23 September 2020

Kanu-Kurztour auf der Loisach ab Kochelsee

Die grobe Idee lautete: vom Kochelsee mit dem Kanu an einem Tag bis Wolfratshausen zu paddeln. 

Die grobe Entfernungsschätzung ergab knapp 40 Paddelkilometer.

 

 

Am Vornachmittag mit dem mobilen ZweitHeim angerollt, startete der Kanuaufbau gegen neun,


so dass wir gegen 9:30 in See (Kochelsee) stachen

 
beim ersten Portagieren (Umtragen wegen nichtbefahrbarer Abschnitte)  nach nur wenigen Paddelminuten die erste Panne: ein Klamottensack wurde am Einsetzpunkt vergessen.
 

während der beste aller Kanuten den Fußweg zum Parkplatz zurückjoggte, badete ich meine Füße in der kühlen Loisach und hoffte einmal mehr, dass der am Vortag erstandene Rückenstützgurt mir die lange Kanufahrt ermöglichen würde. 

(Merke: Sturzfolgen und andere Zipperlein brauchen im gehobenen Alter eindeutig länger zur Regeneration als noch vor Jahren oder gar Jahrzehnten. Eine alte Weisheit aber für jeden irgendwann schmerzlich am nicht nur sprichwörtlich eigenen Leib zwangserfahrbar)



Um 10:00 Uhr dann starteten wir endlich die Fahrt auf der ruhig durch Vogelschutz-, Moor und Waldgebiete fließenden Loisach


Die unruhige Stellen halte sich in Grenzen und sind harmlos

Zwei Spaziergänger im Naturschutzgebiet und einige wenige Radfahrer an der Teilstrecke mit an der Loisach verlaufendem Radwanderweg blieben in den kommenden zwei Stunden die einzigen Begegnungen mit der Zivilisation. 

Das Loisachwasser klarer als es auf den Fotos erscheint. Bei passendem Sonneneinfall konnte man fast immer den Flussgrund mit Bewuchs und auch diversen Fischen sehen.

Ansonsten machte die Fauna sich rar. Viele Eingänge zu Tierbauten waren zwar im Uferbereich erkennbar, die Bewohner aber offensichtlich nicht in Fotostimmung. Lediglich Enten, Schwäne und auch diverse nicht-Wasservögel ließen sich blicken und hören. Wasserläufer, Libellen, Schmetterlinge und wenige weitere Insekten (zum Glück keinerlei Stechmücken; hatte ich doch keinen Abwehressig oder sonstige natürliche Repellents dabei) begleiteten uns Paddler ebenfalls hier und da ein Stückchen.

Diverse Planverschiebungen, zeitraubende Portagen und eine sehr verwirrende Portagenausschilderung am Wasserkraftwerk Schönmühl (Nähe Penzberg), dazu der wieder leicht unpässliche Rücken meinerseits zerschlugen den Grobplan schon wenige Stunden später komplett und wir nutzten die Fügung des Schicksals, das uns in Form eines mit zwei Transportautos versehenen Ehepaars erschien und einen sofortigen Rücktransport nach Kochel anbot.

Die eigentliche Planung zeitlich und wohl auch gesundheitlich nicht mehr schaffbar, die bisherige Strecke über zwei Stunden sehr idyllisch und genussvoll gewesen, gab's fluggs eine Planänderung, das Kanu wurde zusammengepackt, ins Auto der bis dahin komplett unbekannten Mit-Kanuten verfrachtet und eine Alternative für den Resttag ausgekramt.

Eine passable Alternative zu suchen ist in Kochel wahrhaftig nicht schwer. Denn hier befinden sich die Kristall-Therme "Trimini", in denen sich das Leben von seiner luxoriösesten Seite genießen lässt. An einem Wochentag außerhalb der Ferien hatten wir zudem in allen Becken und Saunen komfortabel Platz. Ein Genuss auch für schmerzende Hüften und Lendenwirbelsäulen. Meine solchen - selbst,wenn hoffentlich bald wieder beschwerdefrei - werden diese Therme ganz sicher nicht zum letzten Mal erlebt haben. Oder anders ausgedrückt:  mega!  :o)



3 Kommentare:

regenfrau hat gesagt…

Liebe Lizzy,
ich habe mir gerade erst mal ansehen müssen, wo genau Wolfratshausen liegt - ui, da hattet ihr euch ja einen ganz schönen Paddelmarathon vorgenommen.
Schade zwar, dass der Ur-Plan nicht hat sollen sein, aber ich finde es doch sehr klug, das zu machen, was möglich ist und die Chance auf eine Abkürzung zu ergreifen, wenn sie sich bietet! :D
Und der Genuss der Therme hat euch scheinbar für die entgangenen Kilometer entschädigt. :)
Dir weiterhin gute Besserung!

Volker hat gesagt…

Liebe Lizzy,

das ein sollte wohl nicht sein (Paddelmarathon) und das andere sollte dafür wohl so sein (überraschende Transportmöglichkeit mit bis dato völlig unbekannten Menschen.

Die Alternative ist dafür wahrlich angenehm ausgefallen. Also Ende gut, alles gut? Ich hoffe es für Dich und Deinen Rücken!

Liebe Grüße
Volker

lizzy hat gesagt…

Liebe Doris, lieber Volker,

Danke für die Besserungswünsche. Das wird schon nochmal .. als „Ende“, egal wie gut oder schlecht, sehe ich die momentane Lage noch nicht. Was jetzt noch schmerzt, ist höchstens noch indirekte Unfallfolge. Diese Baustellen gab es ansatzweise schon lange und durch Fehl- und Vermeidungshaltungen nach dem Unfall wurden sie zumindest nicht besser ... ich arbeite fleißig dran ;)

Paddeln - was mich betrifft aber eher die etwas geruhsame Version - und in komfortablen Thermenlandschaften rumhängen lasse ich mir als angenehmes Hobby auch gefallen.