26 September 2020

Kanuseensucht mit Thermenabspann

 Altmühlsee und Altmühl-Therme


Wenn noch Urlaub ist, der Wetterbericht aber für die ursprünglich angepeilten Gegenden Regenwetter und Kälteeinbruch verheißt, Wärme und gelegentliche Sonne dagegen für's Bayernland nur in Franken zu erwarten ist, dann fährt das flexible Kanuten- und Wohnmobilistenpaar eben nach Franken.

Konkreter: an den Altmühlsee im Fränkischen Seenland. Alle dortigen Seen noch recht jung weil erst vor 50 Jahren mit der durchgängig künstlichen Anlage dieser Seen begonnen wurde.



Wind- und Kitesurfer dominieren das Wassersportbild, vormittags beim Aufbau des Kanus bläst eine ordentliche Brise, die just nachlässt als wir gegen 13:00 Uhr mit dem Kanu lospaddeln.



Der See liegt ruhig vor uns, am Himmel wechseln sich Wolken- mit Sonnenspielen ab.



Im Nordwesten des Sees eine große und weiträumig abgesperrte Vogelschutzinsel mit dichtem Land- und Uferbewuchs. Von weitem sind diverse Wasservögel zu sehen und vor allem zu hören.



Die Badestrände für Boote gesperrt; viele Badende sind an diesem Donnerstag nicht zu sehen.



Einige Uferbereiche gut zum Anlegen und Pausieren geeignet, gönnen wir uns nach halber Seeumrundung eine ausgiebige Nachmittagspause.



Weiter paddelt's - vorbei an Bootsanlegestellen, Camping- und Spielplätzen, Schilfuferbereichen mit Anglern und anderen Ruhesuchenden.


 

Römische Galeere voraus!

 




Wirklich sportbetont war der Nachmittag ja nicht - mehr so die Variante für die angehende Rentnerin mit "Rücken" - Letzterer gab sich durchgängig friedlich. Die Hüften ebenso. 

Dazu passend ein friedliches Sonnenuntergangsradler auf der Bank am See. Später durfte uns der Regen ein Schlaflied auf's Wohnmobildach prasseln.

Den Mächten und GötterInnen aller philospisch-weltanschaulichen oder auch religiösen Richtungen in einer kleinen bezaubernden Kirche des Dörfchens Aha ein Dankeschön dagelassen.
 
unter anderem auch für die reiche Fallobstmitgabe am Wegesrand

Treuchtlingen, ein etwas verbautes Örtchen im Altmühltal, verfügt über einen sehr reizvollen Anziehungspunkt: die Altmühl-Therme. 

Dort verbringen wir vier genussvolle Stunden, kaufen anschließend vor Heimfahrt ins verregnete München, wo uns drei ob des Mistwetters schlecht gelaunte Katzen erwarten und sofort belagern, auf dem Wochenmarkt diverse regionale Spezialitäten ein, gönnen uns ein eher fastfoodlastiges aber nichtsdestotrotz leckeres Mittagsmahl und erklären die Urlaubstage für optimal ausgenutzt!



23 September 2020

Kanu-Kurztour auf der Loisach ab Kochelsee

Die grobe Idee lautete: vom Kochelsee mit dem Kanu an einem Tag bis Wolfratshausen zu paddeln. 

Die grobe Entfernungsschätzung ergab knapp 40 Paddelkilometer.

 

 

Am Vornachmittag mit dem mobilen ZweitHeim angerollt, startete der Kanuaufbau gegen neun,


so dass wir gegen 9:30 in See (Kochelsee) stachen

 
beim ersten Portagieren (Umtragen wegen nichtbefahrbarer Abschnitte)  nach nur wenigen Paddelminuten die erste Panne: ein Klamottensack wurde am Einsetzpunkt vergessen.
 

während der beste aller Kanuten den Fußweg zum Parkplatz zurückjoggte, badete ich meine Füße in der kühlen Loisach und hoffte einmal mehr, dass der am Vortag erstandene Rückenstützgurt mir die lange Kanufahrt ermöglichen würde. 

(Merke: Sturzfolgen und andere Zipperlein brauchen im gehobenen Alter eindeutig länger zur Regeneration als noch vor Jahren oder gar Jahrzehnten. Eine alte Weisheit aber für jeden irgendwann schmerzlich am nicht nur sprichwörtlich eigenen Leib zwangserfahrbar)



Um 10:00 Uhr dann starteten wir endlich die Fahrt auf der ruhig durch Vogelschutz-, Moor und Waldgebiete fließenden Loisach


Die unruhige Stellen halte sich in Grenzen und sind harmlos

Zwei Spaziergänger im Naturschutzgebiet und einige wenige Radfahrer an der Teilstrecke mit an der Loisach verlaufendem Radwanderweg blieben in den kommenden zwei Stunden die einzigen Begegnungen mit der Zivilisation. 

