12 Mai 2007

La dolce vita

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Spargel war ein Lieblingsgericht des guten alten Geheimrat Goethe und er bedichtete ihn folgendermaßen:

"Ein Liebchen ist der Zeitvertreib, auf den ich jetzt mich spitze. Sie hat einen gar so schlanken Leib und trägt eine Stachelmütze. "

Aus weiblicher Sicht würde das Gedicht sicher ganz anders lauten. Ist doch der Spargel eins der typischsten lukullischen Phallussymbole und gilt als Aphrodisiakum.

Wie dem auch sei: er schmeckt herrlich - und eine mögliche Verbindung zu anderen leiblichen Genüssen mag sein: er schmeckt - zumindest mir - mit jedem Jahr besser und besser.

Und weil es nicht immer Hollondaise oder Butter sein muss, bekamen er und die dazu gereichten Pellkartoffeln einen Kräuterdip zum mit-Vernaschen.

Rezept Kräuterdip:

- mehrere Bündel frische Kräuter - es darf variiert werden.

Bei mir waren es heute (bis auf den Bärlauch und die Frühlingszwiebeln alles frisch aus dem Garten):

  • Pfefferminze
  • Schnittlauch
  • Petersilie
  • Zitronenmelisse
  • Kresse
  • Bärlauchpesto (alternativ eine gepresste Knoblauchzehe)
  • ein Bund Frühlingszwiebeln

- 1/2 Pfund Magerquark
- 1 Becher Schmand
- 1 Becher Vollmilch-Joghurt
- 1 EL Olivenöl (Kürbiskernöl schmeckt auch hervorragend)
- etwas Salz und Pfeffer


die Kräuter + Frühlingszwiebeln sehr fein hacken bzw. wiegen, alles miteinander verühren und - ganz wichtig! - mindestens 2-3 Stunden ziehen lassen.

Dieser Dip (wichtig dabei für mich die Minze) schmeckt auch ganz hervorragend z. B. zu Fischgerichten, manchen Gemüsesorten und natürlich immer zu Kartoffeln.



Auch der Schinken wurde heute weggelassen und ein Carpaccio dazu gereicht.

Rezept Carpaccio:

  • Rinderfilet (stark angefroren, damit es sich hauchdünn schneiden läßt)
  • 1 TL Senf
  • 1 TL Sahnemeerrettich
  • 1 EL Zitronensaft
  • 1 TL sehr guter Aceto Balsamico
  • 1 TL Agavendicksaft oder flüssiger Honig
  • 2 EL Oliven- oder Traubenkernöl
  • etwas Pfeffer und Salz
  • etwas Feldsalat

Die Teller mit etwas Pfeffer und Salz bestreuen. Das Rinderfilet in hauchdünne Scheiben schneiden (am besten mit der Küchenmaschine) und auf den Tellern in einer dünnen Lage verteilen.

Senf, Zitronensaft, Meerrettich, Agavendicksaft, Öl und Balsamessig zu einer dickflüssigen Marinade verühren und mit dem Küchenpinsel auf das Fleisch streichen. Nochmals mit wenig Pfeffer und Salz bestreuen (wer mehr mag, kann auch zwei Lagen übereinander anrichten).

Darauf einige Blätter Feldsalat dekorieren und evtl. mit etwas Balsamessig besprühen.

Ein guter trockener Weißwein macht sich zu alledem ganz wunderbar - muss aber nicht sein. Es schmeckt auch alkoholfrei ganz köstlich!

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