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Zweites Drabble meinerseits. Ein zweites Mal gleich zwei Anforderungen zu einer kleinen textlichen Momentaufnahme verbastelt. Das erste mit den Wormann‘schen Worten:
Reis - jucken - Cocktail
Zweite Anforderung von PuzzleBlume:
Requisiten - tragen - inmitten
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Catrina hat beim lezten Mal gefragt, wie lange ich dafür gebraucht habe und tatsächlich habe ich dieses Mal akribisch darauf geachtet. Hole noch weiter aus und schildere die Entstehung des obigen Textes etwas ausführlicher:
Die anstehenden Wörter für die Drabbles habe ich mir am Samstag-Abend im Wohnmobil liegend ersurft und in pages auf einer neuen Seite zusammengetragen. Es entstand direkt ein Bild in meinem Kopf, das neben der Münchner Staatsoper in der noblem Maximilianstraße und den anschließenden Gassen spielte. Hier liegen häufig Obdachlose schlafend auf dem Pflaster.
Noch habe ich keinen Text dazu verfasst sondern pages umgehend wieder geschlossen.
Am Folgeabend, dem Sonntag - nach einer Familienfeier und etwas Wahlausgangsbeobachtung - kletterte ich erneut aber an anderem Stellort in mein Mobil-Hochbett, öffnete die Datei und bastelte in ziemlich genau einer halben Stunde den Text aus dem Kopfbild zusammen. Hinkritzeln, nochmal dies und das umformulieren, Wort rein, Wort raus … halbe Stunde um.
Heute - jetzt also - per copy-paste ins neue Posting rüberkopiert, mich gegen eine direkte Überschrift entschieden und nur eine für das Posting genommen, die für beides gelten darf. Absätze reingeklickt - angeguckt, wieder rausgenommen und entschieden, dass es ein Block sein soll optisch und dieser schnell gelesen werden muss. Also nochmal zehn Minuten Gebastel insgesamt. Macht für dieses Posting konkret eine Gesamtzeit von Wörter gucken bis Text hier zur Veröffentlichung bereit haben ne knappe 3/4 Stunde.
Wenn ich wieder mehr Sport machen kann und will, werde ich dieses fast-Stündchen der Woche möglicherweise wieder umwidmen und aussteigen ;-) Schaun‘mermal …. Noch macht‘s Spaß und noch kann ich mir vorstellen, auch unterschiedliche Formate zu assoziieren. Sollten sich da zu viele Wiederholschleifen reinschleichen, ist vermutlich Ende.
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15 Kommentare:
Liebe Lizzy,
toll, dass du das so genau beobachtet hast! Mir geht es wie dir, das ist eine supernette Spielerei, wenn man Zeit und Muße dafür hat, aber gerade in der wärmeren Jahreszeit kann es gut sein, dass sie wieder aus dem Zeitplan fliegt. Wobei - schreiben kann ich ja auch draußen ... Mal sehen, wie sich das entwickelt.
Dein Drabble ist sehr eindrücklich und erzeugt sofort Bilder in meinem Kopf!
Hast du wieder gut zusammengebaut.
Ich glaube nicht, dass es viel gibt, denen das jucken würde.
Weil ich da gerade Maximilianstraße lese: Bist du aus München?
Guten Morgen Doris,
genau: supernette Spielerei würde ich unterschreiben und eben auch insbesondere für Menschen, die gerne mit Schreibübungen und Wörtern überhaupt spielen. Wir zwei gehören da ja eindeutig dazu. Außerdem ist es eine Form von Spielerei, die bisher bei mir nicht im „Repertoire“ war. Die Zeitstopperei hat mich nur dazu bewogen, mich zu wundern, wie schnell eine fast nicht als Zeit wahrgenommene Stunde vorbei ist. Kein Wunder, dass die Tage immer irgendwie zu kurz sind wenn mensch dazu neigt, überall auch mitspielen zu wollen.
Andererseits: Zeit, die wie von selbst verfliegt weil sie mit Freude beinhaltet wurde … kann unmöglich verschwendet sein.
Insofern: let‘s drabble on!
