24 Juni 2023

Lebensquell, Quellwasser, Wassererleben

Wasser in klaren Bergflüssen, kalten Seen, rauschenden Wasserfällen mit schäumender Gischt.  Sicht bis auf den steinigen Grund stiller Gumpen, grün-blau-türkis glitzernde Einladung. Und zur Not - aber wirklich nur behelfsweise und wenn die Psyche extrem nach Wasser bettelt, tut’s auch mal ein Schwimmbad; jedenfalls wenn ruhig und leer ;-)  

Aber Wasser möglichst hautnah ist mir Medizin. Wasserfälle haben eine eigene „Dötzel-Rubrik“ auf GoogleMaps.


Solche Wasser locken mich schon seit ich sie kenne (14 war ich und begleitete meine Mutter auf eine Busreise nach Südtirol, Meran und an den Gardasee, lernte Wasserfälle, Bergklammen und Seen kennen. War von Anfang an fasziniert von allem). 

Eis muss nicht drauf  aber kalt dürfen sie sein. Als besonders lindernd für Psyche und Wirbelsäulenarthrose hat sich der Wechsel von heiß und kalt erwiesen, so dass ich mich zu den begeisterten Sauna- und ThermengängerInnen zähle. 

Umso schöner, wenn sich beim Joggingründchen vor geplantem Thermebesuch in eigentlich ziemlich bekannter Gegend gleich mehrere Wasserfälle in steiler Klamm quasi aus einem Versteck und guter Tarnung heraus und eher zufällig von mir finden lassen. Eine Stunde Zugabeschmankerl der Sonderklasse.



Mit Tageskarte die Therme später ausgiebig genießend krönte für mich der Kochelsee als kaltes Megatauchbecken  die teilweise sehr stimmungsvollen Saunagänge. Der letzte bei zartem Abendrot.

Und weil‘s so schön war … gleich am Folgetag, dem Samstag nochmal viel mehr Wasser ab und um Eschenlohe. Zunächst entlang der Asamklamm zum „Juchzer“.  Wie gut der Ortsname passt! Hier, etwas abseits und vom Weg nicht einsehbar am Ende des fast ausgetrockneten oder eingesickerten Flussbetts  entrang sich mir ein innerer Megajuchzer!

Denn: weil ich die Nacht im Mobil auf einem Wanderparkplatz verbracht hatte, konnte ich früh starten und noch waren kaum Menschen (größtenteils Mountainbiker) unterwegs. Die Stelle mit den Gumpen vom Weg nicht direkt einsehbar .. ich witterte meine Chance, einen lang gehegten Wunsch in die Tat umzusetzen: einmal nicht nur mit den Beinen im kalten Gumpenwasser etwas rumzuplantschen, sondern komplett darin einzutauchen.



Kaum gedacht, flogen alle Klamotten neben mir auf den Kies und ich lag splitterfasernackert an der dort tiefsten Stelle im kalten Bergwasser. Und gleich noch ein zweites und ein drittes Mal. Herrlich!

Gerade als ich wieder vollständig bekleidet und sehr erfrischt Strümpfe und Schuhe anzog, hörte ich Stimmen vom Weg her. Zwei Wanderer bogen auf‘s Kiesbett in die Schlucht ein um sich ebenfalls die Gumpen anzuschauen.  Da haben die beiden Jungs aber nochmal ordentlich Glück gehabt ;-D

Für den Weg zurück wählte ich unausgeschilderte Wege durch‘s bergige Waldgelände. Und auch hier wieder ein „Hoch“ auf die topographischen Karten, die diese Art es freien Bewegens gut absichern und trotzdem gelegentliche gut in der Landschaft versteckte Überraschungen bereithalten.




Ein ganz besonderes Kleinod der Natur findet sich auf dem Weg von Eschenlohe in Richtung Ohlstatt: die Sieben Quellen mit dem sie umgebenden Moor- und Schilfgürtel.



An sieben Stellen tritt extrem klares Wasser aus dem Boden aus und blubbert unaufhörlich um die in den Quellen angesiedelten Pflanzen herum.


Es bilden sich im die Loisach umgebenden Gelände Teiche, Bäche, Seen, ein Fluss. An einigen Stellen riecht es nach Schwefel.


Frauhohe Farnwälder, Schilf, durch das Wasservögel gleiten, Bäume im klaren Wasser.



Es fühlt sich ein bisschen nach Mangrovensümpfen an.




Auf die „richtigen Berge“  um Garmisch lassen sich immerhin ein paar Blicke erhaschen




Aber nicht erst dieses Wochenende stand im Zeichen des Wassers.



