25 Juni 2016

good vibrations

oder: Katzenschnurrtherapie


Dass "good vibrations"   'ne ziemlich coole Sache sind, ist nicht erst seit den Beach Boys bekannt.



Auch die "Om-Gesänge" bzw. das eigene Intonieren des "Om" bei Meditationen bringt den Körper auf eine heilsame Art zum Schwingen und bewirkt reichlich Gutes. 


Als extrem mächtiges Heilmittel wurde nun auch von der Wissenschaft (und nicht nur von bekloppten Katzenfrauen ;) die Heilkraft des Katzenschnurrens erkannt. Zitat aus vorherigem Link:

"So können sogar Knochenbrüche schneller heilen, wenn man eine schnurrende Katze auf dem Schoß hat. ... Denn die Frequenz, die die Katzen beim Schnurren erzeugen, tut uns Menschen gut. Allem Anschein nach hat das Schnurren von Katzen regelrechte Heilkräfte. Laut den Grazer Forschern Florian und Pinter kann das Schnurren bei Schlafstörungen, Asthma, Stress-Symptomen und Bluthochdruck helfen. Sogar Knochen sollen schneller heilen und die Knochenfestigkeit soll sich verbessern, wenn man den Katzen beim Schnurren zuhört.

Das Schnurren von Katzen ist eine regelrechte Ultraschalltherapie. Die Frequenz von 27 bis 44 Hertz, die die Katzen erzeugen, versetzt den gesamten Körper in Vibration. Das führt wohl dazu, dass im Körper die Muskulatur angeregt wird. Davon betroffen sind auch die Knochen, an denen die Muskeln ansetzen. Werden nun die Muskeln aktiviert, passen sich auch die Knochen entsprechend an. Dadurch werden die Knochen dichter, werden stabiler und gebrochene Knochen heilen schneller. Biologisch soll das wohl Artgenossen bei der Heilung helfen. Bekannt ist, dass Katzen mit Schnurren beginnen, wenn ein Artgenosse verletzt ist."



Auch wenn ich kein Artgenosse bin: meine Gelenken, Muskeln und Knochen werden hoffentlich auch davon profitieren. Muss ich nur mal ein bisschen länger ruhig halten als üblich. Dann bieten sich unsere Therapiekatzen freiwillig an und schnurren, was das Vibrationsorgan hergibt.


 Als Hauptwirkung bemerke ich allerdings, dass ich  - die sonst nie auf dem Sofa einpennt - innerhalb von max. 10 Minuten ins Land der Träume übergleite. Katzen mit ins Bett nehmen als Lösung? Läuft nicht: die TherapeutInnen bestimmen, wo therapiert wird und im Sommer sind Menschenbetten ein nogo.


Wer keine Katzen oder gar eine Katzenallergie hat (arme Menschen, das ;(  , der kann inzwischen auf ein Gerät zurückgreifen, das Vibrationen im Bereich des Katzenschnurrens erzeugt  und folgendes verspricht:

"Medizinische Erkenntnisse konnten insbesondere bei Rücken- und Gelenksschmerzen erzielt werden. Auch bei Arthrosen konnten Verbesserungen durch das Katzenschnurren erzielt werden. Bei unterschiedlichen Atemwegs-Erkrankungen, beispielsweise Asthma, kann die neue Therapieform den Gebrauch von Asthmasprays verringern. Bei Lungen-Erkrankungen wird der Sauerstoffanteil im Blut erhöht, der Erkrankte kann wieder freier durchatmen.Profisportlern verwenden das KST-2010 zur Schmerzbehandlung, Vitalisierung und Revitalisierung der Muskulatur und des Kreislaufsystems"

Schon nach 5-10 therapeutischen Schnurreinheiten sollen sich Erfolge einstellen. Möglicherweise ist die drastische Besserung meiner Knieprobleme in den letzten beiden Wochen gar nicht auf meine Alternativbemühungen zurückzuführen sondern darauf, dass die Miezen  in Ermangelung ihres "Lieblingsschlafmenschen"  auf mich zurückgreifen müssen?


Ab jetzt gibt's täglich mindestens eine 30minütige Schnurrtherapieeinheit ganz ohne Technik sondern mit hauseigenen Therapiekatzen. Wobei Mimi als sehr ausdauernde Schläferin und Schnurrerin locker auch mehrere Stunden durchhält. Im Gegensatz zu mir.


Ab und zu gibt's eine PowerPurrSession mit gleich zwei Therapeutinnen. Das Knie wird in Kürze springen wie das eines jungen Fohlen!

18 Juni 2016

Guter Rat und gar nicht teuer! Oder: ein bisschen fromm darf sein.


Rückkehr aus Zwiesel. Mit einem Auto, das laut dortiger KFZ-Werkstatt eigentlich nicht mehr wirklich weit fahren sollte, da auslaufende Flüssigkeiten in nicht unbeträchtlicher Menge auf einen fortgeschrittenen Getriebeschaden hinweisen und eine Reparatur kaum noch lohnend wäre.
Eine ähnliche, wenn auch nicht gar so drastische Auskunft hatte auch schon die Münchener Werkstatt vor kurzem dem Gatten gegeben und den frischen TÜV verweigert (es hat aber noch ein paar Wochen). 

Ich aber wollte schlau(er) sein und einen Besuch bei den Lieben im Bayerischen Wald - und der war trotz Hiobs-Autobotschaft wunderschön! -  mit dem Versuch kombinieren, dort evtl. günstigere und freundlichere Beurteilungen zu bekommen und den in einigen Wochen von großer Paddeltour zurückkehrenden Gatten mit einem frisch fahrbereiten Auto überraschen. 

