21 September 2008

Karlsfelder Seelauf

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Irgendwie wurd's mal wieder Zeit, an einem kleinen Halbmarathönnchen teilzunehmen. Der vierte für mich in diesem Jahr und zeitlich ganz gut in die Marathon-Vorbereitung passend. Der Karlsfelder Seelauf sollte es also sein.


Bei der Anmeldung hatte ich irgendwie verdrängt, dass in der Woche davor gleich zwei unterschiedliche Schulungen stattfanden, die zweite davon außerhalb und den Samstag mit einschließend. Will sagen: ein ohnehin megakurzes Wochenende und *ächz*! Denn der Seelauf startet morgens um 9:00 Uhr. Einen Ohrfloh hatte ich noch übrig und setzte ihn in Sandras Ohr aus, die also nach einer für sie noch kürzeren Nacht kränkelnd, frierend und leicht mit meiner blöden Idee hadernd ;o) mit am Start stand. Dort trafen sich auch noch ein paar weitere bekannte Gesichter, es wurde ein bisschen begrüßt, befragt und geschwatzt. Das finde ich immer recht nett im Münchner Umfeld.


Volker kam völlig freiwillig als Fotograf und Chauffeur ebenfalls mit - was mich freute. Erstens weil es mich immer freut und zweitens weil ich absolut nicht hätte fotografieren wollen heute. Wollte es nämlich krachen lassen. Naja, einen kleinen Miniböller starten meine ich ... also: sehen, was mit meinem leider immer noch BMI 29 gehen könnte. Letztes Jahr in der Marathon-Vorbereitung bin ich in Altötting mit gleichem Gewicht enttäuschende 2:14 h geschlichen. Dieses Jahr lagen meine drei bisherigen HMs zwischen 2:10 und 2:13 h. Ein bisschen fürchtete ich, noch weiter abzusacken. Angesichts des perfekten Laufwetters hoffte ich dennoch auf eine Zeit sub 2:10 h.





Den Karlsfelder See kannte ich bisher noch nicht - er ist in Größe und Anlage "meinem" Feringasee sehr ähnlich. Die Strecke verläuft in vielen Kehren und Schleifen weitgehend flach, meist asphaltiert und nur selten auf diesen harten "Krisselwegen", die Abschnitte wiederholen sich teils komplett, meist nur in Schnittmenge mehrfach, reichlich verwirrend - aber aufgrund der vielen Streckenposten, Markierungen und dank der durchgehenden Kilometerbeschriftung sehr gut zu laufen.


Dass ich gegen Ende doch einmal kurz falsch eingebogen bin, war auf eine Verkettung ungünstiger Umstände zurückzuführen und wurde von den aufmerksamen Streckenposten sofort korrigiert. Es hat mich daher höchstens ein paar Sekündchen gekostet.







Das Männer-Spitzenfeld - sie hielten sich lange zusammen, später als Dreiergruppe. Begegneten mehrmals, überrundeten einmal und waren herrlich anzusehen. Wer gewonnen hat, weiß ich im moment nicht. Die mir namentlich bekannten regionalen "Größen" standen erst gar nicht am Start.







Biggi - in der Umkleidekabine schon begrüßt, unterwegs mehrfach angefeuert - wurde hier in Karlsfeld im letzten Jahr zweite bei den Frauen und wurde es absolut souverän in diesem Jahr wieder. Sie sieht einfach immer absolut gut und locker aus. Ihre Zeit weiß ich ebenfalls noch nicht.








Trotz Kränkelei zog Sandra mir erwartungsgemäß ratz-fatz von dannen, blieb zwar deutlich unter ihrer Bestzeit für mich aber mit ihren 1:53 h uneinholbar.






Das Besenfahrrad bekam ich zum Glück immer nur auf der Gegenstrecke zu Gesicht. Von Anfang an lief ich in einem sehr konstanten 6er-Schnitt und fühlte mich gut damit.






Hier die Siegerin - führte über die gesamte Strecke mit weitem Abstand und plauderte dabei noch mit einem Mitläufer.





Nochmal Biggi - absolut rasant!









Weniger rasant aber hartnäckig und für mich momentan Maximalgeschwindigkeit auf diese Streckenlänge kämfe ich mich mit 6 min / Kilometer vorwärts. Und es fühlt sich ziemlich gut an. Zwar so, als könnte ich kaum schneller aber in dem Tempo dafür noch lange.


Irgendwann bei ca. KM 16 wurde ich leichtsinnig und dachte, vielleicht doch noch unter 2:05 h landen zu können. Erhöhte das Tempo entsprechend und mußte dafür büßen - den minimalen erkämpften Zeitbonus verlor ich schnell wieder ...









Und fand das, was Volker als "mißratenes Foto" kurz vor Zieleinlauf bezeichnete eine ziemlich gelungene Sache. Sollte man etablieren - wenigstens sieht so keiner den verzerrten Gesichtsausdruck auf rotfleckiger Birne.









2:06:22 h
wurden es letztlich. Damit bin ich im Moment außerordentlich zufrieden. Und endlich einmal taten auch wieder die Beine weh. Bei meinen letzten Läufen und auch beim alltäglichen Gehoppel bremste mich seit Monaten so früh Atmung, Allgemein-Matschigkeit oder was auch immer aus, dass es dazu gar nicht hatte kommen können. Aber heute ziepen netterweise mal wieder die Oberschenkel. Nicht zu sehr - aber immerhin. Ich mag das.






Aufgrund allgemeiner Fröstelei und bei allen Beteiligten noch umfangreicher Resttagesplanung warteten wir weder auf Ergebnislisten (die Zeit wurde uns beim Zieleinlauf zum Glück deutlich und genau genannt - es war eine reine Bruttozeitmessung per Handstopuhr) noch Siegerehrung sondern fuhren nach einigen Bechern Zitronentee umgehend wieder gen heimatlicher Badewanne.


Den Karlsfelder Seelauf bin ich heute zum ersten Mal gelaufen. Weil aber die Anfahrt (ca. 20 Kilometer) so unkompliziert ist, die Strecke angenehm, flach und grün, auch an Orga, Atmosphäre etc. alles passt, wird es vermutlich nicht das letzte Mal gewesen sein.





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