10 Juli 2010

mehr als nur Bahnhof



Der Ort, in dem ich geboren wurde und aufgewachsen bin, hat mehr zu bieten als den vor kurzem schon vorgestellten etwas heruntergekommenen Bahnhof (der immerhinf fast stündlich mit Frankfurt oder in die andre Richtung Kassel verbindet).




Jede Menge ziemlich heruntergekommene Häuser zum Beispiel ;-)




Aber nicht nur diese stehen zum Verkauf sondern auch reichlich Häuser am Ortsrand, die meisten aus Nachkriegszeiten, viele gut in Schuss, viele auch fast neu. Fast alle mit riesigen und prächtigen Grundstücken und Gärten. Zum Teil traumhaft gelegen. Häuser und Grundstücke, die man - wären sie in München gelegen - nicht mit einer Millionen bezahlen könnte und die hier - in der abgelegenen Lage Waldhessens ihren Verkäufern kaum soviel einbringen wie im schon erwähnten München eine Einzimmerwohnung im tristen Hochhaus kostet.





Auch reine Hof- und Scheunenkatzen und -hunde sind Hunde- und Katzengenerationen später - bei denselben Besitzern zutraulich und süchtig nach Zuwendungen und Streicheleinheiten bei denen es schon ihre Urahnen waren.





Hügel- und Wiesenweit Wildblumen, Wildkräuter, unzählige Gräsersorten.





Von der Heidenelke - von Mitlesern des Blogs schon vor Jahren als solche identifiziert - habe ich 2006 schon einige nach München in den damals neuen Garten importiert und tatsächlich wachsen sie dort immer noch an geschützter Stelle neben dem Kräuterbeet.






Trotzdem kann ich mir auch diesmal nicht verkneifen, die eine oder andere Pflanze auszugraben und nach Oberbayern zu exportieren. Hier auf diesem Hügel werden die reichlich wachsenden Wildkräuter und -pflanzen von niemandem gepflegt oder kultiviert als von der sie mehrmals jährlich abweidenden Schafherde, die sie platttrampelt und abknabbert.

Im Sommer spielen Kinder und graben ihre Sandburgen, im Winter jagen seit Generationen die Schlittenfahrer über den zugeschneiten Hügel.




Der Untergrund ist fast purer feiner Sand, nirgendwo feste dunkle Erde, beim Graben (natürlich gehen wieder einige Exemplare mit nach München - für die Steinmauer im Garten) muss ich vorsichtig sein, ob nicht ein Sandwespennest ausgehoben wird. Die Hitze steht brütend heiß im verdorrten Gras, Grillen zirpen lärmend, nirgendwo scheinen die Pflanzen auch nur ein winziges Tröpfchen Wasser zu finden. Und gerade hier wetteifern die Blumen in Schönheit und Blüte.





Mehr als 30 Jahre später: dieselbe Sitzbank, auf der ich mit meiner ersten Hündin auf Streifzügen durch Wälder, Wiesen und Felder manchmal Pause machte, um heimlich meine ersten selbst gedrehten Zigaretten zu rauchen (ich Depp ich). Damals die Bank (man sieht sie spätestens beim Großklicken des Fotos) nagelneu aufgestellt und die Kiefer dahinter als winziger Setzling frisch gepflanzt.





Die Wälder noch immer einsam - kein Mensch begegnete mir auf der 6 km kurzen Runde über inzwischen allerdings recht gut gepflegte Wege, die ich einmal abwanderte und einmal abjoggte.





Täler, Hügel, Felder - auch nach 30 Jahren noch vertraut wie in Jugendjahren. Wobei ich hier, wenn alleine unterwegs, grundsätzlich einen intensiven körperlich greifbaren Mangel empfinde. Mir mangelt es an der komplettierenden Gesellschaft ... nein, gemeint ist ausnahmsweise nicht der immer noch beste Mann der Welt. Gemeint ist diesmal: ein Hund. Solche Spaziergänge und Wanderungen sind schön. Aber ich vermisse dabei deutlich einen Hund an meiner Seite.





inzwischen dazugekommen: viele viele Windräder auf den Anhöhen rund ums Städtchen.






Hier und da einige schöne Überraschungen. Z. B. ein Wasserhahn am Waldrand - wo früher eine Grillhütte stand, die schon lange nicht mehr existiert. Der Wasserhahn funktioniert noch und kommt wie gerufen an einem flirrend heißen Tag bei einem ungeplant länger gewordenen Spaziergang, zu dem ich schlicht NICHTS mitgenommen hatte als lediglich die Diggicam. An einem extremen Hitze-Sommertag mit Temperaturen bis 36°C im Schatten.




na sowas! Gehört der nicht ins Meer?





alte Wege - immer wieder gerne neu erlebt.






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03 Juli 2010

Starallüren

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ICH bin hier der Star!

... und da ändert sich auch nix dran, wenn ein junger kräftiger Kerl daherkommt und der sogar mein Sohn ist. Runter von meinem! Catwalk.
Aber gefälligst!


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