07 September 2025

Wenn die Nase schneller läuft als die Füße riechen. Eine Hüttenwanderung.

 


Als wir am Freitag Abend schon müde nach einem langen Wandertag mit vielen Höhenmetern und zum größten Teil in strömendem Regen in den Betten unseres ZweiStockBettZimmers der Stripsenjochhütte lagen, drang von draußen rotes Leuchten vom Alpenglühen durch‘s Fenster. Bin ich nochmal aufgestanden und ein bisschen versöhnt gewesen mit dem ansonsten nicht wirklich perfekten Wandertag. Was aber angesichts der Wetteraussichten vorherzusehen und daher eingeplant war. Aber Theorie und Praxis … 



Wie sagte am Folgetag der Hüttenwirt einer unterwegs zur Rast aufgesuchten Hütte: „Bei Sonne kann ja jeder “ …


Am Folgesamstag konnten also auch wir … nämlich bei Sonnenschein den zweiten Teil der schon lange vorgeplanten Tour im österreichischen Kaisergebirge in Angriff nehmen. Nach gemütlichem Frühstück in der Hütte starteten wir - erneut war der Himmel samt Bergen sonnenrot - zunächst ein Teilstück des Weges wieder ab- und später in neue Richtung aufsteigend zur Kaindlhütte.


Meine Füße, Beine samt dem Restkörper stellten klar: „So wirklich gewohnt sind wir das nicht mehr und finden diese Aktion schon auch arg anstrengend!“ …


Stimmt schon … aber wenn‘s doch so schön ist da oben und gerade in den Morgenstunden … so stellte ich für mich fest: ein bisschen was muss schon noch gehen auch mit Macken-Baustellen; ein paar Jahre lang hätt‘ ich schon noch gerne was davon … auch wenn‘s mal zwickt, zwackt und holprig läuft.



Früher als gedacht erreichten wir schon zur frühen Nachmittagszeit die Kaindlhütte, gönnten uns einen Kaiserschmarren, bezogen das gebuchte Zweibettzimmer, schlenderten noch etwas im schönen Tal unter dem Scheffauer umher, dehnten Waden, Hüften und alles, was meinte, gelegentlich Beschwerde einlegen zu müssen und genossen das überreichliche Abendessen. Ich las den größten Teil meines mitgenommenen Buches (den anderen Teil während der Zugfahrten - 1,5h braucht‘s von M nach Kufstein je Fahrt).

In der Nacht dann begann ein Teil von mir zu laufen, das ob der beiden Flügel höchstens hätte fliegen sollen: die Nase juckte, ich schniefte und nieste mich unaufhörlich durch die Restnacht und musste am Morgen zweifelsfrei feststellen: da hat sich ein Infekt eingeschlichen ins System. Unfassbar, wieviel Flüssigkeit die Nebenhöhlen zu produzieren imstande sind … 

Vier bis fünf Wanderstunden zurück nach Kufstein zum Bahnhof lagen noch vor uns und wurden dadurch für mich trotz der am Sonntag deutlich weniger zu bewältigenden bergauf-Höhenmeter (bergab dafür umso reichlicher) äußerst anspruchsvoll. Einfach nur durchziehen, so lautete die Devise … es kamen noch einige kleine Schwierigkeiten - auch aufgrund eines verpeil-Abweichers vom Track-Weg. Aber auch viele schöne An- und Aussichten, die ich trotz weiter zunehmendem Krankheitsgefühl incl. häufigem Gefröstel durchaus auch genießen konnte. Gemsen sprangen am Wegesrand, weite Aussichten über‘s Inntal waren zu bewundern. 


Schon gegen 15:00 Uhr waren wir wieder zu Hause. Tee, Gemüse-Hühnerbrühe (als ob ich‘s geahnt hätte am Tag vorher gekocht und die halbe Menge im Kühlschrank für später geparkt), Zitrone, Ingwer, schon eine längere Ruheeinheit stehen neben bzw. liegen hinter mir und die Hoffnung: möge die Nacht das KrankheitsGespenst 👻 aus  Nase 👃 und Kopf vertreiben … 



🦶🏼 🦶🏼 ⛰️ 





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