Ach - ganz so schwarz sehe ich das gar nicht mit dem Anteil, den es jucken würde. Da gibt‘s schon welche. Vor nicht allzu langer Zeit erzählte mir ein rumänischstämmiger Obdachloser, dem eine Tüte geplatzt war und ich half ihm dabei, die Einkäufe wieder zusammenzuklauben und die Scherben des kaputten Gurkenglases zu beseitigen, der erzählte mir, dass er die Deutschen und insbesondere die Münchner als sehr, sehr hilfsbereit und freundlich wahrnimmt. Er müsse nie hungern und es sei auch noch nie jemand grob oder sehr unfreundlich zu ihm gewesen. Nun handelte es sich bei ihm um jemanden, der eben nicht gestunken hat und in keiner Weise nach Suchtproblematik aussah. Im Gegenteil war er eloquent, extrovertiert und sprachgewandt, so dass er vermutlich einige Probleme von der Mehrzahl der Obdachlosen eben nicht hat.
Andererseits: weil diese Menschen zum „Normal“Bild gehören, würde fast niemand - auch ich nicht - mitbekommen, ob da wirklich jemand nur schläft oder gerade ernsthafte Probleme hat. Das ist ein für den Einzelnen schwer zu behandelndes Thema und obwohl ich zu denen gehöre, die es jucken würde, wäre ich wohl auch nicht in der Lage, eine Notlage zu erkennen wenn ich - allerdings nie zum Cocktail stöckelnd *s* - aus der Oper käme. Was Dank stark verbilligter Karten über meinen AG gelegentlich vorkommt (die Originalpreise kann nun wirklich kein Normalmensch bezahlen. Auch in München nicht. Hier gibt‘s aber eben viele - auch touristisch anwesende - die nicht unter „normal“ laufen).
Was deine Frage angeht: ich wohne seit inzwischen 25 Jahren - also einen großen Teil meines Lebens - in München. Stamme aber nicht aus Bayern sondern lebte vorher 18 Jahre in Münster/NRW, davor 18 Jahre (Kind / Jugend) in Hessen auf‘m Kaff.
P. S. hab‘ grad mal bei dir nachgelesen. Wir sind dasselbe Baujahr ;)
Die gehören zur Normalität. Das stimmt. Deswegen nimmt man sie teilweise kaum wahr. Allerdings muss ich sagen, nachdem ich es zweimal erleben musste, dass man eine Einladung zum Essen abgelehnt hatte, weil man lieber Geld zum Saufen haben wollte, bin ich nicht mehr so hilfsbereit.
Ich bin auch kein Bayer. Ich wohne erst seit 16 Jahren hier. Bin gebürtiger Delmenhorster oder aus Sarah-Connor-Town. :lol:
Ich wohne übrigens in relativer Nachbarschaft: In Freising.
Wieso steht da jetzt anonym?
Wunderbar, was du da wieder aus dem Ärmel geschüttelt hast, liebe Lizzy – und dann noch in Rekordzeit! Nur 45 Minuten bis zum Knopfdruck? Wahnsinn!
Danke für die Live-Doku, das war wirklich spannend. Dein Kreativprozess bestätigt meine heimliche Theorie: Sobald wir unserem Gehirn eine Aufgabe geben (du am Samstag), arbeitet es still und leise im Hintergrund weiter. Und wenn wir uns dann wieder damit befassen (du am Sonntag), spuckt es all die Ideen aus, die es in der Zwischenzeit ausgebrütet hat. Faszinierend, oder?
Hier kann man dummerweise die Profileingaben nicht speichern sondern muss - wenn man nicht mit Blogspot-Profil angemeldet ist, den ganzen Sermon immer neu eingeben. Finde ich auch lästig und weiß nicht, wie oft ich als anonym irgendwo auftauche .. ständig!
