28 September 2025

Rothenburg ob der Tauber



Rothenburg ob der Tauber bot sich als Treff-Städtchen schon deshalb an, weil die beiden Teilnehmerinnen des Zweier-Wochenendes jede ziemlich genauso weit entfernt wohnen. Einmal nördlich, ich süd-östlich.


Die postkartenartigen Foto-Zusammenschnitte ein klares Zeichen: es gibt viel zu sehen und tagsüber tun das auch jetzt in der Nebensaison auch viele Menschen aus aller Herren Länder.

Was auch die Kurzzeittouristen auf jeden Fall erzählt bekommen, ist die Legende vom Meistertrunk, der als immaterielles Kulturerbe geadelt wurde.


Mit drei Übernachtungen auf einem unterhalb der Stadt in Detwang gelegenen sehr gepflegten und großzügigen Campingplatz gehörten wir schon zu den “Langzeitgästen”. Was wir sehr genossen. Pro Tag marschierten wir zweimal die steilen Wege nach Rothenburg hoch und wieder zurück, umrundeten die Stadt auf der durchgehenden Stadtmauer und auf dem Weg drumherum. 

Konnten so auch neben den zwei Führungen (eine extrem gut gestaltete und sehr empfehlenswerte Mittelalterführung mit “Walburga”, die zweite - eine Standardführung - so grauenhaft schlecht, dass es schon fast wieder komisch war ;) zwei Museen, dem Kraxeln auf den Rathausturm und vielen weiteren Spazierwegen an der Tauber, zu und über Brücken, viele Steigungen, massenhaft Treppen und Stufen … ein gutes Gefühl für die kleine Stadt, ihre bezaubernden Ecken und Winkel und empfehlenswerten kulinarischen Angebote entwickeln.

Martialisch ging’s in früheren Zeiten zu. Rothenburgmuseum und Kriminalhistorisches Museum präsentieren reichhaltige Zeugen der Zeiten von vor dem Mittelalter bis hin zu neueren Zeiten.

Wie sagte der grauenhaft schlechte weil zumindest an diesem Tag  sichtbar lustlose Stadtführer der Standardführung in seinem einzig guten Witz dieser Führung: “Nicht das Kriminalmuseum enthält die schlimmsten Folterwerkzeuge - die übelsten finden Sie im Ganzjahres-Weihnachtsdorf von Käthe Kruse.



Und nochmal wunderbar am Wochenende war, dass wir uns - durch eine desaströse Vorhersage aller Wetterseiten für diesen Ort an diesem gesamten Wochenende - eingestellt auf tapferes Ertragen sintflutartiger Regenfälle - im Gegenteil an angenehm kühlem Temperaturen bei klarer Luft und nur max. zwei Stunden leichtem Regen, wetterfreundliche Tage mit sogar hier und da herausblitzendem blauem Himmel erfreuen durften.

🏰

8 Kommentare:

Elke hat gesagt…

Liebe Lizzy,
bei den schönen Bildern dachte ich noch, reicht denn für das alles die Zeit? Aber nach deiner Schilderung habt ihr wirklich gründlich Rothenburg odT erkundet. Das Weihnachtsdorf, nun ja, als Stilblüte kann man da ja auch einen Blick hineinwerfen.
Und wunderbarerweise hat Petrus euch auch unterstützt, besser geht es kaum!
Liebe Grüße
Elke

Catrina hat gesagt…

Liebe Lizzy,
das ist schon wieder eine Tour, die direkt auf meine Bucket-Liste wandert! 😄 Ihr habt Rothenburg wirklich auf Herz und Nieren geprüft, von Stadtmauer bis Kriminalmuseum, und sogar eine grottenschlechte Führung habt ihr nicht ausgelassen. Du hast recht, die können wirklich lustig sein!

Dass der Regen dann doch nicht kam, war wohl der „Meistertrunk“ des Wettergotts - ein kleines Wunder für ein Wochenende in Franken!

regenfrau hat gesagt…

Liebe Lizzy,
oh das war wohl ein sehr intensives Wochenende! Was für wunderschöne Eindrücke - ich glaub, da will ich auch mal hin! ;D
Eine miese Stadtführung? Echt?? Ist mir wirklich noch nie passiert (soweit ich mich erinnere). Aber wenn die andere umso besser war, hat sich wenigstens ein Unentschieden eingestellt. Solche Kurzcamping-Ausflüge sind doch einfach herrlich. :)

lizzy hat gesagt…

Liebe Elke,
Rothenburg ist ja vergleichsweise klein, die Wege sind kurz und das Sehenswerte auf wenige qkm verteilt.
Selbstverständlich sind auch wir einmal flott durch’s Weihnachtsdorf geschlendert. Darüber hinaus verkaufen noch mehrere Läden im Innenstädtchen ganzjährig Weihnachtsartikel. Mir war das im Vorhinein gar nicht bewusst, dass Rothenburg diesen Ruf als “Weihnachtshochburg Deutschlands” hat.

