30 Juli 2012

vom Biotop zur Feinkost-Luxusadresse im Valle Varaita





Nachdem uns im Refugio Bagnour (Essen auch wieder lecker!) die Sprache von 4 französischen und gesprächsfreudigen Rentnern gänzlich verwirrt war, so dasss keiner mehr auch nur "Bonjour" und "Bon Giorno" auseinanderhalten konnte - geschweige denn die wenigen anderen italienischen und französischen Vokabeln, die nun gänzlich verzwirbelt durchs Hirn geisterten, machten wir uns recht früh am Morgen auf dem Weg aus dem Biotop (hier gibts angeblich irgendwelche einzigartigen Krebse, die sonst nirgendwo vorkommen - außerdem Schlangen und sonstiges seltenes Getier. Gesehen haben wir allerdings nur Mücken, die vermutlich eher nicht vom Aussterben bedroht sind) ins im nächsten Tal, dem Valle Varaita, liegende Chiazale.


durchquerten Castello, ein Stadtteil von Pontechianale,  das mit seinen 187 (ständigen!) Einwohnern die größte Ortschaft ist, die wir im Laufe der 14-tägigen Wanderung zu Gesicht bekommen und durchqueren.


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Einige der Ortsteile liegen an einem kleinen Stausee, den wir zu Fuß halb umrunden




bis wir auf der anderen Seite im Ortsteil "Maddalena" auf Geschäfte, einen belebten Markt, Post, Geldautomaten und damit alles treffen, das der moderne Mensch zum Überleben braucht.


zu schade, dass im Rucksack kein Platz mehr ist und der Bauch noch voll genug vom Frühstück


der Ort ist eine Art "Zentrum" der Umgebung, es gibt einen Campingplatz, Hotels, Ferienwohnungen, Straße mit Busverbindungen ...


nochmal von oben betrachtet kein Wunder - es liegt extrem idyllisch

 

weniger idyllisch der extrem steile Aufstieg zum Colle della Battagliola. Er ist von Mountainbikern zusätzlich zur Steilheit zerfahren bis zur Grenze der Begehbarkeit. Macht jedenfalls keinen Spaß. Gut, dass wir inzwischen so fit sind bergauf mit Gepäck, dass wir ihn sogar flotter als im Buch und auf Schildern veranschlagt hinter uns bringen konnten.



Wie jetzt? Keine hohen Berge mehr? :-O


gemach, gemach ... die kommen schon wieder ...


ab der nächsten Tour, gehts in die "Dolomiten von Cuneo"



aber für heute ist in Chiazale Schluss, einem Dorf mit immerhin noch 22 Einwohnern. 



 Bei Lou Saret, einem kleinen aber extrem feinen Restaurant und Hotel (letzteres mit nur 3 urgemütlichen Zimmern bzw. 10 Betten insgesamt). Wir haben Glück: das Doppelzimmer ist noch frei (angemeldet waren wir nicht) und der Betreiber just im Moment unserer Ankunft auf dem Sprung zum Markt (vermutlich in Maddalena). 
5 Minuten später und wir hätten niemanden angetroffen und er hätte auch nicht für uns miteinkaufen können. Großes Glück. Beides: Zimmer und Essen, gehörten zu den herausragenden der Tour. Und recht günstig dazu (50 € / Person).

Erkenntnis des Tages: Um eine Dusche im Leben wirklich angemessen  und als höchstes Glücksgefühl, Gipfel aller zivilisatorischen Errungenschaften würdigen zu können, muss mensch schwitzen, stinken und kleben. 



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Etappe: Refugio Bagnour  - Lou Saret in Chiazale am 10. Juli 2012

Wanderzeit: 8:15 - 14:30 Uhr -Markt anschauen, Geld abheben in Pontechienale (Maddalena)
 Höhenmeter:   860 ↑    1170 ↓
Distanz: ca. 16 km
Begegnungen:   unterwegs: mehrere Wanderer.  Im Hotel außer uns noch eine 3er-Familie.
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