30 März 2025

Zwei 1000er-Gipfel im Bayerischen Wald: Heugstatt und Enzian

 Nach ein bisschen Werkstatt-Trouble mit dem Mobil (AdBlue-Systeme sind schon ein tückisch‘ Ding 🙄) sollte es vor einem baldigen längeren Einsatz erstmal zeigen, ob wieder alles ohne nervige Fehlermeldungen läuft (Spoiler: tut‘s) und so starteten wir zu einer kleinen Tour in den Bayerischen Wald.

Vorweg ein Besuchstag mit zur vorösterlichen Fastenzeit passendem Spaziergang am - reichlich kitschig gestalteten ;) - Kreuzweg des Moosbacher Pfahls.



Abends zum Wanderparkplatz an der Berghütte Schareben auf schon etwas über 1000m weitergefahren und dort die Zeitumstellung zur Sommerzeit gemütlich überschlafen.

Beim Start zur vorgeplanten kleinen Wanderung von gut 8 Kilometern mit knapp 400 Höhenmetern freuten wir uns noch, dass der Klimawandel uns dieses ehemals bis weit nach Ostern schneesichere Gebiet schon jetzt die Möglichkeit zur schneefreien Frühlingswanderung bietet. Nichts deutete darauf hin, dass bereits auf dem ersten Wanderkilomter Schnee- und Eisfelder zu queren wären … sonst hätten wir beide Schuhe mit weniger rutschigen Sohlen ausgewählt.


Nicht weit nach dem obigen Foto folgende Szene: 

Der Gatte zeigt auf eine Spur im Eisschnee und meint: „Guck‘ mal, könnte das eine Luchsspur sein?“ und zeigt nach unten. Nicht ausgeschlossen - wir befinden uns eindeutig im Luchsgebiet. Während ich einen Schritt machend nach unten schaue, trete ich auf eine Eisfläche und sssss…ause vornüber fast auf die Nase. Reflexartig mit den Unterarmen abgestützt lande ich bäuchlings auf dem Eis direkt mit der Nase vor der Tierspur. Sage ohne einen Moment des Zögerns fast noch im Fallen: „Weiß nicht - Luchs oder doch ein Hund?“ (die Spur der Tatze war nicht ganz vollständig und  hat die Größe einer großen Hundepfote).

Dummerweise verfolgen wir das Thema nicht weiter weil Volker  - statt sich weiter um die Spurenbestimmung zu kümmern oder mich dabei zu unterstützen, das mit nur Nasenabstand selber zu vollenden - wendet sich meinem Sturz und möglichen Verletzungen oder Schmerzen zu - gab‘s keine … also hätten wir das mit der Frage „Luchs oder Hund“ auch zu Ende bringen oder die Situation wenistens fotografieren können .. aber ich ließ mich ablenken, mir hochhelfen … und noch einige Male danach prustete Volker lachend los weil er an die absurde Sturzszene und mein noch im Sturz und auch liegend nur auf die Tatze im Schnee fokussiertes Interesse denken musste. Aber warum auch nicht; es war ja nix passiert. Auch Volker - mit dünnsohlingen Leguanos unterwegs absolvierte später einen kleinen Freiflug - allerdings auf die Rückfront - und auch er landete unbeschadet relativ sanft.


Auf dem Hinweg passierten wir noch einige Schneewege aber auch Teilstücke, auf denen das Tauwasser über weichen Moorboden floss.



An den Gipfeln und auch sonnenbeschienenen Wegteilen - sie überwogen - allerdings war alles wunderbar begehbar. Ein windiger und sonniger Tag mit grandioser Sicht. Das Gipfelkreuz des Heugstatt ein nepalesisch angehauchter Hingucker mit Steinmanderl und Gebetsfahnen.


Die Tour hätte drei Gipfel mit mehr als 1000hm enthalten sollen. 
Aber einen haben wir verpasst weil wir trotz Track falsch abgebogen sind, den Weg dadurch ein wenig verlängert haben und hätten zurückgehen müssen für einen dritten und nicht interessanter als die vorherigen wirkenden Gipfel. Bisschen Wanderfreiheit ab von Vorgaben darf auch sein.


Eine kleine Wegstrecke des „Schachten“ mit hölzernem Steg.


Arberblick


Ein Teil der Wegstrecke auch Teil des von mir so gemochten und an diesem Abschnitt noch unbekannt gewesenen  „Goldsteig“


Bisschen Pause muss auch sein



Eine uneingeschränkt schöne Gegend mit noch vielen weiteren interessanten Wanderoptionen.

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