Bewegt hat er sich nicht, der urzeitliche Drache aus Quarzgestein, der - sich aus der Erde erhebend - den Großen Pfahl bei Viechtach ausbildet. Zumindest der Sage nach. Geologen haben andere Erklärungen; mir gefällt der Drache aber besser und vielleicht gehen die Theorien auch zusammen ;)
Auf meiner Anguckliste stand die Gegend um Viechtach seit langem. Am vergangenen Wochenende endlich bot sich die beste Gelegenheit, einen privaten Besuch mit zwei wirklich bezaubernden kleinen Wanderungen nahe des niederbayrischen Städtchens Viechtach miteinander zu kombinieren.
Endlich wieder eine Nacht auf einsamem Wanderparkplatz bei Minustemperaturen und durch‘s Oberlicht des Mobils scheinendem Sternenhimmel verbringen dürfen, morgens direkt nach Sonnenaufgang und Frühstück im Mobil auf die um diese Zeit komplett menschenleere ca. fünf Kilometer lange Wanderung um das Pfahlgestein aufbrechen … schön war‘s! Mit Vogelgezwitscher, klarer Luft und weiter Sicht.
Standortwechsel. Parken in der Nähe der Schnitzmühle, dann eine weitere kleine Wanderung von ca. 8 Kilometer Länge durch‘s Liebestal.
Auch hier die ersten Stunden menschenleer und wahrlich zum Verlieben die Strecke entlang der Aitnach mit viel klarem Wasser, Rauschen und Gluckern, glitzernd über Steingefälle springende Wellen, liebliche Ausblicke im Tal und später auch Weitblicke über Höhen mit Burgruinen und wunderbaren Wäldern. Und natürlich lassen auch hier viele Waldvögel ihre Frühlingslieder erklingen und zwitschern der Wandersfrau idyllisch um die geschmeichelten Ohren.
Und weil Bayrisch Kanada am Regen in vielerlei Hinsicht noch mehr Reize hat, war es hoffentlich nicht mein letzter Besuch dort!
* * *
12 Kommentare:
Liebe Lizzy,
danke für die wundervollen Bilder! Da riecht man ja richtig die frische Waldluft!
Hast du eigentlich keine Angst, allein auf einem einsamen Wanderparkplatz zu übernachten...
Liebe Grüße
Elke
Liebe Lizzy,
vorweg: gut dass du den Drachen nicht geweckt hast und damit klüger warst als die Zwerge und Bilbo, die Smaug im Erebor geweckt hatten! - LOL
Deine beiden Wanderungen hören sich super idyllisch an und waren wohl in tollen Gegenden! - Was du immer ausfindig machst und für dich so schön zu nutzen weißt, herrlich!
Lass es nachwirken, auch die 'Kurzzeiterholung'! ;-)
Liebe Grüße Manfred
Liebe Elke,
tatsächlich neige ich eher nicht zur Angst. Bei meiner ersten Alleine-Nacht mitten im Wald auf einem Parkplatz direkt an deutsch-tschechischer Grenze (über die, wie ich wusste, viele synthetische Drogen hin und her wechseln) war mir in der Tat ein bisschen mulmig. Musste ich gleich mal gucken, ob ich damals einen BlogBeitrag geschrieben habe .. ja, habe ich:
https://powerlizzy.blogspot.com/2018/05/goldsteig-im-bayerischen-wald.html
Andererseits hat es mir auch gezeigt, wie toll es ist, so früh direkt vor Ort in schöner Gegend aufbrechen und noch alleine unterwegs sein zu können. Inzwischen habe ich auf diversen Parkplätzen in unterschiedlichen Gegenden und Ländern Europas übernachtet und es mag ein Restrisiko geben in wenigen Fällen (wo und bei was gäbe es das auch nicht?). Trotzdem schlafe ich im Mobil grundsätzlich tief und fest wie das berühmte Murmeltier.
Du läufst doch auch schon seit Ewigkeiten und auch nachts alleine durch auch etwas einsamere Gegenden und bist dabei nicht in einem schützend abgeschlossenen Auto unterwegs. Immer angstfrei? Gab es bei dir jemals brenzlige Situationen?
Lieber Manfred,
ich gestehe: ich hab‘s versucht und den Drachen am vermuteten Schwanz etwas gekitzelt. Aber was seit Jahrmillionen tief schläft, lässt sich von einer kleinen Lizzy nicht wecken. Wie haben Bilbo und die Zwerge das bei Smaug eigentlich geschafft? Dass ich den kleinen Hobbit gelesen habe, ist viele Jahrzehnte her - ich erinnere mich nicht …
Beide Wanderungen waren direkt bei Viechtach (das am Regen liegt und auch „Bayrisch Kanada“ genannt wird. Aber ich hatte keine Lust, zweimal durch den Ort zu latschen (den ich jetzt selber nicht sooo prall interessant finde …) deshalb habe ich das Mobil mitgenommen. Landschaftlich gibt‘s aber in der Tat sehr viele Wander- und Laufträume bzw. sehr besondere Landschaften im Bayerischen Wald. Hoffentlich spricht sich das nicht so sehr rum wie bei den Alpen sonst wird es noch voller ….
