26 Januar 2025

Januarmix

Ist das nun eine Buchbesprechung oder ein Küchenbeitrag? Nicht nur weil ich mich nicht entscheiden kann, packe ich ihn auf die Startseite des Blogs sondern auch, damit der weihnachtliche Rauschgoldengel des vorhergehenden Beitrags einem jahreszeitlich angepassteren Auftritt weicht.


  


Dieser Koch-, Erzähl- und Reiseband “Granatapfel & Artischocke” von Saghar Setareh ist nicht nur optisch ein Schmankerl sondern es hält im Inhalt auch, was ich mir von ihm versprochen habe beim ersten flotten Reinblättern in der Stadtbibliothek, wo es mich von einem Auslage-Ständer aus  prominent anlachte. Sowohl Granatäpfel als auch Artischocken gehören zu meinen kulinarischen Lieblingen.

Das Innere versprach interessante auch persönliche aber auf jeden Fall angenehm zu lesende Beiträge zu den Ländern, ihren Bräuchen und Gewohnheiten oder Aspekten zu den verwendeten Lebensmitteln. Dazu  alltagstaugliche weitgehend unkompliziert zu kochende Gerichte aus Ländern vom Iran bis Italien. Fast alle wahllos rausgepickten Rezepte enthielten fast ausschließlich in meiner Küche gebräuchliche oder leicht und sinnvoll zu ergänzende Zutaten und Gewürze. Wunderbar!

Für’s Sonntagsessen heute gleich aus der Rubrik: “Italien - schnelle und einfache Gerichte” eins ausgeguckt, bei dem irgendein Rest verwertet werden konnte. Der ausgewählte Artischocken-Kartoffel-Salat perfekt geeignet, die wenigen noch vorhandenen festkochenden Kartoffeln aufzubrauchen. Um’s noch ein bisschen schneller und einfacher zu gestalten, kamen die Artischocken nicht frisch selber zubereitet aus dem Kochtopf, sondern eingelegt aus dem Glas ;-) und wurden mit in Olivenöl gebratdünsteten Fenchelspalten und Backcamembert vergesellschaftet. War lecker.


Insgesamt war es ein ruhiger, unspektakulärer und zufriedenstellender Januar. Mit einem kleinen Badedip zu Neujahr in der Isar, ersten Sonnenbädern von Mensch und Katz’ auf der Terrasse. Vielen Spaziergängen und kleinen Joggingeinheiten einfach nur “um den Pudding” - also von zu Hause aus in der Umgebung. Die Füße spielen wieder besser mit; die diversen Zipperlein daran ziehen sich gemächlich zurück.

Viel gelesen habe ich. Wenn auch schon vorher die Lesemenge deutlich zugenommen hatte - ich schrieb es im vorherigen Post - scheint mir die neue Gewohnheit des Leseliste-Führens hier im Blog zumindest in diesem ersten Monat der Praxis die Leselust noch einen Gang höher zu schalten. Warum auch immer.

Denn: diese unscheinbare und für Publikum verständlicherweise wenig interessante Auflistung  mit nur wenigen und dann auch noch eher persönlich gehaltenen Bemerkungen und Auszügen hat kaum Zugriffe und wird vermutlich genauso übersehen, wie ich dererlei Listen anderswo jahrelang übersehen habe.

Trotzdem: für mich selber scheint durch das Bewußtsein des später ein paar Worte dazu schreiben Wollens eine weitere Wahrnehmungsebene für das Gelesene dazugekommen zu sein. Die mir gefällt. 

Ich merke mir die Inhalte besser und bewusster. Füge durch die Fragen: wie kam ich drauf? Was gefällt mir und was nicht? Was macht es mit mir und meinen Reaktionen? … kleine Zwischenwahrnehmungen und bewusste Schlaglichter darauf hinzu. Erinnert mich ein bisschen an die Zeit, in der ich bei langen, lustigen, besonderen aber auch mal langweiligen und zähen Laufteilnamen meinen Kopf unterwegs schon den Bericht für hinterher schreiben ließ. Der war oft schon nahezu fertig wenn ich über die Ziellinie lief und hatte meine Wahrnehmung bewusster und intensiver werden lassen. 

