22 Dezember 2005
Angekommen
Vor einigen Jahren, als ich noch nicht lange in München gelebt habe und noch ein wenig damit haderte, in der Stadt, in der ich wohne, fast alles mit dem Stadtplan suchen zu müssen, jammerte ich eines Nachhauseweges, dass ich noch nichts hätte, an dem ich das 'zu Hause Gefühl' fest machen könne.
In Münster, wenn wir von einer längeren Fahrt zurückkamen, waren es farbige Autobahnbrücken, die mir jeweils sagten: "Gleich bist du zu Hause". Überall hatte ich einen solchen Heimat-Aufhänger, aber hier wollte und wollte er sich gefühlsmäßig nicht einstellen.
V. schwieg zunächst, aber als wir etwas später auf das nächtliche Heizkraftwerk mit den roten Lampen an den Türmen mit dem auch nachts sichtbar aus drei hohen Schloten aufsteigenden Dampf zufuhren, sagte er - nicht GANZ ernst gemeint und auch er tat sich nicht immer leicht mit unserer neuen gemeinsamen Heimat ;-) "Ach guck' mal - da ist unser Heizkraftwerk. Isses nicht schön und vertraut - gleich sind wir zu Hause" HAHAHA .... aber inzwischen - Jahre später - stelle ich fest: Es ist passiert! Ich sehe von weitem die Schlote und denke leicht in mich hineinseufzend: "Achja - da isse endlich. Unsere Müllverbrennungsanlage! Gleich bin ich zu Hause!"
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1 Kommentar:
Ja, genau so habe ich mir die Texte vorgestellt, die ich mir für deinen Blog wünsche. Lakonisch, sachlich und doch irgendwie romantisch/unromantisch. Denn was wäre romantischer als der Begriff "Heimat"?
Weitermachen, Lizzy! ;-)
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