Das Loisachwasser klarer als es auf den Fotos erscheint. Bei passendem Sonneneinfall konnte man fast immer den Flussgrund mit Bewuchs und auch diversen Fischen sehen.

Ansonsten machte die Fauna sich rar. Viele Eingänge zu Tierbauten waren zwar im Uferbereich erkennbar, die Bewohner aber offensichtlich nicht in Fotostimmung. Lediglich Enten, Schwäne und auch diverse nicht-Wasservögel ließen sich blicken und hören. Wasserläufer, Libellen, Schmetterlinge und wenige weitere Insekten (zum Glück keinerlei Stechmücken; hatte ich doch keinen Abwehressig oder sonstige natürliche Repellents dabei) begleiteten uns Paddler ebenfalls hier und da ein Stückchen.

Diverse Planverschiebungen, zeitraubende Portagen und eine sehr verwirrende Portagenausschilderung am Wasserkraftwerk Schönmühl (Nähe Penzberg), dazu der wieder leicht unpässliche Rücken meinerseits zerschlugen den Grobplan schon wenige Stunden später komplett und wir nutzten die Fügung des Schicksals, das uns in Form eines mit zwei Transportautos versehenen Ehepaars erschien und einen sofortigen Rücktransport nach Kochel anbot.

Die eigentliche Planung zeitlich und wohl auch gesundheitlich nicht mehr schaffbar, die bisherige Strecke über zwei Stunden sehr idyllisch und genussvoll gewesen, gab's fluggs eine Planänderung, das Kanu wurde zusammengepackt, ins Auto der bis dahin komplett unbekannten Mit-Kanuten verfrachtet und eine Alternative für den Resttag ausgekramt.

Eine passable Alternative zu suchen ist in Kochel wahrhaftig nicht schwer. Denn hier befinden sich die Kristall-Therme "Trimini", in denen sich das Leben von seiner luxoriösesten Seite genießen lässt. An einem Wochentag außerhalb der Ferien hatten wir zudem in allen Becken und Saunen komfortabel Platz. Ein Genuss auch für schmerzende Hüften und Lendenwirbelsäulen. Meine solchen - selbst,wenn hoffentlich bald wieder beschwerdefrei - werden diese Therme ganz sicher nicht zum letzten Mal erlebt haben. Oder anders ausgedrückt:  mega!  :o)



09 September 2020

Schachten, Filze und Mooraugen als Zusatzprogramm

  

Schon seit Jahren stand diese Wanderung auf meiner Wunschliste

 

 Wetter- und außenstimmungstechnisch hätte ich keinen besseren Tag erwischen können!

Lediglich die eigene anfangs nur physisch (infolge diverser Sturzereignisse) und dann später auch psychische Angeschlagenheit minderte auf der zweiten Wanderungshälfte den Genuss ... ein wenig ;)


 

da es sich bei Filzmoosen um Feuchtgebiete handelt, hatte ich mit Wasser gerechnet 

 
und tatsächlich war viel davon vorhanden. Schon auf den Anstiegen querten gluckernde Bäche und lustig springende und plaudernde Wässerchen immer wieder den Weg.

Später dann, in den diversen Schachten angekommen, helfen Holzstege (deshalb "Bretterschachten" genannt), trockenen Fußes und unbeschädigter Natur "über's Wasser zu gehen"

 
die Stege sind sehr komfortabel

 
aber hier und da wurden im nicht immer beholzten Gelände Schuhe und Füße doch nass und morastig.

 

 so viele Fotos ich aussuchen und  präsentieren kann: nicht präsentieren lässt sich die Stimmung der Hochmoore, die Gerüche nach Tannenholz und Moor, endendem Sommer und Herbstbeginn, das Sirren der vielen Insekten, Wassergluckern und Duft und Gefühl von Höhenluft und Sonne auf der Haut.

 
Hier im Naturpark "Bayerischer Wald" wurde dem Borkenkäfer Fraßfreiheit gewährt. Er hat ganze Arbeit geleistet und noch immer scheiden sich die Geister daran, ob es der angemessene Weg war, mit dem Schädling umzugehen.

 Ein großer Teil der Strecke gehört zum Verlauf des Goldsteig
 

 In der Ferne lässt sich ein Blick auf den großen Arber erhaschen


viel Natur und Rastplätze, diese zu genießen

Aber auch einige vom Menschen geprägte Ansehnlichkeiten hat die Gegend zu bieten.



 
   

Aber so landschaftlich grandios diese Wanderung war, blieb sie immer nur ein Zusatz- und Rahmenprogramm für die eigentliche Hauptdarstellerin des Tages ;-)