lizzy hat gesagt…

Liebe Catrina,
“Meistertrunk des Wettergotts” finde ich klasse! Vielleicht schafft der sogar noch mehr als 3 1/4 Liter auf einen Zug :)
Solltest du wirklich nach Rothenburg kommen … wähle besser nicht die Haupsaisonen (Sommer und Advent) … es sei denn, du stehst auf komplett überfüllte Weihnachtsmärkte und Touristenmassen. Es muss dort zeitweise arg überfüllt zugehen … sagte auch der grottenschlechte und in der Innenstadt lebende Stadtführer. Wobei ich gar nicht mal glaube, dass der das nicht konnte. Der war an diesem Tag unmotiviert, lustlos, abgelenkt von was auch immer … jedenfalls erzählte er mehr über sich selber als über die Stadt. Ansonsten wanderte er schweigend mit dem Trupp hinter sich durch die Gassen und guckte dabei in sein Handy.

lizzy hat gesagt…

Liebe Doris,
bisher hatte ich auch noch keine wirklich schlechten Stadtführungen … und ich habe an einigen teilgenommen denn z. B. ist es bei Betriebsausflügen meiner Firma in städtische Gefilde üblich, Stadtführungen zu organisieren und da war ich mehrfach dabei. Murnau war auch eher (unter..)durchschnittlich, Landsberg dafür grandios … ich erinnere mich auch gar nicht an alle.
Und wie schon bei Catrina gesagt, war der Typ vermutlich nicht generell unfähig sondern unwillig oder aus Gründen temporär submotiviert. Andererseits gewährte er neben Dauerabsonderung größtenteils schlechter Kalauer Einblicke sogar in Teile seines … Intimlebens … denn - und das war am Anfang und möglicherweise sogar ein Mitgrund … wenn ich das so überlege im Nachhinein … - einmal lief eine Frau an der Gruppe vorbei, von der sich herausstellte, dass sie wohl seine Frau / Lebensgefährtin oder auch nur Kurzzeitbettgenossin war denn die beiden hatten wohl noch am betreffenden Morgen das Bett geteilt (wie aus einem Kurz-Wortgeplänkel im Vorbeigehen hervorging). Vermutlich stand das im Zusammenhang zu seiner miesen Tagesperformance, die auch vor der Begegnung schon mies war aber danach eindeutig unterirdisch … die Hormone vielleicht ;-) Und so gesehen beschäftigt er mich ja gerade deutlich intensiver als jede 08/15 Stadtführung vorher *lach*

Kurzcamping ist klasse! Da hast du absolut recht :-)

Manfred hat gesagt…

Liebe Lizzy,

erst einmal vielen Dank für die Fotocollagen und den Input. Da bekommt man einen sehr guten Eindruck, was dieser kleine Ort alles zu bieten hat! Als noch sehr junger Schüler war ich mal mit der Schulklasse von Coburg aus (Tagesausflug) in Rothenburg ob der Tauber. Als Kind hat mich begeistert, dass man auf der Stadtmauer 1 x um die Stadt laufen kann! Also danke für den Motivationsschub, ich muss da mal wieder hin, aber nicht im Sommer und Advent, hab ich vorgemerkt! ;-)

Abgesehen von der schlechten Stadtführung und dem Weihnachtsdorf, hat sich doch der Ausflug voll auf gelohnt und ihr habt das WE sehr gut genutzt und ausgefüllt! Liest sich sehr gut ... und dann noch mit besserem Wetter, als prognostiziert!

Folterwerkzeuge sind für mich ja schon die Weihnachtsbäume. Da bekomme ich schon beim Anblick Zahnschmerzen, so überladen sind sie und rufen Assoziationen des viel zu Zuckersüßen hervor!

In der Hoffnung, dass die vielen Aufs und Abs und die vielen Treppen keine zu großen Nachwirkungen hervorgerufen haben
liebe Grüße Manfred

lizzy hat gesagt…

Moin lieber Manfred,

hätte ich mehr Lust gehabt für einen längeren Bericht, hätte ich die Bilderflut auch noch mit einer Flut an Namen, Daten und Fakten angereichert werden können. Riemenschneider-Altäre zu Hauf dort in der Gegend, Pilgerwege, die sich kreuzen … es mangelt nicht an Wissenszugewinn ;)

Die schlechte Stadtführung minderte den Zugewinn in keiner Weise - sie gibt doch Lehrbeispiele an Psychologie und Gesprächsstoff für hier *haha* und durch das Weihnachtsdorf sind wir nur einen Gang langgeschlendert für einen Eindruck; mehr brauchten wir nicht. Es hat ohne Zahnschmerzen geklappt und auch Nachwirkungen der Treppen und Steigungen blieben fühlbar aus. Möglich, dass es einen kleinen Fitnessschub gab aber das kann auch Wunschdenken meinerseits sein.

Von einem wilden Quittenbaum konnte ich noch reife Früchte mitnehmen - das wäre evtl. noch erwähnenswert gewesen: auf Parkplätzen und an öffentlichen Wegen dort stehen massenhaft Obstbäume: Äpfel, Birnen und Quitten, die man mitnehmen darf. Weil wir kein Pflückgerät hatten, musste ich - meine Freundin kommt selber aus einer obstreichen Gegend und brauchte nix davon - mich mit dem Fallobst begnügen. Es wurden immerhin sechs kleine Gläschen Quittengelee daraus und die Äpfel sind sehr leckere Frühstückszutat.