08 Dezember 2007

Tegenaria gigantea

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(hier lohnt das Großklicken der Bilder mal so richtig ;-)



Obwohl ich eigentlich Haustiere mag und es ja erstmal mit den geplanten Kätzchen nix geworden ist, habe ich heute eine Mitbewohnerin schnöde ausquartiert. Aber ich glaube, wir haben noch mehr davon ;o)
Es handelt sich um die größte europäische Spinnenart "Tegenaria gigantea" oder "große HausWinkelspinne". Es ist eine "Jagdspinne", die nur zum Wohnen röhrenartige Netze in Nischen baut, ihre Beute (Fliegen, Asseln und was sich an Krabbel- und Insektenzeugs in Häusern so findet) aber nachts jagend erbeutet. Das heißt: sie ist schnell - kann ich bezeugen, sieht ungeheuer gut (ich fühle mich immer beobachtet, wenn mich das neben dem Abflussrohr im Keller wohnende Exemplar beim Waschmaschine befüllen genau beäugt und wenn man mal eine in Augenhöhe an der Wand hängend erwischt *ohSchreckjedesmal* und auf sie zugeht, läßt sie sich blitzartig zur Kugel zusammengerollt runterfallen und sprintet auf dem Boden dann weg), hat gigantische Klauen und als ich das erste Exemplar im Keller bemerkte (kurz nach Einzug), bekam ich doch einen ziemlichen Mordsschreck.



Im Keller habe ich mich inzwischen an sie gewöhnt und seit ich weiß, wie unsere Mitbewohnerin heißt (Tegenaria gigantea ist doch wirklich ein ausgesprochen hübscher Name für eine Spinne, oder?) werde ich immer vertrauter mit ihr.
Die Weibchen werden bis zu 7 Jahre alt, wachsen lebenslang immer weiter, häuten sich regelmäßig und erreichen eine Körperlänge von bis zu ca. 2 cm. KÖRPER-Länge wohlgemerkt. Also nur der massive schwarze Innenteil kann so groß werden. Die Spannweite beträgt bis über 7 cm.
Das heute eingefangene Exemplar (sie haben striktes Verbot, den Keller zu verlassen. Halten sie sich nicht daran, werden sie ohne langes Federlesen nach draußen befördert oder sogar auch einmal schnöde ... naja ... *patsch* eben ... war 'ne Schreck-Reflexreaktion) war eindeutig noch nicht ausgewachsen, ich habe schon größere gesehen und gefangen. Eine mittelwüchsige vermutlich. Oder vielleicht auch ein Männchen. Die werden nicht so alt und nicht so groß - aber auch nicht vom Weibchen gefressen. Es handelt sich also um vergleichsweise friedfertige Spinnen ohne Hang zum Kannibalismus.
Die Männchen jedenfalls - die gehäuft in den Sommer- und Herbstmonaten umherlaufen und nach Weibchen suchen - sind nicht so ortstreu und streunen gerne auch mal in den Häusern umher. Vermutlich also ein Kerl, den ich heute ausgewildert habe, nachdem er als Fotomodel herhalten durfte.



Zwar weiß ich nicht, ob er draußen gute Überlebenschancen hat - so abrupt von ca. +16°C Kellertemperatur in +5°C Außentemperatur verfrachtet. Zumindest verfiel er oder sie erstmal in eine ziemliche Starre, als ich sie ins Gras entlassen habe. Aber selber Schuld - was renntse auch so unvorsichtig am hellichten Tag in meinem Blickfeld rum ...

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