02 Juli 2011

Familienmaus


 "Ja, da könnder glotzen, wa?!"

Im Sommer haben wir größtenteils drei Einzelkatzen. Sie vertragen sich zwar alle gut miteinander (wieder - die Mädels hätten es zwischenzeitlich gerne gesehen, wenn der männliche Nachwuchs ausgezogen wäre, haben sich aber inzwischen gut mit seinem Bleiben abgefunden wenn nicht sogar dessen Vorteile erkannt). Aber: zu Sommerszeiten sind die Freizeitbeschäftigungen fast durchgängig unabhängig voneinander. Selten halten sie sich an gleichen Orten auf. Meist nichtmal in der Nähe. Sie schlafen und wachen auch zeitversetzt.

Die große Ausnahme und "Familienzusammenführung" findet immer dann statt, wenn Samadhi von ihren nach wie vor wesentlich ausgedehnteren Streifzügen auf die umliegenden Äcker ihre Beute mitbringt und an den Nachwuchs abtritt. Sie selber habe ich seit Jahren keine Maus mehr fressen sehen. Ob sie es doch ab und zu als Wegzehrung tut, kann ich nicht beurteilen.

Nach wie vor bringt sie ihre Beute nach Hause (und leider auch nach wie vor am liebsten in die Küche), ruft Tochter und Enkelkind zum Essen, präsentiert stolz den Fang (in diesem Fall eine rekordverdächtig große Wühlmaus) und holt sich anschließend bei mir ihr (Dosen-)Futter ab.


11 Kommentare:

Tati hat gesagt…

Hihi, und schön unter der Bank verstecken, damit von den Zweibeinern keiner auf die Idee kommt das wegzuräumen.

Christina hat gesagt…

Ein tolles Bild! Und schön, dass die drei wieder so gut miteinander klar kommen! Hier bringt Katze Nicki übrigens auch den Fang mit nach Hause, ohne ihn zu fressen - da sie am liebsten gewolftes Rohfleisch mag, scherze ich immer, dass sie uns die Mäuse zum Wolfen bringt... *haha...*

LG Christina

Pienznaeschen hat gesagt…

Uahh, eine richtige Wühlmaus?

Sei froh das sie Dir nicht die Maus erwartungsvoll vor die Füße legt sondern den anderen Fellen mitbringt ;)

Im Winter wenn katz sich nicht mehr so viel draussen aufhalten mag, werden sie wieder enger zusammen rücken ...

Anett hat gesagt…

Clever ist sie ja - der Jugend die Arbeit überlassen und selbst das mundgerechte bereits zubereitete Futter wählen ;-).

lizzy hat gesagt…

Anett, andersrum: die alte Generation rackert sich ab - der jungen fliegen die gebratenen Mäuse ins Maul ;-)

Julia: ein bisschen beleidigt bin ich aber schon, dass für MICH nie was dabei ist *pfü*

Und Christina - du könntest deiner Nicki den kleinen Gefallen aber wirklich tun und die Mäuse etwas wolfen. Aber wirklich - stell dich mal nich so an ;)

Tat, ich hab' die Riesenmaus natürlich gleich nach dem Foto in den Garten verfrachtet. Samadhi ist gar nicht erst hinterher - ich Job war ja erledigt. Wer von den beiden andren sie dann letztlich gefressen oder was auch immer damit getan hat, weiß ich nicht. Irgendwann war sie verschwunden.

Hase hat gesagt…

Das Foto ist toll! Aber - sorry, ich kann halt nicht anders - die arme Maus tut mir doch leid.... ;-)

Ich habe auch mal wieder eine Mausgeschichte zu erzählen - mit Happy End für die Maus :-)

Vor ein paar Tagen hat Herr Lehmann seine zweite Maus mit nach Hause gebracht - diesmal war sie quietschlebendig. Ich habe es gleich gehört, als ich morgens aus dem Schalfzimmer kam und es unten im Gang wie wild piepsen hörte. Au wei, dachte ich. Eine lebende Maus. Ich ging runter und sah, wie Herr Lehmann mit ihr spielte - er liess sie immer wieder laufen und stupste sie nur manchmal mit der Pfote an. Nuri sah ihm dabei zu. Was mach ich denn jetzt, dachte ich? Ihm dabei zuschauen, wie er das arme Viech zu Tode quält? Nee, das kann ich nicht, da geh ich lieber weg! Aber dann hat die Maus - die echt noch nicht beeinträchtigt zu sein schien - sich einfach hinters Bücherregal verzogen. Und da blieb sie auch. So lange, dass Herr Lehmann sie irgendwann vergass.
Am nächsten Abend, die Miezen waren aushäusig, Charly sass vorm Fernseher und ich am Klavier - rennt mir auf einmal eine Maus um die Füsse! Unsere Maus! Winzig klein war sie! Ich sag zu Charly, "schau, da isse wieder, die Maus!" Charly holt aus der Küche eine Tupperschüssel und stülpt sie über die Maus drüber, dann hab ich vorsichtig einen dünne Zeitschrift druntergeschoben, und einträchtig haben wir die Maus dann nach draussen gebracht und sie wieder in ihre wohlverdiente Freiheit entlassen.
Hab noch ein schönes Leben, kleine Maus, und pass gut auf dich auf! =)

Trudy hat gesagt…

Alle freuen sich, am meisten Lizzy!
:)

lizzy hat gesagt…

Trudy, und wie ich mich freue *Augen roll*

Hase, mir tun sie auch immer leid. Insbesondere, wenn sie noch leben. Und wenn nicht, dann weiß ich, dass vermutlich irgendwo ein Nest mit Jungen gerade elend verhungert weil Mama nicht mehr nach Hause kommt.

Ich hab' schon erlebt, dass nach zwei Tagen die gleiche Maus, die ich gerade befreit hatte, wieder gefangen wurde (manchmal haben die eindeutige Merkmale). Ich glaube, auch Mäuse haben Reviere und finden dann u. U. einfach nicht mehr nach Hause, wenn sie weit verschleppt wurden.

Ich denk' mir ja auch oft, dass - wer auch immer das mit dem Leben erfunden hat - es beim nächsten Versuch doch einen netteres Konzept ohne Töten und Sterben geben könnte. Da hat wahrscheinlich nur jemand geübt und der Meister schüttelt beim Anblick der Erde und seiner Insassen mit dem Kopf und murmelt: "nee nee, das kann man ja gar nicht mit ansehen. Prüfung nicht bestanden - nochmal von vorne! "

Hase hat gesagt…

Ja, Lizzy, genau so machen wir das beim nächsten Mal dann - bin ich voll dafür! =)

lizzy hat gesagt…

WIR? ... äh ... du meinst: WIR sollen das mal versuchen mit dem neuen Seinskonzept? :-O zu Hülf ... wo ich doch handwerklich so ungeschickt bin. Was da wohl rauskommen würde ... Vielleicht könnte mir bitte jemand erstmal nur ein klitzekleines Universum zum Üben geben ... so ganz unverbindlich ...

Anonym hat gesagt…

Ööööh ... guten Appetit den Damen und Herren Katzen! Liebste Lizzy, ich bin dir SEHR dankbar, dass du das Familienidyll abgelichtet hast, solange die Maus noch ganz war!