Ich hätte dich aber eh richtig zugeordnet weil mir „Delmenhorst“ auch schon über den Monitor gelaufen ist ;)
In Freising gibt‘s auch ziemlich viele rumhängende Gestalten. Jedenfalls am Bahnhof, wo ich häufiger mal auf dem Weg in den Bayrischen Wald umsteige und auf den ebenfalls häufiger mal verspäteten Anschlusszug warten muss …
Die Leute haben aber schon auch das Problem, dass sie ja nicht immer Hunger haben wenn da eine/r des Weges kommt und ihnen seine hilfsbereite Phase zukommen lassen möchte. Vermutlich werden auch genauso oft Klamotten angeboten, die sie auch nicht immer wirklich benötigen … Bei mir ist das aber auch mehr so tagesstimmungsabhängig, ob ich irgendwo was gebe oder nicht. Zur permanenten Weltverbesserung und als Engel der Gestrauchelten fühle ich mich eher nicht ganztags berufen. Würde aber immer in konkreten beobachteten Notlagen versuchen, irgendwas hilfreiches beizusteuern. Ist nur nicht immer leicht, was für einen selber akzeptables auch sofort zu wissen und zur Hand zu haben. Ich war da schon einige Male in Situationen, in denen ich nicht sofort wusste, was jetzt wohl die passende Reaktion sein könnte. Aber inhaltlich würde das hier zu weit führen.
Allerdings, Catrina. Das war schon auch ein bisschen der Hintergedanke, dass ich nicht sofort loslege und in das Risiko reinschliddere, krampfiges Zeugs zusammenzufabulieren sondern dem Hirn überlasse, ob und wie es unbeobachtet weiterwurschtelt. Da ich in diversen sozial aktiven Familienangelegenheiten eingebunden war, ist das Ding wirklich komplettamente im Vorderhirn in der Versenkung gewesen. Und hat trotzdem irgendwas ausgebrütet.
Wobei ich das jetzt SOOO schnell auch wieder nicht finde. Aus wie vielen Wörtern besteht z. B. ein durchnittslanger Krimi? Da kann der Autor doch auch nicht länger als ne Stunde an hundert Worten hocken sonst wird das Ding doch nie fertig. Eigentlich sollte man für effektives Arbeiten schon auch ein bisschen flotter sein.
Beim nächsten Blogpost oder beruflichen Beitrag (ich schreibe nicht hauptberuflich aber trotzdem ab und zu fachlich oder nebenfachlich hier und da einen Artikel oder längeren Kommentar z. B. für unser Intranet) stoppe ich auch mal mit, wenn ich dran denke und gucke, wie lange man im „Normalleben“ für‘s Schreiben von Sachen braucht, bei denen man das Thema ja schon weiß. Andererseits muss man da ja auch denken, wie es strukturiert wird und am Stil ein bisschen rumfeilen.
Das ist ziemlich nervig mit dem dauernden eintragen.
Beide Male war da ein Imbiss in der Nähe. Aber egal. Ist lange her.
In Münster war ich früher immer zweimal im Jahr: Zur Comic- und Filmbörse. :) :) Ob es die noch gibt in der Halle Münsterland?
Wenn das nächste Mal in Freising wartest, dann schreibst und ich komm vorbei, falls ich zu Hause sein sollte. :)
Gut beobachtet und überspitzt böse aber nicht minder wahr beschrieben.
Mir ist die Profileingeberei für Wordpress
zu umständlich, darum greife ich auf mein gutes altes Google-Profil zurück, das von einem Bloggerblog übriggeblieben ist und kopiere sinnvoller Weise und mit lieben Grüssen meinen Wordpress-Link dazu : https://2puzzle4.wordpress.com/
Was das „melden“ angeht, nehme ich dich beim Wort, Wortman - ich gehöre zu der Sorte, die reales nicht von digitalem Leben trennt ;) Kann aber was dauern; die nächste Zeit ist erstmal pickepackevoll.
In Münster war ich zuletzt vor fast zwanzig Jahren. Keine Ahnung, was es dort noch gibt oder nicht. Allerdings: den Wochenmarkt, den gibt es noch. Von dem habe ich vor nicht allzu langer Zeit was gesehen in einem Film. Der wurde - völlig zu Recht! - zweimal zum schönsten Wochenmarkt Europas gewählt. Dagegen kann sich ein überkandidelter Viktualienmarkt doch verstecken. Den möchte ich irgendwann schon nochmal besuchen.
PuzzleBlume, dein Blog ist ja in der Tat ein Puzzle nicht ohne Anspruch. Der Name als Programm. Da suche ich schon jedesmal ein bisschen durch die Kacheln bis ich die gewünschten Wörter für‘s Drabble gefunden habe oder eben die verlinkten Geschichten zur Umsetzung ;-) Aber ich suche immer gerne *s*
Hui, ist dir mit den sechs vorgegeben Wörtern gut gelungen.
LG, Nati
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