Wasser in klaren Bergflüssen, kalten Seen, rauschenden Wasserfällen mit schäumender Gischt. Sicht bis auf den steinigen Grund stiller Gumpen, grün-blau-türkis glitzernde Einladung. Und zur Not - aber wirklich nur behelfsweise und wenn die Psyche extrem nach Wasser bettelt, tut’s auch mal ein Schwimmbad; jedenfalls wenn ruhig und leer ;-)
Aber Wasser möglichst hautnah ist mir Medizin. Wasserfälle haben eine eigene „Dötzel-Rubrik“ auf GoogleMaps.
Solche Wasser locken mich schon seit ich sie kenne (14 war ich und begleitete meine Mutter auf eine Busreise nach Südtirol, Meran und an den Gardasee, lernte Wasserfälle, Bergklammen und Seen kennen. War von Anfang an fasziniert von allem).
Eis muss nicht drauf aber kalt dürfen sie sein. Als besonders lindernd für Psyche und Wirbelsäulenarthrose hat sich der Wechsel von heiß und kalt erwiesen, so dass ich mich zu den begeisterten Sauna- und ThermengängerInnen zähle.
Umso schöner, wenn sich beim Joggingründchen vor geplantem Thermebesuch in eigentlich ziemlich bekannter Gegend gleich mehrere Wasserfälle in steiler Klamm quasi aus einem Versteck und guter Tarnung heraus und eher zufällig von mir finden lassen. Eine Stunde Zugabeschmankerl der Sonderklasse.
Mit Tageskarte die Therme später ausgiebig genießend krönte für mich der Kochelsee als kaltes Megatauchbecken die teilweise sehr stimmungsvollen Saunagänge. Der letzte bei zartem Abendrot.
Und weil‘s so schön war … gleich am Folgetag, dem Samstag nochmal viel mehr Wasser ab und um Eschenlohe. Zunächst entlang der Asamklamm zum „Juchzer“. Wie gut der Ortsname passt! Hier, etwas abseits und vom Weg nicht einsehbar am Ende des fast ausgetrockneten oder eingesickerten Flussbetts entrang sich mir ein innerer Megajuchzer!
Denn: weil ich die Nacht im Mobil auf einem Wanderparkplatz verbracht hatte, konnte ich früh starten und noch waren kaum Menschen (größtenteils Mountainbiker) unterwegs. Die Stelle mit den Gumpen vom Weg nicht direkt einsehbar .. ich witterte meine Chance, einen lang gehegten Wunsch in die Tat umzusetzen: einmal nicht nur mit den Beinen im kalten Gumpenwasser etwas rumzuplantschen, sondern komplett darin einzutauchen.
Kaum gedacht, flogen alle Klamotten neben mir auf den Kies und ich lag splitterfasernackert an der dort tiefsten Stelle im kalten Bergwasser. Und gleich noch ein zweites und ein drittes Mal. Herrlich!
Gerade als ich wieder vollständig bekleidet und sehr erfrischt Strümpfe und Schuhe anzog, hörte ich Stimmen vom Weg her. Zwei Wanderer bogen auf‘s Kiesbett in die Schlucht ein um sich ebenfalls die Gumpen anzuschauen. Da haben die beiden Jungs aber nochmal ordentlich Glück gehabt ;-D
Für den Weg zurück wählte ich unausgeschilderte Wege durch‘s bergige Waldgelände. Und auch hier wieder ein „Hoch“ auf die topographischen Karten, die diese Art es freien Bewegens gut absichern und trotzdem gelegentliche gut in der Landschaft versteckte Überraschungen bereithalten.
Ein ganz besonderes Kleinod der Natur findet sich auf dem Weg von Eschenlohe in Richtung Ohlstatt: die Sieben Quellen mit dem sie umgebenden Moor- und Schilfgürtel.
An sieben Stellen tritt extrem klares Wasser aus dem Boden aus und blubbert unaufhörlich um die in den Quellen angesiedelten Pflanzen herum.
Es bilden sich im die Loisach umgebenden Gelände Teiche, Bäche, Seen, ein Fluss. An einigen Stellen riecht es nach Schwefel.
Frauhohe Farnwälder, Schilf, durch das Wasservögel gleiten, Bäume im klaren Wasser.
Es fühlt sich ein bisschen nach Mangrovensümpfen an.
Auf die „richtigen Berge“ um Garmisch lassen sich immerhin ein paar Blicke erhaschen
Aber nicht erst dieses Wochenende stand im Zeichen des Wassers.
An mehreren der vorhergehenden Wochenenden schon genossen mit mir auch Gatte und Enkelkinder fischend, schwimmend, planschend, selbstgebaute Boote fahren lassend oder aber mit Kanu und Ruderboot den Idarbach im Hunsrück, Hüllgraben in München, Feringasee in Unterföhring, Weßlinger See im Fünfseenland und den Donaustrand bei Deggendorf.
Möge das klare und kalte Wasser nie zur Neige gehen!