Liebe Lizzy,
was für eine wunderschöne Landschaft! Puh, bei Minustemperaturen mag ich nicht im Auto übernachten - gerade letztes Wochenende bin ich nach einem Konzert dann doch lieber noch heimgefahren, als bei 0 Grad am Campingplatz in der Nähe zu bleiben.
Aber für die menschenleeren Wege könnte ich es mir glatt auch überlegen! :D
Liebe Doris,
da das Mobil eine sehr komfortable Gasheizung hat, sind solche Übernachtungen im Winter in keiner Weise heldinnenhaft 😊
Da sitze ich abends beim Tee - Küche hat‘s ja auch - gemütlich am Tisch, lege die Beine hoch, lese oder lerne ein Ründchen, gehe früh schlafen (die Heizung ist, wenn ich alleine unterwegs bin, auf 6° eingestellt und läuft durch; sind Mann oder Kids dabei, wird etwas wärmer gestellt ;) und genieße diesen Luxus sehr.
Du hast gar keine Standheizung oder sowas im Brownie?
Nachtrag: auf 6°C natürlich nur in der Nacht während ich schlafe. Sonst schon etwas wärmer für mich;)
Ich habe mir wohl einen Heizlüfter gekauft, der mir die kühleren Nächte, bzw. Morgen angenehmer gestaltet, aber der braucht dann eben Strom und da der Platz in Brownie ja auch begrenzt ist, ist das sich viel drinnen aufhalten dann nicht so komfortabel.
Aber die Brownie-Zeit kommt näher! :D
Liebe Lizzy,
nachts suche ich mir sehr bewusst aus, wo ich laufe. Wald käme nicht in Betracht und einige Straßen meines Ortes meide ich dann auch lieber.
Ich habe auch einmal in einem Waldstück hier in der Nähe eine von mir als leicht beängstigende Situation erlebt, beim laufen, davon möchte ich nicht weitere haben.
Ist aber vielleicht auch eine Sache der Grundeinstellung. Vielleicht habe ich als Kind zu viel "Aktenzeichen XY" geschaut...
Liebe Grüße
Elke
Das wäre mir in der Tat zu unkomfortabel, Doris. Dass ich - weil es im Rahmen meiner Zusatzausbildung zur Wander- und Naturreiseleiterin zwingend war - im Winter und bei allen Wettern sogar tagelang ununterbrochen draußen zubringen und übernachten KANN, heißt nicht, dass ich das auch in allen Fällen MAG und ohne Not forciere 😁 So eine Truma ist was feines!
Elke, im Wald - zumindest in einem eher einsamen - fühle ich mich deutlich sicherer als im städtischen Umfeld. Und wenn ich im Mobil schlafe, kann niemand von außen reinschauen. Das ist also kein Präsentierteller sondern im Gegenteil ist kaum zu erkennen, wenn drinnen Licht brennt.
Wer hat als Kind nicht XY gesehen und sich gegruselt … aber auch dort spielten weitaus mehr Fälle in der Zivilisation als in der Wildnis. Und auch damals schon gehörte ich - obwohl sogar „meine Hausstrecke“ bei Zimmermann einmal mit einem Tramperinnenmord vertreten war, nach einer kurzen Schreckenspause wieder zu den Anhalterinnen. Ich mochte mir nie meinen Freiheits- und Beeegungsdrang durch. Ängste zügeln lassen.
Liebe Lizzy,
nur kurz zu deiner Frage: Bilbo sollte dort den Arkenstein (das Königsjuwel) unter den vielen Edelsteinen ausfindig machen und hat sich dabei etwas ungeschickt und zu laut verhalten. Dabei ist wohl Smaug erwacht. ... aber vielleicht wäre der Drache dort sogar ein harmloser? ;-)
Liebe Grüße Manfred
Danke dir für den Wissenszuwachs und die Gedächtnishilfw
E, Manfred.
Vielleicht schläft in Viechtach ja auch ein Halbdrache wie der freundliche Neüomuk bei Jom Knopf und Lukas :o)
https://drachen.fandom.com/de/wiki/Nepomuk
Handykommemtare aus der wackligen U-Bahn … Sorry …
Kommentar veröffentlichen