11 November 2007

Cross - aber hallo!

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Teufelsberglauf in der Aubinger Lohe am 11.11.2007






Komplettes Mistwetter mit Regen, Sturm und Graupel. Keine Lauflust, miese Form .... was fängt die kluge :-/ Frau mit so einem Sonntag am besten an? Logisch: An einem Crosslauf in total verschlammten Hügelgelände teilnehmen. Was sonst?!





Aber immerhin gab es noch weitere 199 Mitstreiter, die ähnlich verrückt sind und sich mittags um 12:00 Uhr am Start knubbeln. Netterweise regnet es fast gar nicht, der Verein hat sich trotz weggeflogenem Zelt, ziemlich mieser Wegebeschaffenheit (es ist ja immerhin ein Crosslauf, gell ;) und runtergefallenen und noch fallenden Ästen und Baumteilen entschlossen, auch den Hauptlauf durchzuziehen.





Also geht's los - im Startbereich, der anschließend noch zweimal durchlaufen wird (es sind 10 KM in drei Runden) wo mein tapfer mitgefahrener weltbester Fotograf ausharrt, sind die Wege erstens eben und zweitens noch einigermaßen laufbar.






Irgendwo im Hinterfeld gucke auch ich - zu Beginn noch einigermaßen frohgemut - aus dem Läuferknubbel hervor.






Während die flotten Läufer Pfützen und Matschpassagen stumpf ignorieren und einfach durchflitzen ...







... ziert sich die nachher trotzdem vermatschte Lizzy ein bisschen und läuft drumherum ... und leidet ... und denkt sich von Runde zu Runde, ob sie nicht doch besser aufhören und nach Hause gehen soll: Sodbrennen, Seitenstechen, Atemnot, schwerste Beine und ein schmerzhaftes Ziehen im hinteren Oberschenkel .... nichts lasse ich an Zipperlein aus und die Lauflust tendiert von Kilometer zu Kilometer mehr gegen 0.





Die Siegerin bei den Frauen natürlich mittendurch durch den Matsch.

Warum gewinnt eigentlich IMMER eine Frau meiner AK *grummel* ? ... und läßt mich dadurch gleich noch ein bisschen lahmer dastellen *pfff* In diesem Fall war es Belschner, Ulrike in 43:52 min.



Die beiden flottesten Männer: Middelhof, Heiko (rechts im Bild) MJH 20 JG 1983 mit riiiiesigem Abstand Sieger in 33:48 und Brennauer, Markus, ebenfalls MJH 20 aber JG 1980 in 36:17 min.




Was man auf den Fotos nicht sieht: die Strecke beinhaltet sage und schreibe 9 ziemlich knackige Steigungen. An einigen Stellen schlidderte man hilflos durch fast knöcheltiefen Matsch, überall lagen nasse und glitschige Blätter, Wurzeln - nicht minder glitschig mußten passiert werden .... für mich war es die erste echte Crosserfahrung. Denn vor 2 Jahren, als ich diesen Lauf schonmal mitgemacht habe, waren alle diese selben Wege komplett und zivilisiert furztrocken.



Aber immerhin gab es solche Blessuren nur an anderen Beinen zu sehen, nicht an meinen völlig unversehrt gebliebenen.



Irgenwann ist's dann doch geschafft und ein hinter-mir-Läufer schafft es, mich zu einer Art verzweifeltem Duell zu animieren. Irgendwann habe ich - die eigentlich permanent von irgendwem überholt wurde - ihn überholt. Dann wollte er auf dem letzten Kilometer doch noch vorbei und zuerst dachte ich vollständig zerschmettert fast auf dem Zahnfleisch kriechend: "Ach, lass ihn vorbei - auf einen mehr oder weniger kommt's ja nun auch nicht mehr an ..." Aber dann: ein Restfünkchen an Ehrgeiz und Kampfgeist keimte auf und ich kämpfte mich erfolgreich vor ihm ins Ziel (wo er mich prompt darauf ansprach und sich dafür bedankte, ihn nochmal ein bisschen animiert zu haben zum Laufen - er war mindestens so fertig wie ich).






Jo - drin im Ziel. Nach etwas betrüblichen 1:02:18 h.

Von 200 FinisherInnen die 189-ste. Wenn ich richtig gezählt habe von 40 Frauen die 35-ste und in der AK 45 siebte von 8.

Zugegeben: ich bin etwas zerknirscht. Nicht zerschmettert oder wirklich geschlagen. Schließlich ist der Trend nach unten schon lange sichtbar. Aber vor zwei Jahren war ich 3,5 Minuten schneller auf gleicher Strecke. Damals hatte ich auch noch nie Tempotraining absolviert, ungefähr genausoviele Jahreskilometer gelaufen. Und ich war fast noch Laufanfängerin.