So weit, so schlecht: aus der schönen Überraschung wird wohl nichts. Die Mechanikerin riet mir, wenn überhaupt, dann sehr bedächtig und am besten über die Landstraße zurückzufahren, damit ich im Falle des Stehenbleibens besser auf's Abschleppfahrzeug aufgeladen werden könne. Vorsichtig fuhr ich - aber dann doch Autobahn. Ganz wohl war mir bei der Sache nicht - so wenig schalten wie möglich, wenn das Getriebe gerade dabei ist, trocken zu laufen.

Gemütlich dahinfahrend fiel mir ein Hinweisschild am Autobahnrand ins Auge, das in Wörth an der Isar eine Wallfahrtskirche mit dem schönen Namen "Mutter vom Guten Rat" verhieß.


 "Wenn ich auch Abstecher mit weiteren Schaltvorgängen nicht gebrauchen kann", so dachte ich mir "guten Rat kann ich gebrauchen" und fuhr kurz entschlossen von der Autobahn in Richtung Wörth ab.



Eine hübsche kleine Kirche fand ich. Offen zum Glück, leer und still. In einem Auszug zur Geschichte der Kirche suchte ich nach den Wundern, die diesen Ort zum Wallfahrtsort hatten werden lassen und fand folgenden Text:

Die Mutter vom Guten Rat ist nicht berühmt für spektakuläre Wunder, die sich vor dem Bild in aller Öffentlichkeit abgespielt hätten. Sie will uns in unserem Alltag begleiten und uns zur Liebe und Barmherzigkeit Gottes hinführen. Wer möchte von sich behaupten, er bräuchte nicht immer wieder wahrhaft "guten Rat" für sein Leben, für seinen Alltag und in den dunklen Stunden, die sich in jedem Menschenleben finden lassen? Augenscheinliche Hilfe erfahren oft Menschen, die sich in ihrem Leben überfordert fühlen und die aus eigener Kraft nicht mehr weiterwissen.  




Immer stärkeren Zulauf soll sie haben und das wundert mich nicht. Alltägliche Wunder sind irgendwie reizvoller als die total spektakulären Sachen, bei denen man doch meist nur (zweifelnder bis ungläubiger) Zuschauer bleiben darf. Die Dankes-Motivtafeln lassen erahnen, dass durchaus viele Bittende den guten Rat bzw. den Wegweiser zur richtigen Entscheidung gefunden haben.


Noch weitere Nebenaspekte der Gottesmutter werden in Statuen und Nebenaltären versinnbildlicht.


Eine Wallfahrtsfahne hinter Glas und modern-freundlich-lichte Glasfenster. Ein Buch mit vielen Bitten um guten Rat und Wegfindung, teilweise sehr ausführlich, innig und offen. Von jedem Tag finden sich Einträge - heute waren es nachmittags schon drei an der Zahl.


Es ist nicht das erste Mal, dass ich - auch in Andenken an einen hier nicht näher auszuführenden Rat, den mir vor mehr als 35 Jahren eine prägende Figur in meinem Leben etwas ironisch tadelnd mitgab - in einer Kirche eine Kerze anzünde. Das mache ich in unregelmäßigen Abständen hier und da und genieße innerlich fröhlich grinsend  den enthaltenen Widerspruch zum Agnostikerinnendasein.

Hier jedoch fallen mir im stillen Sitzen gleich viele aktuelle Dinge ein, zu denen ein guter Rat bzw. das Wissen um die richtige Entscheidung nicht ungelegen käme. Für mich und für andere. Und ich bin überzeugt, dass es wirkt: die Stille weist den Weg. Man kann es "beten", "meditieren", "innehalten" oder "in sich gehen" nennen: die Antworten finden sich in der Stille. Soviel ist mir - selber zumindest in Gesellschaft eher plapperig-lautem Wesen - sehr bewusst. Sie ist eine Oase, ein Kraftort, wo auch immer sie sich findet. Werde ich auf meine alten Tage noch fromm? Och - warum nicht ein bisschen? Einer meiner (viel zu vielen ;) Lebensgrundsätze lautet schließlich: "Öfter mal was neues versuchen - und am meisten Spaß bringen die Dinge, die man nicht kann."

Ich zünde nacheinander vier Kerzen an und bin noch lange nicht am Ende mit den Dingen, denen guter Rat Not täte. Bevor ich aber den gesamten Inhalt meines Geldbeutels im Kerzen-Opferstock versenke, stoppe ich. Belasse es bei den vier "Anliegen" - wenn das nicht mal schon eine gute Eingebung war! Nicht gleich unbescheiden alles wollen! Verharre noch einige Minuten, um mich wieder auf den weiteren Heimweg zu begeben. Wenig später wiederum gestoppt durch eine Eisdiele mit sehr leckeren Eissorten und riesigen Kugeln, das Stück für nur einen Euro *. Hier zu halten, das war auf jeden Fall - Schaltvorgänge hin oder her - schon wieder die perfekte Entscheidung :o)

Nun steht das Auto - mit untergelegter Pappe wegen der auslaufenden Flüssigkeiten - wieder in der Tiefgarage. Den Rat, was damit passieren soll bzw. welches das nächste wird, den soll sich der beste Mann der Welt abholen, das überlasse ich gerne ihm. Aber das wird dann sicher etwas teurer ;)


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für einen 10 Jahre alten Ford Focus mit gerade mal 120.000km auf dem Tacho, regelmäßig in Inspektion gewesen und alle noch so kleinen Macken immer direkt von Fachwerkstatt erledigt worden, finde ich das arg früh :(

in München ist der Preis für deutlich kleinere Kugeln schon bei meistens 1.40 € angekommen