25 April 2023

April, April - regnet wann er will

 … und in diesem Frühlings-Resturlaub wollte er oft. So dass ein kleiner aber feiner Wurm im Ohr zwischendurch immer wieder leise und zart das Liedlein anstimmte: 


„Es regnet, es regnet, 

es regnet seinen Lauf 

 und wenn‘s genug geregnet hat

 hört‘s immer noch nicht auf“



So sahen sie bei der 3-Schluchten-Wanderung aus, die noch relativ neuen Wanderschuhe von Merrell und durften dabei beweisen, dass sie in der Tat recht wasserfest sind. Trotz stundenlangen Watens durch Wasser und Schlamm blieben die Füße trocken. 



der Steg zur Wutachschlucht


Wobei viel Wasser in Schluchten schon auch Programm ist. Oder?


Also mal nicht beschwert sondern tapfer weitermarschiert.

Letztlich dominierte insgesamt sogar der Sonnenschein in dieser einen Urlaubswoche zu zweit unterwegs im Mobil und ermöglichte mehr oder weniger ausgiebige Stadtbesichtigungen (Memmingen, Radolfzell, Bräunlingen, Donaueschingen, Villingen-Schwenningen, Ravensburg und Biberach an der Riß) , Radtouren (insgesamt ca. 100 Kilometer), mehrere Thermen- bzw. Saunalandschaftsbesuche (Adelindis-Therme in Bad Buchau, Aquari in  Hüfingen und das Jordanbad der St. Elisabeth Stifung nahe Biberach), eine Wanderung, einige Spaziergänge mit Naturgenuss incl. zweier morgendlicher Freibadeeinheiten (kurz!) im Kirnbergsee.


Memmingen - und wie der Zufall es wollte, trafen wir in fast allen besuchten Orten zum jeweiligen Wochenmarkt ein. Konnten uns regional mit Brot, Eiern, Honig etc. eindecken. 


Der Federsee bei Bad Buchau




Weiter geht‘s  nach Thermenbesuch in Bad Buchau Richtung Bodensee


Wo uns in Radolfzell Narr und Wetter die Zunge rausstrecken und statt des versprochenen Sonnenscheins ein Regenband über unser Haupt ziehen lassen. Eine trockene und stimmungsvolle Spazierrunde um den Mindelsee schaffen wir aber doch.



Feuchtgebiete, Moorwege, Birken- und andere Alleen. Die Störche  und übrigen Wasservögel der Gegend freut‘s



Spieglein, Spieglein im Mindelsee


die (angebliche - es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber) Donauquelle in Donaueschingen.


Wochenmarkt in Villingen-Schwenningen. Im Rahmen einer ca. 50 Kilometer-Radtour, die mir zeigte, wie sehr die Form in den letzten Jahren gelitten hat. Auf dem Rückweg musste ich mehrere Bergauf-Passagen schieben und war letztlich völlig platt.



Viele Schutzhütten, Rastplätze, Grillstätten mit Aussicht finden sich in dieser Gegend. Und überall erspäht mein Auge perfekte Übernachtungsmöglichkeiten im Freien. Die ungenutzt bleiben. Wildnisgewandert und -geschlafen wird erst später wieder ;-)

Für diesmal stand der auch kulinarische Genuss so sehr im Vordergrund (wenn es aber auch überall so einladende Frühstückslokalitäten, Italienische Restaurants mit hausgemachter Pasta, guter Pizza etc. gibt ..) dass ich im Gegensatz zu den meisten früheren Urlauben unerwünschte Speckröllchenmitbringsel zu Hause werde wieder abtrainieren müssen. Der gute Vorsatz ist zumindest vorhanden. 

Einige Urlaubstage zu Hause oder in der hiesigen Umgebung bleiben noch, bis es für mich wieder heißt, sich - wie eine Innenstadt-Hausstatue in Ravensburg es so nett verbildlicht  - unter die Knute in die unterste Position der Jobhierarchie zu begeben ;-)



03 April 2023

Dieses war der erste Streich … Wildniswandern im Nieselregen

Dieser Beitrag dient  in erster Linie als Marker und Gedächtnisstütze zum Wiederfinden für mich selber ;) Aber wer mag, darf und kann natürlich auch sehen, wie so eine Wildnisübernachtung aussehen kann. 




