16 Juli 2023

nach Norden zum Wasser hin …

 … so war der Urlaubsplan. Zu zweit. Mehrere Stationen. Bisschen vorgeplant, bisschen Spielraum noch offen für Spontaneität. Also mal ganz so unterwegs, wie das zu Mobilkaufzeiten im Großen und Ganzen angedacht war und dann doch eher selten stattfindet. Irgendwie sind sechs Wochen Jahresurlaub zu wenig für alle Ideen und Stränge des Lebens, die zwei Menschen neben dem Berufsleben auch noch verfolgen wollen, sollen oder sogar müssen. Umso schöner, wenn‘s dann mal klappt und das noch dazu ohne jede Hetze.

Am  Anfang eine sehr unterhaltsame thüringische Zwischenstation mit Verköstigung. Das Mobil steht lauschig zwischen Kirche („DAS soll eine Kirche sein?“ und „Meine Güte, wer baut denn HIER eine Kirche hin!?“) und Winzigfriedhof.



Weiter geht‘s am nächsten Tag zum Norden hin. Zum Wasser.



Der Campingplatz am Plauer See eine wunderbare Wahl,  drei Tage mit zwei langen Kanutouren, viel Wasser in diversen Seen, Schwimmen, Besuch eines Bärenparks und allabendlichen Bilderbuchsonnenuntergängen.




Die Vogelwelt beeindruckend! Aber schwer zu knippsen. Mehrere Adler - einer davon max. 100m vor uns im See Beute aus dem Wasser holend - diverse andere Greife wie Rohrweihen, Milane, Bussarde und Habichte (nicht immer kann ich ganz sicher jeden bestimmen)  Kraniche, Störche, Reiher, Schwäne, Enten, viele viele Schwalben sind zu sehen und zu hören. Aber schwer bis unmöglich, sie für‘s in der Bauchtasche steckende Handy auf Fotos zu erwischen weil zu schnell weg und wenn doch mal im Bild, macht ein schwarzer Punkt am Himmel nicht viel her ;)




Die brütenden Schwalben auf dem Aussichtsturm „Moorochse“ lassen sich von Besuchern nicht stören.




Nächste Station ist wieder ein „privater Stellplatz“. Grillen und unterhalten mit Menschen und Pferden, Wein trinken … Urlaub eben. Das familieneigene Privattaxi bringt uns samt Kanu am Folgetag zum Einsetzpunkt auf die Warnow bei Eickhof.

Der erste Paddeltag endet nach ca. 18 Kilometern (das Tracken lief irgendwie schief …), einem unter einer Brücke ausgesessenen Gewitterguss, vielen Mückenangriffen und noch mehr Naturidylle in Bützow am Wanderrastplatz für Zeltcamper


Über die Temse verlassen wir am Folgemorgen nach einer Nacht im Zelt den Bützower See um zum zweiten Flusswandertag aufzubrechen. Die Warnow wird viel breiter, kaum noch Mücken und Bremsen, die nerven. Wir paddeln durch Schilf, Wiesen und Wälder. Fast alleine und nur im Bereich um die wenigen Orte herum gelegentlich ein:e Kajakfahrer:in oder SUP-Sportler. Die Warnow hat kaum Strömung und lässt sich in beide Richtungen befahren. Was aber auch bedeutet: anstrengend! Zwischenpausen mildern die Verspannungen in Armen, Nacken und Schultern ab.


In Papendorf beenden wir - für diesmal! - unsere Flusswanderung. Als ich den Track stoppe und abgespeichert habe, ärgere ich mich gewaltig, nicht genauer hingesehen und noch eine Extrarunde gedreht zu haben. Denn: es fehlen nur genau 200m an den 30 Tageskilometern. Tz …. wie ärgerlich ;)




Am späten Nachmittag werden wir samt gepacktem Kanu wieder vom Familienshuttle abgeholt, verbringen noch einen sehr geselligen Abend bei Pizza und Wein und ziehen am Folgetag  nach dem gemeinsamen Frühstück weiter. 





Stralsund und Greifswald - beide einen Besuch absolut wert! 





In Stralsund sollten Besucher mit ausreichender Fitness auf jeden Fall die Mühe nicht scheuen, die 90 Meter hohe Aussichtsplattform durch den Kirch- und (sehr sehenswert schon deshalb!) hölzernen Glockenturmaufstieg auf der Marienkirche zu erklimmen. 

Anstrengend - aber es lohnt sich!


Herzschwache und schreckhaftere Personen sollten sich in acht nehmen, ob nicht womöglich die Uhr gerade eine Viertel-, halbe oder gar volle Stunde anzeigt. In diesem Moment direkt neben der schlagenden Glocke zu stehen … autsch! In Greifswald auf dem Turm des St. Nikolai-Doms ist uns das passiert ;)




Wobei ich persönlich Stralsund stimmungsvoller fand. Was aber möglicherweise auch daran lag, dass an diesem Tag dort durchgängig dieser angenehm warme aber nicht zu heiße leichte Wind wehte, wie es ihn nur am Meer manchmal gibt. Ein milder, wie ein leichtes Tuch locker einhüllender Hauch. 



Als bekennende Wasserliebhaberin verabschiede ich den Norden mit einem „es war sicher nicht der letzte Besuch hier!“

Daher auch noch eine Übernachtungs-Zwischenstation am dafür eher zufällig-wahllos aber durchaus gut ausgesuchten Teupitzer See in Brandenburg.



Mit einer Runde Urlaubsabschiedsschwimmen bei Sonnenuntergang :o)





 




03 Juli 2023

Wildnis III

 Nah bei Tübingen finden sich diverse großzügige outdoor-Zeltlagerplätze mit offenen Feuerstellen.



Auf einem dieser Plätze baute ich für drei Nächte mein Tarp auf. Schlief aber lediglich zwei der Nächte auch darin. Eine davon regnerisch.


Hier wurde eine riesige Plane über Feuer- und Theorie-Lernplatz gespannt, unter der es sich als Gruppe gut aushalten, lernen, kochen, essen und schwatzen ließ.

Die dritte der Nächte verbrachte ich mitnichten im ca. zwei Kilometer entfernt geparkten Mobil. 



Der kürzeste Schlafplatz ganz rechts außen im Bild war mir - der kürzesten Person der Baugruppe - als Schlafplatz für die dritte verregnete Nacht zugeteilt. Und blieb trocken. Bequem? Naja … ;)



2,5h hat‘s gebraucht, zu sechst Material zu sammeln und daraus dieses Shelter zu zaubern. 

5 Minuten, es im Anschluss der Veranstaltung wieder dem Waldboden (fast) gleichzumachen.




Viel gelernt über Tourenplanung (incl. dazugehörige Kennziffern), besondere Gefahren incl. Vorbeugung und Vermeidung, Wetter (weiterführend), Geodäsie, Navigation mit Kompass und GPS-Equipment etc. Viele praktische Kenntnisse erlangt und gleich erprobt.

Und das gute Dutzend Zecken, das der Gatte und ich mir zu Hause aus den Körperteilen ziehen mussten samt zahlenmäßig ähnlicher Menge an Mückenstichen, die jucken wie Hölle? 

Schwamm (mit Aloe-Vera-Gel ;) drüber … irgendwas ist ja immer ;)