Wobei der "Goldglänzende Rosenkäfer" bei mir im Kompost deutlich häufiger anzutreffen ist als an der Rose oder an den anderen Blumen.
Gerade heute wimmelte es nur so metallisch glänzend als ich den Kompostdeckel öffnete und voller Schrecken feststellte, dass darin hunderte von frisch geschlüpften Rosenkäfern keine Möglichkeit zum gewünschten Aus- bzw. Abflug fanden, da ich den Komposterdeckel tagelang nicht geöffnet hatte.
Tiefer unten im frischen krümeligen Humus wimmelt es nun von den löchrigen Käferkokons aus Erde und Holzfasern, in denen die verpuppten Engerlinge zum Käfer herangereift sind.
Die großen, glänzenden Käfer schimmern in vielen Rot-Grün-Goldtönen. Im Sonnenschein ein tolles Schauspiel.
Anfangs, als ich vor Jahren zuerst die vielen riesengroßen Larven bzw. Engerlinge im Kompost entdeckte, fürchtete ich, mir Schädlinge eingefangen zu haben, die Wurzeln und Pflanzen wegfressen. Schnell stellte sich aber heraus, dass die Kompost-Untermieter Rosenkäfer sind und sich nur von verrottendem Pflanzenmaterial ernähren. Nützlinge also, die auch den Vorgang der Verrottung und die Bildung lockeren Humuses stark fördern. Sie gehören - angesichts der unglaublichen Mengen in meinem Garten ist es kaum vorstellbar ;-) zu den bedrohten Insektenarten und der Rosenkäfer war im Jahr 2000 Käfer des Jahres.
Wenn ich bei der Entnahme aus Versehen - und das lässt sich kaum vermeiden - Engerlinge mit zu Tage befördere, wandern die nun umgehend zurück in den schützenden Kompost, wo sie zwei bis drei Jahre für meinen lockeren Humus sorgen und sich dann verpuppen dürfen.
Nur muss ich in Zukunft stärker darauf achten, zur Schlupfzeit auch oft genug den Deckel der Komposttonne zu öffnen. Groß wie die Käfer sind, können sie sonst nicht in die Freiheit entfliegen. Heute schwirrte es eine Weile nach Deckelöffnung gleich zigfach mit dunklem Brummen in alle Richtungen metallisch im Sonnenschein glitzernd davon.
6 Kommentare:
Das sind aber wirklich hübsche Dinger - Lizzy, die Rosenkäfer-Züchterin. ;-)
Zum Glück ist der Deckel meines Komposters mittlerweile so verbogen, dass sie ständig freie Flugbahn haben! :)
Danke Anja, für die Zuchtanregung. Dadurch hat mich Google erstens darin belehrt, dass es sich bei "meiner Sorte" um den als "stark gefährdet" eingestuften Bronzegrünen Rosenkäfer handelt und es tatsächlich Rosenkäferzuchten gibt. Das, was da gestern aus meinem Deckel entflattert ist, wäre im Lebendverkauf mehrere hundert Euro wert gewesen. Wertvolle Komposttonne also ;) Aber ich bin froh, dass sie fliegen durften und nicht in Zuchtkästen wandern.
Ja Doris, das war bei meinem früheren Komposter auch der Fall, dass der Deckel verzogen war und nicht mehr schloss. Den habe ich verschenkt und mir eine besser stehende und besser schließende Tonne gekauft. Tja ... nachher ist man dann immer schlauer und weiß, wofür die Macken gut waren ;)
Liebe Lizzy,
solche dicken geringelten weißen Dinger habe ich zwar auch schon öfter im Kompost gesehen, aber noch nie Rosenkäfer und deren Einraumbehausungen... interessant! Und schöne Nahaufnahmen!
Liebe Grüße
Elke
Ich kann aber die schädlichen Maikäferengerling nicht von den unschädlichen Rosenkäferengerlingen unterscheiden.
Manchmal sind die Blumentöpfe voll davon.
Da muss ich mich nächsten Frühling mal darum kümmern.
Ich freue mich, dass du auch einen lebendigen Garten schätzst.
Grüessli Trudy
Trudy, jetzt hast du mich angeregt zu suchen und nun weiß ich wieder mehr ;)
Maikäfer-, Junikäfer- und Rosenkäfer-Engerlinge lassen sind einfach und recht sicher unterscheiden: Man legt die Engerlinge auf eine ebene Unterlage, zum Beispiel auf eine Steinplatte, und wartet bis sie sich bewegen. Der Maikäfer-Engerling bleibt gekrümmt in der Seitenlage und versucht auf diese Weise wegzukommen. Der Junikäfer-Engerling vermag sich soweit zu strecken, dass er in Bauchlage wegkriechen kann. Und der Rosenkäfer-Engerling streckt sich ebenfalls, kriecht aber auf dem Rücken davon, seine unscheinbaren Stummelbeinchen in die Höhe haltend.
Liest sich doch ziemlich einfach, oder ;) Wie das in der Praxis aussieht ... bleibt dahin gestellt. Ich lasse sie einfach alle leben. Sicher ist sicher.
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