Um mich aber nicht ungebührlich zur möchtegern-Heldin hochstilisieren zu wollen, sei zugegeben, dass ich mich extrem zierte, anstellte, eine Panikattacke gestehen muss, die mich bei Ankündigung der zeltfrei unter Tarps stattfindenden Waldübernachtung ereilte. Es war ein durch und durch feucht-regnerisches Wochenende mit Nachttemperaturen um max. 5°C (immerhin +) und ich zog ernsthaft in Erwägung, den ganzen Wildniskram umgehend der Tonne anzuvertrauen und das  wie ich inzwischen fand durch und durch hirnrissige Vorhaben gleich im ersten Block abzubrechen.

Gut, dass mich die Mitazubis samt Ausbildungsleitung dazu überredeten, es zumindest zu versuchen.


Mit viel zuviel Gepäck, massenhaft Isolierung zum Unterlegen samt Angoraunterwäsche und Kaschmirpullover begab ich mich nach einer kompassgesteuerten Wanderung durchs Unterholz im vollen Trekkingoutfit samt Kartenlese- und anderen Übungen, an Campingkochern gekochtem Abendessen und Tee, Tarp spannen und Klamotten drunter verstauen, bisschen Plauschen und Fachsimpeln mit den Mitschüler:innen etc.  ins kuschelige Nest am trockenen nadelgepolsterten Fuß einer Fichte (ihr sei tausendmal Dank für Schutz und Wärme! Einen besseren Platz hätte ich nicht finden können), wo mir so warm wurde in der Nacht, dass ich die Arme aus dem Schlafsack und selbigen ein wenig öffnen musste. Da lässt sich noch einiges an Gewicht einsparen bei mehr Vertrauen in Ausrüstung und Körperfähigkeiten. Es hat über die Nacht auch nur wenig geregnet. 

Ansonsten: Kochen am Lagerfeuer. Wobei diese Riesentöpfe natürlich nicht mit auf die Tour geschleppt sondern nur am Lernstandort verwendet wurden.



Bei Wind und Regen mit nur einem Streichholz ein Feuer aus in der Umgebung gesammelten Material entfachen und am Laufen halten, Kompass bedienen, Karten lesen samt Standortbestimmung in Hardcore-Variante, Wetterkunde, diverse Knoten schnüren … all das stand auch noch auf dem Programm .. wobei ich auch hier wieder gestehen muss: in den gefragten Momenten konnte ich das durchaus … einen Tag später aber schon wieder nicht mehr (bis auf den Trick mit dem Feuer. Ich glaube, der sitzt ;). Da müssen wohl ordentlich Hausaufgaben nachgepaukt und geübt werden bis zur nächsten Einheit. Ich bin dabei!

P. S. Meinen größten persönlichen Pferdefuß/Flaschenhals und schlimmste Schwäche der Angelegenheit zu erkennen war nicht schwer. Nicht Panik und Ängstlichkeit sind es - die verfliegen. Nicht Alter und morsche Knochen - die gaben sich erstaunlich zahm. Die völlige Verpeiltheit und Neigung zur Chaoshaushaltung sind es. In einem Rucksack die notwendigen Sachen zu verstauen und halbwegs geordnet wiederzufinden, das fand ich schon bei Hüttenübernachtungen wirklich schwierig. Das ganze im freien Gelände und bei Regen und Dunkelheit  zu schaffen … wobei ja auch viel Geraffel dazukommen ist von Kompass über Brille und sonstigen Pröddelkram … das erscheint mir kaum händelbar. Ständig suche ich nach irgendwas: Lampe z. B. weil frau auch nachts mal Pipi muss und ungern über Brombeerranken, Abspannleinen oder Anker stolpern und sich die Gräten brechen möchte. Bei der Suche danach wird auch noch der letzte Rest der Ausrüstung durcheinandergerumpelt. Kocher, Anzünder, Handschuhe, Mütze, Stirnband, Schnürbänder …. uferlos … so ein Trekking gerät bei mir zur Ganztagssuche nach so ziemlich allem, was ich dabei habe bzw. gerade benötige. Nicht immer findet sich auch jedes Kleinstteil wieder … puh ….





Tatsächlich gibt es in Deutschland Sequoia-Mammutbäume :-O