An mehreren der vorhergehenden Wochenenden schon genossen mit mir auch Gatte und Enkelkinder fischend, schwimmend, planschend, selbstgebaute Boote fahren lassend oder aber mit Kanu und Ruderboot  den Idarbach im Hunsrück, Hüllgraben in München,  Feringasee in Unterföhring, Weßlinger See im Fünfseenland und  den Donaustrand bei Deggendorf.





Möge das klare und kalte Wasser nie zur Neige gehen!














6 Kommentare:

Elke hat gesagt…

Liebe Lizzy,
ein total wässriger Post! ;-)
Da erfrischen schon die Bilder und Zeilen, wenn man gerade bei 30° schwitzt.
Herrlich auch dein Privat-FKK-Bergbachbad, du bist echt mutig!
Weiter wunderbar wassergeprägte Wunscherlebnisse!
Liebe Grüße
Elke

lizzy hat gesagt…

Guten Morgen liebe Elke,

och - so mutig ist ja letztlich jede/r in der Sauna. Nur dass mensch da nicht alleine nackert rumläuft oder im Fall der Trimini-Therme danach im Kochelsee rumschwimmt ;)

An Hitzetagen sind Klammen (der Name lässt es schon vermuten) in der Tat sehr geeignete Aufenthaltsorte :o)

regenfrau hat gesagt…

Liebe Lizzy,
was für eine wunderschöne Wörterkette! Oder besser gesagt, ein wunderschöner Wörterkreis, der Lust auf einen Besuch einer Klamm und/oder eines Wasserfalls macht. :D
Wie erfrischend, dein dümpeln am frühen Morgen gewesen sein muss und was für eine wunderbare Zeitabstimmung mit den nächsten Wanderern. Sowas kann man nicht planen.
Gerade an einem drückend, warmen Sommertag ist dein Blog eine dankbar angenommene Erfrischung! :)

lizzy hat gesagt…

Liebe Doris,
wenn ich jetzt dich hier lese, werde ich fast schamesrot … schreibe ich doch, ich würde kaltes Wasser mögen .. aber angesichts deiner Wintersessions in den Seen, an die ich natürlich jetzt denken muss, erstarre ich vor Frost und Ehrfurcht zugleich. Bei kaltem Wasser bist du weit vor mir zumindest in der Praxis und Dauer des Eintauchens :-D
Dass du so viele klare Seen, Klammen und Wasserfälle in Alltagserreichbarkeit hast, neide ich dir - bei allem Gönnen - ein klitzekleines bisschen schon.

Manfred hat gesagt…

Liebe Lizzy,

und doch ... und doch ... auch wenn Doris schneller in Wassernähe kommen kann, lebst du in einer gesegneten Gegend, wenn auch in (an) der Großstadt. (?) Wenn ich mir überlege, wie weit ich fahren müsste, um solch schönes Alpenvorland, oder das Hochgebirge zu erreichen ... da könnte ich schon etwas neidisch werden! :-( - Nein, nicht wirklich und ich gönne es dir von Herzen, vor allem auch, weil du es so schön zu nutzen weißt!

Natürlich lässt sich auch etwas im Odenwald finden, wir haben uns auch schon einiges erwandert ... aber ich liebe diese Gegend, die du so schön beschreibst! ... und dann so viele und tolle Gewässer, ich glaube ich muss deinen Post meiner Frau zeigen, liebt sie doch auch das Wasser und die Seen!

Bitte, bitte noch viel mehr dieser tollen Natur zeigen! - LOL

Aus Darmstadt
liebe Grüße Manfred

lizzy hat gesagt…

Lieber Manfred,

am Rande Münchens wohne ich. Und zwar am Nord-Ost-Rand, so dass München - um an die Strecke zu den Alpen zu kommen - einmal komplett durchquert oder umrundet werden muss. Und schon sind eine Stunde und ein Bündel Nerven (mindestens) dahin.

Zum Wesslinger See sind wir - zu fünft mit Tages-Strandgepäck, Verpflegung und aufblasbaren Kanu samt Zu eher - mit der S-Bahn gefahren. Von Tür zu See locker zwei Stunden pro Strecke.So lange braucht man eigentlich immer mindestens, um Alpen oder reizvollen Seen nahe zu kommen. Es sei denn, man fährt nachts ;)

Der Feringasee ist näher - aber inzwischen am Umkippen weil klein, wenig tief und inzwischen warme Pissnrühe. Dazu an Wochenenden so übervölkert von Grill- und Partyvolk (die Parkplätze sind genauso groß wie der See und mehr Leute kommen mit dem Rad) dass kein winziges Fleckchen mehr frei ist an schönen Tagen.

Heißt für mich: wirkliche Bergwelt geht nur mit Übernachtung und nicht am Wochenende. Also sehr selten.

Andererseits: was selten ist, weiß der Mensch dafür wesentlich besser zu schätzen und zu genießen.

In diesem Sinne: schönen Gruß von München nach Darmstadt!