15 August 2024

Lechquellenrunde als letzter Streich

 Die Ausbildung zur  Trekking-Guide bzw. Wander- und Naturreiseleiterin  erfordert für einen erfolgreichen Abschluss eine Tourenleitungsassistenz über die Dauer von mindestens vier Tagen. 



Es war die  Lechquellenrunde am Arlberg in Österreich, auf der ich vom 4.-10. August über den erlebnispädagogisch orientierten Verein Aventerra e.V.  eine Gruppe junger Erwachsener begleiten und damit diese Assistenz absolvieren durfte.




Diese Tour ist großartig! Das Wetter war es im Prinzip ebenfalls. Nur an einem Tag sehr wenig Regen; alle angekündigten Gewitter fanden jeweils anderswo statt. Allerdings: wolkenlos und Sonne im August bedeutet im Hochgebirge auch gnadenlos brennende Hitze.

Am zweiten Tag mit viel runter und wieder hoch bei drückender Dauerhitze bis auf 2200hm beschlich mich kurzfristig die Befürchtung, die jungen sportlichen TeilnehmerInnen und die ebenfalls deutlich jüngere (Kunststück ;) aus zwei Personen bestehende Tourenleitung  könnten mich womöglich abhängen. Unnötig, die Befürchtung. Auch der eine oder andere jüngere Mensch schwächelt, ist mit Infekt unterwegs etc.  Ab Tag zwei (Ende)  bestand für mich kein Zweifel mehr am Gelingen der Unternehmung.


Der Formarinsee bot auf knapp 1800müNN mit seinen kuscheligen 18°C Wassertemperatur allen Badewilligen (zu denen selbstverständlich auch ich gehörte und zu diesem Zweck sogar ein Wasserthermometer ins auf 10kg begrenzte Tourengepäck geschummelt hatte ;) hochwillkommene Abkühlung.


Viel Höhe, viel Wasser, ein wenig Schnee, sehr viel Hitze. Wunderbare Sonnenauf- und -untergänge. Beeindruckende Landschaften - besonders erwähnenswert für mich das Steinerne Meer, kleine Kraxelpassagen. Massenhaft Murmeltierfamilien (schon fast zutraulich), einige Steinböcke, bimmelnde Kühe, Ziegen und Schafe, weidende Pferde und kreisende Vögel. Reichlich gutes Essen (wenn auch für einige gefühlt ein bisschen sehr Linsen- und Nepal-lastig angesichts der vielen von Nepalesen geführten Hütten und Hüttenküchen. ;) 

Vegetarier und Veganer finden inzwischen  in Berghütten wunderbare Verköstigung. Bis auf eine fleischhaltige Mahlzeit habe ich persönlich auf die vegetarischen Varianten gesetzt und war sehr zufrieden

Manchmal etwas wenig Platz auf den engen gebuchten Matratzenlagern denn in der Hauptsaison sind alle Hütten bis auf den allerletzten Schlafplatz ausgebucht und ich gestehe, dass ich - das Alter macht ein wenig anspruchsvoller wenn nicht gar dekadenter ;) - persönlich lieber auf Mehrbettzimmer statt auf Matratzenlager gesetzt hätte. So blieb es beim streckenweise engen Gruppenkuscheln und für mich bei tendenziell zu wenig Schlaf. Auch der Höhe geschuldet, den Schnarchern (Oropax ist nett aber irgendwie auch lästig) und der stickigen Luft in beengten Räumen. Hier sehe ich klar den Pferdefuß solcher Unternehmungen.

Als Andenken habe ich nicht nur viele Erinnerungen an viele sympathische TeilnehmerInnen samt Bildern von ihnen (die hier allerdings nur in der anonymen meist Rück- oder nur undeutlich- unkenntlicher Vorderansicht auftauchen und auch Erzählungen von den vielen Einzelbegebenheiten, konkreten Anforderungen an meinen “Job” z. B. bleiben an dieser Stelle aus) mitgenommen sondern auch einen ab Sonntag beginnenden und sich auch heute (Donnerstag) noch heftig austobenden Infekt mit schmerzhaftem Husten, Fieber, Gelenkschmerzen und allem, was zu Grippe, Corona oder wie auch immer das importierte Virus-Ding heißen mag dazugehört (ich tippe wegen der merkwürdigen Sehprobleme, die mich bei jeder bisherigen Corona-Infektion heimgesucht haben und die auch dieses Mal wieder vorhanden sind, auf letzteres. Getestet wurde nix). Wird schon wieder werden. Kommt Zeit, kommt Gesundheit zurück und so warte ich genesend auf das Eintreffen meines Zertifikats zur Trekking-Guide.

