Ich bringe es nie über‘s Herz, alles abzuernten denn beim Pflücken bzw. Abschneiden der Trauben 🍇 zeigt sich jeweils, dass diese eine Rebe eine unglaubliche Biodiversität beherbergt. Ein kleines Biotop für sich. Heute waren es drei verschiedene Schmetterlinsarten, einige Wanzen, Käfer, unterschiedliche Spinnen, winzige durchsichtige Häuserschnecken 🐌 , viele Bernsteinschaben, reichlich kleine und komplett friedliche Wespen 🐝 und immer wieder tief brummende riesige Hornissen. Ebenfalls ohne den Hauch irgendwelcher Aggressionen oder Angriffstendenzen. Asseln, Ameisen und einige winzigst-Käfer und winzigst-Spinnen ließen sich leider fotografisch nicht festhalten.
Wer davon aus Versehen per Schüssel ins Haus mittransportiert wurde, durfte sich so schnell wie mir möglich, wieder über seine Re-Auswilderung freuen. Hoffentlich habe ich alle befreit …
Nachdem heute dreimal je zwei Mengen Gelee gekocht wurde, hängt noch genug, um locker noch zwei Mengen zu produzieren. Weil aber ohnehin schon 26 Gläser zwischen sehr klein und ziemlich groß in den Vorratsschrank wandern, bleibt der Rest wohl für die Tierwelt hängen. Auch einige Vögel wissen die süßen Trauben - und / oder vermutlich auch die darin lebenden Krabbler - zu schätzen, naschen aber nur in unserer Abwesenheit davon.
Und obwohl ich gestehen muss, froh zu sein, keinen Riesengarten zu besitzen sondern nur den in „Handtuchgröße“ am Reihenhäuschen mit wenigen Obst- und KräuterErträgen, die für den Winter verarbeitet werden wollen, lassen sich warme sonnige Spätsommertage dort doch gut genießen und der Anblick eigenhändig geernteter und verarbeiteter Früchte erfreut das Herz.




14 Kommentare:
Herrlich, Lizzy, was für eine Traubenpracht!
Da wird ja nicht nur Gelee gekocht, sondern gleich ein ganzes Mini-Biotop mitgeliefert. Ich finde das schön, dass du die kleinen Tierchen leben lässt und ihnen sogar noch etwas übrig lässt. Diese "kleine" Welt ist doch sehr wichtig für die Natur (und damit auch für uns Menschen).
Cool auch deine „Re-Auswilderungsaktionen“!
26 Gläser Gelee! Ich kann mir vorstellen, dass deine Freunde und Familie auch etwas davon haben werden. Ein gelungenes Spätsommerprojekt!
Ein kleines Paradies. Und alle sind zufrieden. Was will man mehr?
Stimmt, Catrina - davon wandern so einige Gläschen als Mitbringsel in andere Schränke.
Was die Tiere angeht, muss ich eine Ausnahme beichten: an Nacktschnecken begehe ich inzwischen Massenmord. Anfangs habe ich diese flächendeckend alles überkriechenden Viecher noch eingesammelt und irgendwo weiter weg ausgesetzt. Inzwischen und weil die Tiere hier überall in unfassbaren Mengen vorkommen und so ziemlich alles kahl fessen, was sich kahlfressen lässt, töte ich die eingesammelten Kriecher. Die meisten Nachbarn nutzen Schneckenkorn aber das ist auch für andere Tiere kritisch. Sogar die angeblich “bioverträglichen Sorten”, die für Igel etc. nicht gefährlich werden, kosten Regenwürmer und andere gewollte Weichtiere das Leben.
Komplett ohne Skrupel bin ich zwar nicht, sehe aber keinen anderen Weg der Notwehr.
In manchen Punkten will man eher weniger (siehe den Text zu Nacktschnecken bei Catrinas Kommentar ;)
Liebe Lizzy,
Mist, dass du soweit weg wohnst, ich käme da gleich mal zur Ernte vorbei! Traubengelee würde ich gern mal machen. Wir haben zwar auch an der Garagenwand einen Rebstock, aber der kümmert nur rum. Überzieht sich mit Mehltau und die Trauben sind auch nur schrumpelig. Vielleicht schaue ich auch zu spät danach. Also darf du unangetastet Biodiversität hausen. Über der Terrasse haben wir Blauregen als Schattengeber. Soooo schön im Sommer und das gibt wirklich ein tolles Klima, besser als Markisen.
Mein Holunder hat mich dieses Jahr auch im Stich gelassen. Holundergelee ist ja auch was feines.
Also genieß dein Gelee und deine Mitbewohner im Garten ihre Direktfrüchte!