Nagut: ca. 3 - 4 kg leichter, 2 Jahre jünger und die Wetterverhältnisse waren um Lichtjahre besser. Trotzdem: 3,5 Minuten schlechter in 2 Jahren ist nicht wirklich das, was ich auch angesichts der genannten Punkte so richtig gut finde. Wo bleiben denn in der Rechnung die zusätzlichen 2 Jahre Lauferfahrung? *pfffff*

Bei der Tombola dann einen Fön ergattert bzw. so ein Auswechsel-Stab-Haartrockenteil, das jetzt im Büro deponiert werden wird für den nichtmal seltenen Fall, dass ich wieder nassgeregnet beim Hinlaufen dort erscheinen werde. Naja - irgendwie bin ich schon froh, mal wieder so einen 10er versucht und durchgehalten zu haben. Ob ich daraus was folgere, ableite - dann was ändern werde oder so ... noch keine Ahnung. Es arbeitet noch ...

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05 November 2007

Herbstwandern in der Toskana

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Inmitten wilder Natur, abseits der Zivilisation zwischen Eichen- und Maronibäumen steht in einem touristisch fast unbekannten Gebiet der Toskana das Steinhaus "Volpaia", der "Fuchsbau". Mit Wildschweinen und Rehen als direkte Nachbarn und "Volpino", dem selbst ernannten zuglaufenen und bei Wanderungen mitlaufenden Kater mit erhöhtem Kommunikationsbedarf. Hier hauste 7 Tage lang eine 6-Frauenköpfe starke! Wandergruppe plus Hausherr und Gruppenleiter Reinhold, der sich tapfer und perfekt integrierte ;-)







Volpino auf Echsenausschau plus Hausansichten






Auf den vielen Wanderungen durch die herbstlichen Wälder der Toskana finden sich verlassene Partisanenhütten ...






... sonnige Ausblicke über Hügel und Wälder ...







... unbewohnte Häuser und Gehöfte ...






... fast alle mit einladendem Charme und romantischem Flair ...






... aber auch bewohnte Häuser und Gegenden. Dörfer ...






... romantische Städtchen ...








... Einzelgehöfte ...







und Siena - etwas größer aber dennoch verwinkelt, charmant aber leider am Tag des Besuchs verregnet und nass.







Trotzdem spürbar: Geschichte, Erhabenheit ...







... Kunst ...







und Kultur ...







und weite Räume und Plätze.







Bei den Wanderungen immer wieder wilde Tiere - ob tot oder lebendig








Männer mit ihren Hunden, die wilde Schweine vom einen Zustand in den anderen transferieren (Bild großklicken und im Hintergrund ist eine erschossene Wildsau zu sehen) und dabei viel Lärm verbreiten.







Immer und überall (zuerst im Wald, dann in den Taschen, später auf dem Grillrost des Holzofens und letztendlich in den Mägen der WandererInnen): Maroni, Maroni, Maroni






Gelegentlich auch abenteuerliche Passagen mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad ...







... meist aber sonnige Weitblicke ...








... über herbstlich bunte Wälder, Hügel und gelegentlich herüberschimmerndem Meer incl. Ausblicke auf Elba, Korsika und Monte Christo.







Natürlich auch - wozu wäre man sonst mit dem Alpenverein unterwegs - Anstiege, Aufstiege ...







... Gipfelsturm und Gipfelrast, ...






und felsige Passagen, leichtfüßig und gemsengleich durchwandert.









Ein sonniger Freitag, Fahrt zum blau glitzernden Meer






und natürlich ein ausgiebiges Bad in selbigem, noch erstaunlich mild und warm.






Die Idylle scheint grenzenlos.







Davon braucht's natürlich Ruhe und Sonnenbaden am Strand. Erholung muss sein.






Dank perfekter Organisation und grandioser Planung unseres Gruppenleiters und "Hahn im Korb" Reinhold Forster geriet auch der bestellte Sonnenuntergang vor Elba zum schon fast kitschigen Meer-Abschluss-Highlight.

Zu diesem rundum gelungenen Urlaub gehörten auch Shoppingtour, einige morgendliche Hügel*ächz*Jogging-Ründchen mit Wildschweinansicht, gemeinsames Ausgehen, Essen kochen - "köstlichst!!!", frischer Wein aus großen Gallonen in nicht unbeträchtlicher Menge, eine runde Geburtstagsfeier mit ProSecco, kleine Modenschauen, viel Gealber, Gegacker, Lachen und Spaß bis über die Tränengrenze hinaus. Von einigem davon gibt es ein paar Fotos - aber nicht hier :-p


Fazit: es war eine tolle Urlaubswoche mit langer Erinnerungsgarantie!


Prädikat: "uneingeschränkt beschwärmenswert"





und zum Abschied nochmal alle zusammen: LÄCHELN! :o)



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