Und wie weiter damit? -> das wird sich finden ;o)







14 Kommentare:

Bratwurst meets frikandel hat gesagt…

Herzlichen Glückwunsch zum Zertifikat. Sehr, sehr cool. Gute Besserung, was auch immer es sein mag, Grippe, Corona oder was auch immer.

lizzy hat gesagt…

Dankeschön an den neuen Gast im Blog. Herzlich Willkommen beim Mitlesen!

Dachte erst, du wärst einer der SPAM-Kommentatoren, wurde aber durch Rumhoppen eines besseren belehrt. Neublogger eines Tagebuchs auf Niederländisch also, das sich erstaunlich gut entziffern lässt. Wobei sich die ergoogelte niederländische Frikandel eher noch grausliger liest als die deutsche Bratwurst ;o)

Bratwurst meets frikandel hat gesagt…

Bloggen ist so oldschool, da dachte ich, ich probiere es mal :D

regenfrau hat gesagt…

Liebe Lizzy,
ach das war der Anlass für deine Ländle-Tour! In diesem Gebiet kenne ich mich ja gar nicht aus, aber ein paar der Namen waren mir dann doch geläufig. Und auf deine Frage, wer von hier (ich bin grad wieder hier im Westen) wegzieht - na ich! :)
Dann gratuliere ich dir jetzt zum Abschluss deiner tollen Ausbildung, die es ja ganz schön in sich hatte. Was für tolle Erlebnisse sie dir (und uns) beschert hat, da war so viel Neues und Interessantes dabei. Egal, ob und was du damit machst, das bleibt ja noch spannend. ;)

Manfred hat gesagt…

Liebe Lizzy,

da haste aber was mitgebracht, aber egal was es ist, es möge schnell vergehen. GUTE BESSERUNG!!! - Kennst ja den Spruch, was keine Miete zahlt muss raus ... aber schnell!!!

Ich entnehme aber, dass es dich erst danach ereilt hat, also deine letzten Schritte zum Trekking-Guide nicht behinderte!?!

Tolle Tour in sehr schöner Landschaft! - Schon die 'großen' 3 Naturaufnahmen begeistern und wenn man die Kollagen in einem neuen Fenster darstellt und evtl. etwas vergrößert, dann kann man nochmal mehr begeistert sein!

Sehr gut mit- und durchgehalten und dir bewiesen, dass frau noch längst nicht zum alten Eisen gehört! (Wenn ich das mal so dreist sagen darf!)

Jetzt nochmal schnelle, tiefgreifende und nachhaltige Besserung!
Liebe Grüße Manfred

lizzy hat gesagt…

Liebe Doris,

das also bezeichnest du als “Ländle”?! Das ist für mich schon ein ziemlich beeindruckendes LAND :oD Wirklich herrlich dort! Wobei die Orte unten in den Tälern schon arg touristisch überflutet sind … aber wen wundert das bei der herrlichen Landschaft?!

Danke für die Glückwünsche - aber noch hab’ ich das Papier nicht in meinen Händen … also verstaue ich die Glückwünsche noch in einer inneren Schublade im hinteren Eck.

Das mit dem “Neuen und Interessanten” ist meistens der Grund für meine Unternehmungen und streckenweise sprunghaften Ideen .. immer ein bisschen auf der Suche nach dem Kick .. wer weiß schon, wie lange das noch geht … ;)

lizzy hat gesagt…

Lieber Manfred,

auch dir ein Danke für die Genesungswünsche!

Tatsächlich fing der Infekt einen Tag nach meiner Rückkehr erst kratzend im Hals an um am Folgetag so richtig Fahrt aufzunehmen. Unterwegs war er - bei mir nicht, bei anderen schon - noch kein Thema zum Glück. Und seit der Husten nicht mehr schmerzhaft, kein Fieber mehr vorhanden ist und ich wieder schlafen kann, seitdem genieße ich die Krankheitsausläufer sogar ein bisschen: einfach nur schlafen, rumlesen, schreiben, wieder schlafen, trinken, essen (täglich mehrere Streifzüge durch den Kräutergarten mit Thymian, Salbei, Minze und Kapuzinerkresse …) .. diese verschlafene Faulenzerei ohne jeglichen Tatendrang hat ja auch ihren Reiz.

Fotos habe ich wirklich einige schöne - dass sie so klein nicht zur Geltung kommen, weiß ich. Aber so richtigen Eindruck bekommt man ohnehin nur live und das schönste ist sowieso nur zu fühlen: morgens wach werden im Hochgebirge, vor die Hütte treten in die noch kühle bis kalte, klare Luft, vielleicht sogar noch den Sonnenaufgang erleben und dieses ganz andere Morgengefühl in Ruhe zu genießen vor dem reichhaltigen Frühstücksbuffet, das alle österreichischen Hütten ihren Gästen bieten. Diese Erlebnisse machen alle Mühe und Beschwernis unterwegs mehrfach wett!