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
meine Rebe habe ich damals konkret auch unter der Vorgabe “Mehltauresistenz” gekauft und eine ausgewählt, die nicht als Begrünung dient sondern auch der Ernte und Verwertung. So eine Begrün-Ranke haben wir (noch wesentlich älter von unseren Haus-Vorbesitzern gepflanzt) im Vorgarten zwischen den beiden angrenzenden Häusern an einem niedrigen Zaun. Da kommt auch nix bei rum. Aber die Bienen mögen sie sehr und im Herbst bieten die roten Blätter einen schönen Blickfang (wenn auch danach ordentlich viel Dreck zum Wegräumen ;) und deshalb bleibt auch sie.
Eine Markise hat unsere Terrasse zusätzlich. Die geht genau bis an die Weinreben ran und somit dient der Wein als Beschattungsverlängerung. Was angesichts der geschützten Südlage auch notwendig ist. An sehr heißen Tagen kann man barfuß nicht auf’s Holz gehen sonst würde man sich die Füße verbrennen, so heiß wird es dort.
Das Thema “Holunder” finde ich auch sehr traurig 😢 denn dieser Pilz, der vor einigen Jahren anfing, um sich zu greifen, hat wohl schon inzwischen das ganze Land und darüber hinaus überzogen. Die Blüten sind noch einwandfrei aber die Früchte schrumpeln direkt mit der Reife dahin und sind von einem Film überzogen. Ich liebe Holundergelee und habe einige Jahre daraus Gelee produziert (mit etwas Apfelsaft für die bessere Gelierfähigkeit). Es sind jetzt mindestens drei, vier Jahre, dass hier im Umland keinerlei Holunder mehr erntbar ist. Sehr schade darum, sehr schade ….
Liebe Lizzy,
wow - das muss ja ein sehr glücklicher Weinstock sein, der euch so reich beschenkt. :)
Wie schön, dass du auch die Bewohner der Pflanze so zu würdigen weißt. Ich liebe es, im Garten zu beobachten, was da kreucht und fleucht, wer wem als Futterspende dient und wie sich manche Arten nebeneinander arrangieren.
Liebe Doris,
ein bisschen erstaunlich daran ist, dass Weinreben eigentlich angeblich Tiefwurzler sind und Nahrung incl. Wasser aus weit unten gelegenen Erdschichten holen. Unserer Rebe ist das nicht möglich, da sie nach spätestens 1,5m Erde auf das undurchdringliche Betondach der Tiefgarage trifft, die sich unter den Gärten befindet.
Wenn man bei den Tierchen genau hinguckt, sind immer wieder neue zu entdecken. Gerade heute - ich habe den Wespen und Hornissen ein bisschen von den übrig gelassenen Trauben wegnaschen wollen - plumpste mir eine grüne Wanze entgegen, die ich niemals vorher zu Gesicht bekommen habe. Sie hätte dir gefallen (optisch jedenfalls) denn ihre Beine und Fühler sowie der Körper”rahmen” waren orange. Leider hatte ich nix zum Knippsen parat. Es dürfte ich um eine grüne Stinkwanze gehandelt haben. Angestunken hat sie mich aber zum Glück nicht:
https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/wanzen/palomena-prasina/
Hmmmm, liebe Lizzy,
eure Trauben wären eine tolle Ergänzung zu den Trauben unserer jungen Leute. Nichts gegen deren grüne Trauben, die auch eher etwas säuerlich sind, aber einer schönen Ergänzung durch rote Trauben wäre ich nicht abgeneigt! ;-) Die Beeren selbst würde ich zwar lieber gleich von der Rebe weg verputzen, aber ich glaube dir, wenn die so viel trägt, kann man nicht alle vertilgen! ... und Traubengelee hört sich auch sehr gut an!
Super finde ich dein Biotop. In unserem kleinen Garten gibt es leider nicht so viel Getier. Ein paar Vögel (hauptsächlich Kohlmeisen, Schwarzdrosseln und Buchfinken), Falter und sehr viele Feuerwanzen, nebst einigen wenigen anderen Kleinviechern. Schick doch mal ein paar Insekten und anderes Getier hierher, nur bitte keine Nacktschnecken. Von denen haben wir zum Glück nur seltenst welche im Garten!
Liebe Grüße Manfred
Lieber Manfred,
Genau wie Elke dürftest natürlich auch Du dich an den Trauben bedienen … wären sie denn für euch erreichbar. Sie hängen zwar nicht zu hoch aber zu weit entfernt ;)
Grüne Trauben darf ich zur Abwechslung auch essen. Denn die Nachbarn haben eine Rebe mit grünen Trauben und wir grenzen aneinander so an, dass jede Partei die vom Nachbarn erreichbaren abpflücken darf und soll. Deren grüne Trauben sind aber sehr süß und dazu kernlos. Ganz anders als unsere und tendenziell beliebter zumindest bei Kindern. Aus grünen lässt sich aber nicht so schönes Gelee kochen. So hat jedes Ding wie immer seine Vor- und Nachteile.