Auch dadurch vielleicht das wieder viel häufigere  “Verfolgen von Seitenthemen und Themenhoppen”, durch das ich wieder auf noch mehr interessante Ideen komme und auf wieder andere Bücher, Artikel, Filme …  aus oft völlig unterschiedlichen Genres stoße. Das macht im Moment schon Spaß. (Über)füllt aber auch alle Merklisten - bei digitalen Buchhandlungen (meistens Geniallokal mit dem lokalen Handel in Zwiesel ;) genauso wie die Merkliste der Onleihe und der Stadtbibliothek. Soviel kann ich unmöglich wirklich lesen, wie ich gerade draufschaufele.

Die Lesefrequenz wird mit Sicherheit wieder etwas nachlassen  - spätestens mit dem Frühling, den Urlauben und neuen Hypes. Zumal mein Vorsatz nicht eingehalten wird, auch weiterhin regelmäßig so viel Spanisch zu lesen, lernen, hören und trainieren, dass wenistens der A2-Status-Quo gehalten werden kann.  Ein Kompromiss wäre es, Spanische Literatur zu suchen. Habe ich auch schon getan. Muss aber zugeben, dass meine Sprachfähigkeit noch nicht so weit reicht, dass ich anspruchsvolle Texte locker und genussvoll runterlesen kann. Und die Texte, die locker klappen … sind schlicht nicht die wirklich niveauvollen. Aber nützt ja nix … da müsste ich durch um zu höheren Spanischweihen zu gelangen *seufz*

Die kurz in der Liste festgehaltenen Erinnerungsmarker zu jedem gelesenen - oder ggf. auch mal abgebrochenen, wenn schon nennenswert weit gelesen - Buch werde ich erstmal weiterbetreiben. Ein “Sorry” an dieser Stelle an diejenigen, die doch mit- oder hier und da reinlesen und dabei das Kraut&Rüben-Layout der Unterseiten  über sich ergehen lassen. Irgendwie fehlt mir eine passende Form, die leicht zu bedienen ist und gleichzeitig sortiert aussieht. Tabelle hat nicht funktioniert und Einheitslook mag ich eh nicht sonderlich. Mir dafür allzu viel Mühe geben auch nicht.



Was die weitere Unterseite “Küche” anbetrifft, bin ich mir nicht sicher, ob sie beibehalten wird. Denn hier passiert das Gegenteil: sobald ich dran denke, dass ich ja fotografieren wollte, nervt mich der Gedanke fast. Die beiden Wochenenden im Januar  mit Besuch, vor und an denen ich ausgiebig auch experimentell gekocht und gebacken habe … fielen fast komplett hintenüber weil ich nicht dran gedacht habe, es zu dokumentieren. 

Außerdem habe ich keine Lust, mir Rezepte zu notieren wenn ich irgendwas selber kreiere. Da wird niemals mitgeschrieben. Nutze ich vorgegebene Rezepte (vorgabengetreu ohnehin nie) sind oft Copyrights drauf und ich finde es auch langweilig, dann mehr herzuzeigen als nur das Produkt. Was auch nur für diejenigen  Sinn macht, die vor Ort sind und mitessen dürfen ;-D

Heißt: eine für andere nützliche Back- und Kochrezepteseite wird dabei nie rumkommen. Und mir bringt sie auch eher wenig. Ich koche deshalb weder mehr noch anders. Besser schmecken tut’s dadurch auch nicht … ich überleg’s mir …




2 Kommentare:

Catrina hat gesagt…

Ein Januarmix wie aus dem echten Leben – von Artischockensalat bis Jogging um den Pudding, abgerundet mit einer Prise Leseliste!
Dein Januar klingt ideal: unspektakulär, aber erfüllt – mit Besuch, entspannten Joggingrunden und dem erfreulichen Fortschritt deiner Füsse. Wenn die Zipperlein schon den Rückzug antreten, kann das doch nur ein gutes Omen für 2025 sein!
Wir sind gespannt, was da noch kommt!

lizzy hat gesagt…

Geanu Catrina, behäbig dahinfließend wie das echte Leben es oft tut, der Januar ;-) Und ideal insofern als ich zugestehe, im Luxus zu leben. Kann man wohl nicht anders sagen.
Ein bisschen Gesportel im Verein war auch noch dabei, einmal Schwimmen, mehrere kurze Saunagänge - Luxus eben!