Altes Eisen? Alt ja - aber Eisen? hmmm … muss ich mal drüber meditieren ;)

Elke hat gesagt…

Liebe Lizzy,
das wichtigste zuerst: Gute Besserung! Ja, dieser Virus (oder seine x-te Mutation) scheint gerade wieder munter seine Kreise zu ziehen, und ich hoffe, dich verlässt der Spuk schnell wieder.

Und dann natürlich herzliche Glückwünsche zum Diplom! Durchgezogen, diese spezielle Art von Marathon, prima.
Die Abschlussprüfungstour stelle ich mir herausfordernd (Gelände, Hitze, Gruppe, Matratzenlager) vor, aber sicherlich auch sehr reizvoll. Die Bilder jedenfalls sind dir wieder sehr schön geraten.
Ich bin gespannt, was als nächstes in dieser Richtung bei dir auf dem Plan steht! Ich glaube, da findet sich bestimmt was für dich!
Liebe Grüße
Elke

lizzy hat gesagt…

Danke auch dir, liebe Elke :)

leider ist der Spuk nicht weltrekordverdächtig schnell und vielleicht habe ich mir ja auch eine ganze Truppe an Viren und Bakterien mit nach Hause gebracht, die nun einen eher gemütlichen Wettkampf austragen. Da sind natürlich auch immer ein paar Besenwagenschleichkandidaten dabei … aber ich glaube … JAAA … da hinten ,… da ist auch für die letzten schon die Ziellinie in Sicht. Hoffentlich schaffen es alle bis zur Gesundheitslinie ;)

In der Tat habe ich im Moment noch keine weiteren und schon gar keine neuen Pläne … was ist mit mir los? ..

Allerdings habe ich mehrfach Spanisch versäumt und nicht nur nicht mit- und nachlernen können sondern vermutlich die Hälfte schon wieder vergessen *seufz* Ausnahmsweise also nur eine Hochzeit, auf der ich ein paar Tanzübungen veranstalte …

Elke hat gesagt…

Hallo Lizzy,
ich hoffe, die Bazillen haben sich verzogen? Ich hätte da noch eine Anregung für 2025: https://www.goethe-kultur-lauf.de/ Literatur ist doch was für dich...?
Das ist ein einmaliger Lauf nach dem Prinzip des Bauhaus-Marathons, aber mit kürzeren Strecken zur Wahl. (Siehe mein Blog unter https://18071960.blogspot.com/2019/04/100-jahr-bauhaus-marathon-weimar.html). Man kann unterwegs interessante kleine Events sehen, die Laufzeit ist dabei angehalten!
LG
Elke

lizzy hat gesagt…

Danke dir für den Link, liebe Elke ☺️

Tja, wie halte ich es mit der Literatur? Mein liebhaberisches Verhältnis zu ihr dauert in der Tat schon länger als es die Laufliebe zeitlich geschafft hat. Und insbesondere Goethe war mit den Gedichten und seinen beiden Fäusten immer ein verteidigter Favorit.

Inzwischen hat es sich etwas abgekühlt und zu einer Art „von Zeit zu Zeit les‘ ich den Alten gern“-Beziehung gewandelt.

Wobei ich nicht so recht verstehe, welchen Reiz die Verknüpfung von Laufen und Kultur hat. Beim einen will man schnell sein, das andere möglichst tief ins gründlich per Eintauchen genießen. Da bräuchte es gerade für mich eine sehr lange Zielzeit 😋

Wenn ich irgendwann mal länger in Weumar bin, würde ich eher ein Restaurant besuchen, das Giethes gut mit verbürgten Rezepten serviert. Im Original.

Wobei … wenn man sich die näher ansieht und den Wein einbezieht, wundert es nicht, dass er (genau wie ich mit ähnlichen Vorlieben früher) Gichtpatient war 😁

Jaja. … Goethe … weites Feld … Nochmal Danke für den Link. Schon deshalb, weil ich die Themenlenkung mal wieder genossen habe. Und feststelle: nur, was Literatur, Weimar und Goethe angeht. Laufen war irgendwie spontan hinten über gefallen …

lizzy hat gesagt…

uva - U-Bahn und Handytippen… ein Garant für gruselige Fehler

Jörg hat gesagt…

Einfach wieder tolle Bilder von einem schönen Erlebnis. Vielleicht sollte ich weiter deinen Spuren in jeder Beziehung folgen.
Alles Gute
Jörg

lizzy hat gesagt…

Jörg, jetzt bin ich natürlich erstmal deiner Spur in Richtung Blog gefolgt. Aber gerne schreibe ich auch hier nochmal: erstens ist Wandern und sind Berg- und Langstreckentouren nicht das schlechteste und zweitens glaube ich, dass für dein Knie auch läuferisch nicht Endstation ist.