Um Krabbler anzulocken … müsstest du zunächst vermutlich eine Rebe oder sonstige Lockpflanzen pflanzen, dann kämen die von ganz alleine.
Bei uns ist es mit den Vögeln etwas schwierig. Schon wir haben ja drei Freigängerkatzen. Die zwar alle im zweistelligen Altersbereich und inzwischen auch in ihrem Jagdverhalten ruhiger geworden sind. Leider aber trotzdem immer mal wieder Vögel töten. Und die vielen und z. T. Auch viel jüngeren Nachbarskatzen kommen noch obendrauf … ein ganz eigenes und schwieriges Thema, finde ich … Die Katzendichte hier ist eindeutig zu hoch für Vögel. Lediglich Kohlmeisen scheinen ohne Probleme mit ihnen klarzukommen. Ich habe noch nie eine erbeutete Kohlmeise erlebt und von ihnen leben hier reichlich. Alles andere guckt nur gelegentlich als Gast vorbei oder … lebt nicht lange 😢
Liebe Lizzy,
ein paar wenige Lockpflanzen haben wir. Leider war uns das Thema anfangs nicht so bewusst, wir sind beide keine ausgesprochenen Hobby-Gärtner. Auch frage ich mich, ob mein Vater mir nicht seinen grünen Daumen hätte vererben können! Inzwischen achten wir sehr auf insekten- und vogelfreundliche Pflanzen, falls mal was zu ersetzen oder neu zu pflanzen ist. - Katzen sind bei uns auch ein Thema. Wir haben zwar keine eigenen, aber es streunen so 3 - 4 von der Nachbarschaft herum ... und ich bin doch sooo ein Vogelliebhaber! *schnief* Da müssen vor allem Vögel, wie z. B. Buchfinken und Amseln, die Nahrung vom Boden aufnehmen, sehr vorsichtig sein. Kohlmeisen pflücken lieber Essbares von Pflanzen oder aus luftiger Höhe, z. B. von Futtergehängen! Blaumeisen gibt es leider kaum noch, nachdem so ein blöder Virus eine Lungenkrankheit bei ihnen ausgelöst hatte! (2021 oder 2022) Spechte und Kleiber kommen hinter dem Haus eher zum Nachbarn und auf Elstern und Tauben kann ich eigentlich verzichten, sind aber auch eher beim Nachbarn! - LOL
Liebe Grüße Manfred
Tja, lieber Manfred … den Konflikt der Haustierhalter werden wir wohl noch eine Weile mitschleppen müssen. Aber tatsächlich werde ich mir keine Haustiere mehr anschaffen sondern mich immer nur am freien Leben von Tier, Pflanze und Mensch um mich herum erfreuen. Dahin zu kommen, das hat aber fast ein Leben gebraucht ;)
Einen sonderlich grünen Daumen habe ich auch nicht aber meine Verbundenheit mit auch den Pflanzen wächst immer stärker. Mit denen, die in Töpfen wachsen und sich im Raum begnügen müssen, mit denen, die uns Früchte und das eigene Pflanzenleben überlassen (müssen), uns nähren … Dieser ganze Kreislauf von allem, in dem jedes Menschlein ein winziges Körnchen ist .. das ist nochmal ein ganz anderes Thema und Danke, dass du mich - wenn auch vermutlich ungewollt *lach* - dahin gelenkt hast mit deinem Beitrag!
Liebe Lizzy,
2. Versuch, der erste scheint geschreddert...
Von Pilz bei Holunder habe ich noch nichts gehört und den hat unserer auch Gottseidank nicht. Nur eben dieses Jahr zu wenig Früchte. Sonst trägt der deutlich mehr. Und genau, Gelee bzw Marmelade braucht noch Beigabe. Ich nehme gern saure Äpfel.
Dank’ dir für den zweiten Versuch, liebe Elke!
Dann ist diese Krankheit also doch noch nicht in nördlicheren Gefilden angekommen. Hier in Süddeutschland und neulich habe ich es auch in Mittelhessen gesehen, ist sie weit verbreitet. Wobei ich gar nicht weiß, welche der Krankheiten es ist. Möge sie irgendwann wieder verschwinden … oder ich komme in den kommenden Jahren in den Norden zur Holunderernte ;-p
https://www.obstland.at/2250/Krankheiten
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