenklappe - es ist  immer wieder ein witziges Bild - hinter ihm kam der Bub ebenfalls rein. (Kitty und Flocke zeigen zum Glück keinerlei Anzeichen, die Katzenklappe und ihre Funktion zu erkennen. Wobei Kitty sie ja früher selber schon benutzt hat und auch interessiert daran rumschnüffelt. Sollte sie sie aber tatsächlich erkennen und nutzen - noch drängt es sie nicht raus - dann bin ich mir recht sicher, dass sie auch mit der Umgebung klarkäme, sich erinnern würde und nicht weglaufen. Flocke hat nie eine Katzenklappe erlebt und sich noch nicht in deren Nähe begeben oder Interesse daran gezeigt. Beide sind übrigens zu Hause Freigänger. Aber ohne Katzenklappe).

Jacko musste direkt an Kitty vorbei, die in max. 50cm Abstand ganz locker und gelassen zuguckte, wer da wohl vorbeimarschiert. Völlig unbeeindruckt. Jacko nahm sie wahr, hielt einen winzigen Moment lang an, die beiden gucken sich direkt an ... und marschiert genauso locker und gelassen weiter Richtung Küche. Im Flur saß Flocke. Die sich flott zwei Treppenstufen höher begab und ihn von dort unfreundlich knurrend anraunzte. Jacko hielt wieder - aber wieder nur sekundenkurz - inne, schaute sie an. Ich schwöre: er hat die Stirn gerunzelt und leicht irritiert den Kopf geschüttelt ;)

Vermutlich dachte er bei Kittys Anblick noch: "Hallo Schwester Gretchen, bist ja wieder da ..." ... um dann bei Flockes Anblick Zweifel an seiner Wahrnehmung zu bekommen: "Seh' ich jetzt schon doppelt oder was ..?".

Weiterhin ohne irgendwelche emotionalen Schwankungen oder Regungen: keine Veränderung der Körperhaltung, kein Laut, kein aufgestelltes Härchen oder ähnliches, defilierte er in unverändert lässigem Tempo auch an Flocke vorbei - er ist einfach die coolste Katersogge überhaupt -  kontrollierte in der Küche die Fressnäpfe: u. a. auch wegen ihm steht dort nie Trockenfutter (das er liebt), kein Rohfleisch (auch da würde er klauen soviel die Schüsseln hergeben) sondern nur Dosen-Nassfutter (das verabscheut er - hat meines Wissens nach noch nie auch nur daran genippt. Genau das soll er ja auch nicht. Sondern zu Hause essen).

Nun stand er also wieder in der Küchentür mit Blickrichtung Katzenklappe. Auf dem Weg dahin sage und schreibe 4 Katzen (das Haus ist groß genug - aber irgendwie wollen die alle immer da sein, wo wir gerade sind), von denen er zwei nicht kennt.  Er setzt sich kurz in den Türrahmen und jetzt guckt er MICH an. MICH, die er sonst behandelt als wäre sie weniger als Luft für ihn. Ob ich ihn rauswerfe, ihm schmeichele, wie schön er doch ist, ihm näher komme ... egal: ich bin für ihn noch nichtmal nichts. Einfach nicht vorhanden. Jetzt nimmt er bewussten Blickkontakt auf. Geht mehrere Treppenstufen runter Richtung Ausgangstür, nochmal Blickkontakt zu mir und ich verstehe: "Komm, lass mich mal vorne zur Haustür raus - das ist mir irgendwie doch zu viel Verwandtschaft, die da bei euch im Wohnzimmer hockt. Will ich eigentlich nicht nochmal durch."

Hab' ich natürlich sofort gehorcht und ihn rausgelassen. Katzenwünsche sind mir Befehl. Seitdem ward er bisher nicht mehr gesehen und ich gestehe: ich bin froh drüber. Die Viererbande reicht absolut!

18 Februar 2012

Feriengetümmel

der Hausherr begrüßt Kitty, als sie für eine Ferienwoche zu uns gebracht wird mit: "weißt du noch?! Als du ganz klein warst, da hast du immer in meinem Bett geschlafen." ... was inzwischen gut 1,5 Jahre her ist. Seitdem haben die beiden sich nicht mehr gesehen.

Kommentar meinerseits: "Wer weiß, vielleicht tut sie das ja im Laufe der Woche wieder mal."

Ca. 1 Stunde später, "ihre" Familie ist abgefahren, Kitty hat mit Appetit gefuttert, etwas misstrauisch den bisher unbekannten (Halb)Bruder und Oma Samadhi beäugt (fast scheint es, als würde sie sich noch ein bisschen an die Oma erinnern nach den 1,5 Jahren), wird sie müde und findet sich kurz darauf WO wieder?: In des Hausherrn Bett. Und niemand hatte ihr gezeigt, wo das steht.



Zufall oder erinnert sie sich tatsächlich noch? 



und das zweite mitgebrachte Ferienmädchen, Kittys Töchterchen? Noch nie hier gewesen und überhaupt zum ersten Mal in ihrem 1jährigen Leben weg von zu Hause?
Die hat mal eben nebenbei und ohne den Hauch von Scheu oder Zurückhaltung die ganze obere Etage zu ihrer eigenen erklärt, Fressnäpfe leergeputzt, das Spielzeug in Beschlag genommen, alles fleißig per Kopfabstreifen markiert - einschließlich der anwesenden Menschen - und  ihren ihr bisher unbekannten Onkel Bubi samt Uroma Samadhi fauchend und knurrend in die Flucht geschlagen.





Und wie gehen die beiden überrumpelten ansässigen Miezen mit der neuen und fremden Situation um?

Samadhi wendet sich anderen Ablenkungen zu (ok., zugegeben ... das Bild stammt von wann anders und ist reingeschummelt. Tatsächlich aber guckt Samadhi manchmal ganz gerne Fernsehen. Am liebsten Tiersendungen oder auch mal Fußball).




und wenn gar nix mehr hilft, sucht sie Trost im Alkohol ;-)




und der Bub? fühlt sich eindeutig arg in die Ecke  gedrängt bzw. Enge getrieben



Versteht nicht so recht, warum er so böse angefaucht und angeknurrt wird und verzieht sich erstmal hauptsächlich nach draußen.